Wir haben es ja eigentlich schon erwartet, dass Amazon mal wieder großartige Zahlen meldet. Erschreckend ist die Normalität, mit der wir dieser Erwartung begegnen. Also ein Plus von 20 % in den >Net sales< für das Jahr 2019 und für das 4. Quartal sind es sogar 21 %, die der Handelsriese angibt.
In Zahlen bedeutet das 87,4 Milliarden US $ in Q4 und für das Jahr 2019 wahnsinnige 280,6 Milliarden US $. Aber auch der Reibach kann sich im Q4 mit 3,9 Milliarden US $ und 11,6 Milliarden US $ für 2019 sehen lassen. In Seattle klingelt die Kasse also laut, sehr laut.
Jeff Bezos vermeldet, dass die Anzahl der zahlenden Prime Mitglieder weltweit auf über 150 Millionen Nutzern angestiegen ist. Daraus lässt sich ableiten, dass Amazon die Zahl der eBay Nutzer wahrscheinlich fast eingeholt hat. eBay vermeldete kürzlich 183 Millionen aktive Nutzer.
Wie jedes Quartal werden einige Themen von Amazon hervorgehoben. Hier ist zu erkennen, dass Indien offensichtlich für Amazon als ein sehr wichtiger Markt identifiziert worden ist. Mehr als 1 Milliarde US $ möchte der Riese dort investieren, vornehmlich sollen kleine und mittlere Händler davon profitieren.
Für das erste Quartal dieses Jahr sieht das Unternehmen erneut ein Wachstum zwischen 16 % und 22 %. Das dürfte deutlich mehr sein, als der Markt insgesamt wachsen wird.
Aber auch die Kosten sind gestiegen und das leicht überproportional zum Umsatzwachstum. Gewachsen wurde aber vor allem im Heimatmarkt.
Schaut einmal auf die >Third-Party Seller Services<. Das sind eure Gebühren. Diese sind gegenüber dem Vorjahr um 30 % gestiegen. Das kann bedeuten, dass ihr entweder mehr zahlt oder dass eure Umsätze durch die Decke gegangen sind. Alles in allem sind das sehr beeindruckende Zahlen.
Nachdem Amazon ja versucht, jedes Produkt, das andere dort gut verkaufen, selber anzubieten, wären um neue Produukte, die in der Berichtsperiode hinzugekommen sind, bereinigte Zahlen sicher mal ganz gut. Da die Marketplace Händler mehr oder weniger erfreut die Liquidität zusteuern (Rechnungskauf für Privatleute mit immer genauer Zahlung am Fälligkeitstag nach 45 Tagen), dürfte es ja nicht schwerfallen, neue Produkte aufzunehmen.
Interessant wird es sicher beim Paketdienst, was Amazon letztendlich dann mit DHL und Co. macht, wenn der eigene Paketdienst immer mehr wächst. Die Post wird schon vorsorglich die nächste Briefportoerhöhung aushandeln. Ist halt ein innovatives Unternehmen 😉