Die Seite ›omr.com‹, ausgeschrieben: die ›Online Marketing Rockstars‹, ist wegen eines Fehlers in die Kritik der Mydealz-Community geraten und wird seitdem mit einem Shitstorm überzogen. Ein Anwalt mit dem vielsagendem Namen Dr. Böse mischt ebenfalls mit, den Fehler zusätzlich zu befeuern, und ruft subtil zur Schädigung auf. Es ist nicht das erste Mal, dass die Plattform wegen seiner Schummeleien und fragwürdigen Praktiken aufgefallen ist.
Was ist genau passiert?
OMR betreibt eine Review-Plattform für Software und Tools im B2B-Kontext. Gewerbliche bzw. berufliche Nutzer können hier diverse Software Tools bewerten. Mitunter erhalten sie hierfür Gutscheine oder andere Belohnungen. In diesem Fall sollte Microsoft Teams bewertet werden, es gab einen Amazon-Gutschein über 50 €. Das Angebot war aber bereits längst nicht mehr aktiv. Trotzdem war es möglich, eine Bewertung abzugeben. Der Erhalt des Gutscheins war an bestimmte vorher bekannte Voraussetzungen geknüpft, die im Deal-Text mitveröffentlicht worden sind.
Als dann der Fehler auf Mydealz ersichtlich wurde, nahm der Shitstorm seinen Lauf. Nach nicht einmal 48h nahm das OMR-Team bereits zum Vorfall Stellung:
Es wurde subtil aufgerufen, das Unternehmen zu schädigen, und Mydealz’ Community Manager kommentierten fleißig in dem Ast mit, der mittlerweile 23 Seiten füllt. Es sollten Google- oder Trustpilot-Bewertungen abgegeben werden und es wurde angeregt, eine DSGVO-Anfrage zu stellen. In der Folge dieser Aufrufe sank der Score auf beiden Plattformen. Ein Rechtsanwalt schlägt vor, im Zweifel Schadenersatz geltend zu machen, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass bei ihm eine Erstberatung kostenlos sei.
Kommentar: Widerliche Community, ein mandatsgeiler Jurist und ein schäbiges Geschäftsmodell
So oder so ähnlich lässt sich diese Gemengelage am ehesten beschreiben. Für Mydealz-Gründer Fabian Spielberger scheint es zum Geschäftsmodell zu gehören, dass seine Community andere Unternehmen schädigen darf oder vielleicht sogar soll. Da seine Community Manager von diesem Vorfall Kenntnis hatten – sie haben nicht gerade deeskalierend kommentiert – wäre es ein Einfaches gewesen, größeren und mutwillig herbeigeführten Schaden von OMR abzuwenden. Aber nein, warum auch? Er lebt von seiner Community. Vor allem fördert Mydealz mit der ›Nichtmoderation‹ illegales und geschäftsschädigendes Verhalten seiner Nutzer.
Ein mandatsgeiler Jurist mit dem vielsagendem Namen Dr. Böse mischt sich wunderbar ein und stachelt subtil die Kommentatoren auf. Die Moderatoren pinnen diesen Post sichtbar an. Bemerkenswert ist, dass sich ein Anwalt für 50 € Streitwert engagiert. Gute Anwälte machen einen großen Bogen um solche Mandate. Kanzleien, die es nötig haben, eher nicht. Im Übrigen dürften die Erfolgschancen recht gering sein, hier den Betrag zu realisieren. Aber, wenn die Kanzlei erst 2020 gegründet worden ist, dann scheinen die Kassen wohl noch leer zu sein.
Nein, es ist ja nicht das erste Mal, dass Mydealz mit seinem schäbigem Verhalten auffällt. Augenscheinlich möchte Fabian Schnäppchen vermitteln. Aber so richtig funktionieren die vermutlich nicht legalen Deals auf seiner Plattform am besten. Dazu gehören Gutscheine, die nicht zur Veröffentlichung im Netz vorgesehen sind, Anleitung zum illegalen Kopieren von Gutscheinen, die Anleitung zur Ausnutzung von technischen Fehlern oder eben das Aufrufen zu geschäftsschädigendem Verhalten. Wer Mydealz etwas länger verfolgt, findet hunderte fragwürdiger Angebote, in denen das Community Management nicht eingegriffen hat. Ist das Beihilfe und Förderung? Es wird Zeit, das einmal einer juristischen und strafrechtlichen Prüfung zu unterziehen.
Fazit
Der Plattform, dem Betreiber und den Community Membern scheint völlig der moralische Kompass abhandengekommen zu sein. Unglaublich, mit welch krimineller Energie – gestützt, gefördert und geschützt durch Mydealz – gegen Händler und Plattformen vorgegangen wird. Mit nur einem Ziel: Das Unternehmen maximal zu schädigen.
Genau da sind wir am Ende angelangt! Wie hoch wird der Schaden bei OMR sein? 25.000 € mag da wohl noch sehr konservativ kalkuliert sein. Betrachtet einmal die Mühen, die DSGVO-Anfragen und die Nachrichten zu bearbeiten, die Google-, YouTube- und Trustpilot-Bewertungen löschen zu lassen …
Köstlich, ich habe mir ein paar Kommentare dort durchgelesen und das ist ein klassischer Fall bei dem alle Seiten am Ende als Verlierer da stehen. Der Hund liegt schon in dem Deal begraben, der einfach keiner ist. Da wurde offensichtlich ein Gutschein gefunden / genutzt, der so nicht funktionieren sollte. Eine Community, die sich gegenseitig aufwiegelt. MyDealz-Moderatoren, die das Ganze einfach gar nicht abmoderieren, ein OMR das versucht das zu moderieren und irgendwann aufgibt und schlussendlich ein Anwalt der das ganze einfach nur anstachelt, um mögliche Mandate zu gewinnen. Was eine Shit-Show. Wahnsinn! Erinnert auch ein wenig an die Geschichte bei Notebooksbilliger vor ein paar Jahren, bei dem ein Preisfehler die MyDealz-Community auch auf die Barrikaden gegangen sind. Getreu dem Motto: “… mir doch egal, ob der Laden danach dicht machen muss. Hauptsache ich habe mein Notebook für 5€ bekommen.”
Fantastisch, endlich wird hier mal ausgesprochen was viele Unternehmer durchmachen müssen. Ich finde es ausgesprochen bedenklich welche Macht eine organisierte Gruppe von sog. „Schäppchenjägern“ als Kollektiv ausüben können und frage mich ernsthaft, ob ich nun gezwungen bin auch meine unternehmerischen Geschäftspraktiken zu überdenken. Immerhin kann ich mich offenbar nach solchen Vorfällen nicht mehr darauf verlassen, dass ich weiterhin zugesicherte Leistungen nur dann einhalte wenn ich der Meinung bin es ist zu meinem Vorteil. Nicht auszudenken, wenn ich am Ende noch als Unternehmer Verantwortung für einen pöbelnden Mob übernehmen soll, dem ich seine Daten abgezogen habe… wie soll ich das bitte bezahlen? Als ob ich was zu verschenken habe von meiner dicken Partner-Kohle.
Sehr gut geschrieben. 👍
Ich habe den Thread mit den bezahlten Bewertungen verfolgt seid er veröffentlicht wurde. Der Sachverhalt ist entgegen ihren Schilderungen doch das eine Aktion gestartet wurde und der Anbieter durch die hohe aktive Teilnahme viel Geld an Prämien bezahlen müsste. Darauf hatte er keine Lust und stellt das jetzt als angeblichen Fehler dar der aber keiner war. Man kann doch keine Lokalrunde werfen und wenn der Wirt mit der Rechnung kommt einfach zurück rudern. Es wurden sogar danach noch Mails verschickt die auf die Aktion hinweisen. Das die Teilnehmer der Aktion sich betrogen fühlen ist ja logisch. Das jetzt negative Bewertungen der Firma folgen ist ja das Resultat, weil dazu gibt es ja die Bewertungen. Wie soll sich ein Opfer wehren außer sich so entsprechend zu äußern. Es gibt hunderte von Foren wo Menschen sich gegenseitig helfen und Tips geben wie man sich wehren kann bei solchen Firmen. Sollte man diese alle abschaffen? Firmen wie diese sollten mal lernen das in Zeiten von Internet die Leute sich wehren und sich nicht ungestraft über den Tisch ziehen lassen. Wer im Netz Geld verdienen will muß auch gerade stehen für das was er verzapft. Jede andere Firma muß das doch auch in ihrem Geschäftsbereich. Vielleicht sollte der Autor hier sich mal in die Lage der anderen Seite hinein versetzen. Niemand lässt sich gerne auf den Arm nehmen. Ach ja eh jemand mich jetzt angreifen möchte. Ich habe nicht an der Aktion teilgenommen weil ich keine Erfahrungen mit der Software habe um eine Bewertung abgeben zu können. Davon abgesehen finde ich bezahlte Bewertungen sowieso Mist und finde das Geschäftsmodel der Firma OMR diesbezüglich fragwürdig.
Sie sollten unbedingt noch einfügen das bezogen auf die Stellungnahme OMR die Auszahlungen in Aussicht stellten keine Auszahlungen und völlige Funkstille einkehrte und noch Bewertungen gelöscht wurden, ich glaube das haben sie bei dem sonst sehr “differenzierten” Beitrag “vergessen” 🙂
Danke für ihren guten, sachlichen und neutralen Artikel!
Ich finde eine so objektive Berichterstattung mega!
Endlich jemand, der zeigt, dass es noch Journalismus gibt, der sich nicht mit nicht-erfundenen Tatsachen beschäftigt!
perfekt