Laut Bloomberg erweitert Amazon seine Flugzeugflotte massiv, um so auf Herausforderungen in der Supply Chain zu reagieren. Und zwar sollen mehrere Boeing- und Airbusmodelle, die ursprünglich als Passagierflugzeuge in Betrieb waren, zu Frachtmaschinen umgebaut werden. Die genaue Anzahl der ›neuen‹ Flugzeuge ist unbekannt. Es sollen mehr als 10 sein.
Amazon profitiert vom schlechten Personenflugverkehr
Bisher betreibt Amazon Air über 50 eigene Jets. Ziel der Investition und des Umbaus ist es, von Dritt-Lieferpartnern unabhängiger zu werden. Das Unternehmen folgt damit strikt der bisherigen Strategie, möglichst viele Teile der Lieferkette selbst abzubilden. Der Zeitpunktkönnte kaum besser sein, denn noch immer ist der Personenluftverkehr stark reduziert. Er wird es auch im Kontext der ›New Work‹-Bewegung wohl bleiben. Das bedeutet, solche Flieger sind im Moment günstig am Markt einzukufen.
Der weltweite Warenverkehr steckt in einer Krise
Eine großartige Zeit, wenn ihr bedenkt, dass auch die Container-Frachtkosten in noch nie dagewesene Dimensionen gestiegen sind. Nicht wenige Experten vermuten, dass diese Preissituation auch noch gut 2 Jahre andauern kann. Wenn ihr euch mit dem Preis abgefunden habt, ist es ja auch so, dass es grundsätzlich schwer ist, Frachtraum zu erwerben. Er ist schlicht knapp. Ursächlich hierfür sind verschiedene Engpässe. Ob nun von den Reedern ›möglicherweise‹ bewusst gesteuert oder aber auf eine Ungleichverteilung der Container in der Welt zurückzuführen.
Die Supply Chain zu besitzen schafft Freiheit
Amazon löst die Herausforderung für sich. ›China – Rest der Welt‹ in wenigen Stunden. Das bedeutet einen enormen Wettbewerbsvorteil. Zumal nur wenige Firmen in der Lage sind, solche Investitionen auf die Beine zu stellen.
Und selbst wenn sich – unerwarteterweise – die Logistik entspannen sollte, haben wir ja noch ein Thema, das die Waren verknappt und eine schnelle Belieferung nötig macht. Und zwar die Energierestriktionen der jeweiligen chinesischen Regionalregierungen. China will das Klimaziel schaffen. Auf Biegen und Brechen. Geo-Image-Öko-Politik vom feinsten. Das bedeutet dann halt, dass die Produzenten in China einfach den Saft abgestellt bekommen und damit keine Emission ausstoßen bzw. emissionslastige Ressourcen verbrauchen. Hat Amazon also weniger Ware im Transit und schafft es das Unternehmen schneller die Ware ins eigene Lager zu bekommen, sind auch die Herausforderungen nahezu brillant gelöst.
Händler werden nicht in die Röhre schauen
Und was haben die 3rd Parties davon, also ihr? Tja, das wissen wir alle noch nicht. Die Frage wird sein, ob Amazon seine Möglichkeiten auch für euch öffnen wird. Da können wir uns sicher sein: Ja, es wird passieren und auch ihr werdet von diesen geschaffenen Ressourcen profitieren.