Was ist die Steigerung von desaströs? Gäbe es da ein Wort, es wäre für eBays Ergebnisse zutreffend. Das GMV des 1. Quartals sank auf 19,4 Mrd. US$ oder um 20 % zu 2021. Das GMV (nach alter Zählweise) war zum 1. Quartal 2019, also vor der Pandemie, 21,57 Mrd. US$ und eBay berichtete bereits einen Verlust von 4 % gegenüber dem Vorjahresquartal 2018. 1,5 Mrd. US$ sind an die Aktionäre geflossen, entweder durch Dividendenzahlung oder durch Aktienrückkauf.
Schöne Worte
»Unser Team hat ein weiteres starkes Quartal abgeliefert, am oberen Ende unserer Erwartungen«, sagte Jamie Iannone, CEO von eBay. »Trotz der derzeitigen makroökonomischen Situation bleiben wir zuversichtlich in Bezug auf die langfristige Strategie, die wir während unseres Investor Day im März festgelegt haben. Wir bauen eBay für die Zukunft auf, um langfristiges, nachhaltiges Wachstum zu erzielen. Unsere begeisterten Käufer machen weiter, regelmäßig bei eBay einzukaufen und zu interagieren, und unsere bisherigen Ergebnisse zeigen, dass unser Playbook für die Fokuskategorie funktioniert.«
eBay schrumpft weiter
Die Aussicht für das laufende Quartal ist auch nicht gut. Das Management prognostiziert einen weiteren GMV-Verlust von 19 bis 21 %. Das ist viel. Die Anzahl der aktiven Käufer ist von 180 Millionen (2019) auf 142 Millionen zurückgegangen. Gegenüber 2021 verlor eBay 13 % seiner Käufer. Das internationale GMV ist gar um 24 % erodiert! Auch die Werbeeinnahmen der Händler gehen zurück.
Einordnung
Dass keine guten Zahlen erwartet worden sind, war nach Amazons Vorlage klar. Aber selbst etsy legt ein GMV-plus von 3,5 % hin. eBay dagegen berichtet einen Verlust des GMV in Höhe von 24 % (!) international. Auf ihrem Heimatmarkt hat eBay etwas weniger verloren. Diese Zahlen sind schlecht und müssten so nicht sein.
Ob wir jemals wieder einen Anstieg sehen werden? Es steht in den Sternen und so langsam verliert auch der letzte eBay-Fan seinen Glauben. So schlecht diese Zahlen auch sind, sie sind immer noch besser als die der Plattformen der dritten und vierten Reihe. Kaufland, Otto & Co. können bei Weitem noch nicht an die Zahlen von eBay ran. Das ist nur ein schwacher Trost, aber auch das ist Realität: eBay ist mit weitem – ganz weitem – Abstand die Nummer 2 in Deutschland. ebay.de verzeichnet immerhin über 3-mal so viele Besucher wie z. B. Otto (Stand 2/2022).
Was aber auch zu sehen ist, ist der Umstand, dass das GMV nach neuer Zählweise 7 % oberhalb des GMV aus 2019, also vor der Pandemie, ist.
Hi, ich bin seit 2013 geweblich bei Ebay unterwegs und es lief sowas von geil, Auto bar gekauft, Haus bar gekauft.
Mir ohne Ende misshandelte Tiere aus schlechter Haltung ins Haus geholt, ist mein Hobby und mein Zweitjob ohne Entlohnung. Gab kein Limit, Einnahmen waren genug da. Man dachte die Welt steht einem offen.
Schon nach Einführung des Anzeigenmarketings hat sich der Umsatz zeitgleich fast halbiert. Klar man bekommt ohne zusätzlich zu blechen keine Klicks mehr. Wenn man früher was einstellte hatte man innerhalb Minuten 20 – 30 Klicks und von 10 Artikeln hat sich auch auch mindestens einer direkt verkauft. Jetzt sind es nach 30 Tagen um die 10 – 30 Klicks 🙂 Ein Witz !! Daran ist auch die Handhabe mit den Angebotslaufzeiten schuld. Vorher konnte man Angebote 1, 3, 5, 7, 10 Tage einstellen, jetzt nur noch im SK 1 Monat oder bis auf Widerruf.
Sehe es nicht ein mehr von meinem hart verdienten Gelt an die Pappnasen von Ebay zu bezahlen, Anzeigen gibt es also von meiner Seite sicher keine, Nach ständigen angeblichen Verbesserungen und angeblichen Änderungen für leichteres und schnelleres arbeiten ging der Umsatz stets zurück. Im Gegenteil, wenn man früher für einen Artikel 3 – 5 Minuten gebraucht hat, sind es jetzt mit den Merkmalen und den anderen gefühlten 50 Feldern die man ausfüllen muss 15 Minuten an einem Angebot. Vereinfacht, schneller und leichter ??! Kann ich nichts von bestätigen. Auch das Klientel hat sich geändert. Wenn man früher sogar noch Freunde fand, ist es heute ne Menge Gesindel und Betupperer die sich dort rumtreiben. Die Krönung war aber die neue ZA, jetzt ist der Umsatz so im Keller das man schon an Schliessung denkt. Lieber ne eigene HP und Ebay ganz den Rücken kehren. Mal sehen, das Jahresabo läuft im Juli aus. Dann ist wohl sense. Bei einem Warenwert im Lager von knapp 12 Mios. bin ich wohl noch ein kleiner Fisch und es wird nicht so sehr ebay weh tun, aber die Masse wird es richten. Ich freue mich mit jedem Aktienrückgang und jeder Abmeldung ein Stück mehr. GMV-Einbrüche und Kundenrückgang sind toll nachzulesen und amüsant, gönn ich den von ganzen Herzen.
Vor der ZA habe ich mindestens 50 % von den Paypaleingängen wieder in neue Ware per Ebaykauf gesteckt. Heute sind die Ausgaben bei 0,00 €, auch wenn ich kaufen könnte und es gäbe ein Wallet für Einkäufe und Gebühren, würde ich nicht viel finden, denn auch die Dummies die keine Ahnung von der Ware haben und es zu Schenkungspreisen anbieten sind fast alle weg.
Warum aber auch wieder vom Konto ans Paypal senden um zahlen zu können. Wenn ichs schon auf dem Konto hab dann buch ichs runter und geh auf die Märkte. Läuft Hase !! Und günstiger ist es auch.
Traurig ist nur das ich 9 Jahre meines Lebens für Aufbau und Pflege investiert habe, jetzt wo meine Firma wirklich gut dasteht machen die alles kaputt 🙂 Gier macht Stier !! Mal sehen wielange der CEO es noch schön reden möchte 🙂
Das einzig positive ist das die vergraulten Kunden und Kollegen jetzt telefonisch bestellen. Spart ne Menge Gebühr.
Den Zug muss man mitnehmen, also Homepage online stellen und abkassieren 😉 Früher ein Fischer in der Bucht, heute an selber Stelle eine Hobbyanglerin am Waldbach 🙂
Alles gute euch allen und lasst es ordentlich krachen !!
vlg
PS
Dies ist kein Frust sondern eine Schilderung des Ablaufs in meinen Augen.
Heutzutage brauch man keine Angst zu haben das Ebay nicht mehr sein könnte. Gibt genug Nischen wo die Ware aufgeteil werden kann.
Man sieht schon anhand der immer weniger Kommentar-Reaktionen auf diese Quartalszahlen, dass eBay immer stetiger und deutlicher die Puste ausgeht.
Die meisten ehemaligen eBay-Händler (mich selbst seit Jahren) sind nun eben mit anderen Plattformen beschäftigt und müssen auf soclhe Meldungen Ihren Frust gar nicht mehr kundtun. Ohne eBay arbeitet es sich deutlich etspannter.
Leider sind Booklooker, hood, u.ä. Plattformen nicht so bekannt – der deutsche Michel macht halt wie er es immer gemacht hat. Da bleibt Amazon, Kleinanzeigen und eBay halt leider doch noch vorne dabei… aber gut Ding braucht Weile.
Also ich verkaufe auch bei ebay, gewerblich.
Ich finde die neue ebay-Zahlungsabwicklung wirklich, wirklich schlecht. Dieses “Sonderding” – also ein extra Konto buchhalterisch zu führen für die Erlöse auf den Plattformen – hat mich früher auch schon dazu bewogen nichts mehr bei amazon zu verkaufen. Die Abrechnungen wurden immer unübersichtlicher, die CSV-Abrechnungs- und -Transkationslisten muten wie anno 1998 an und nachdem dann den Kunden auch noch die Möglichkeit eingeräumt wurde die Ware 14 Tage später zu bezahlen wurde es komplett ungepflegt und unübersichtlich. Ich arbeite als kleinerer Händler ohne externe Software für diese Verkäufe, d.h. Transkationsabgleich von Hand bei buchhalterischen Arbeiten. EXTREM zeitaufwändig!
Jetzt fing ebay vor einem Jahr mit dem gleichen Mist an, mit der neuen Zahlungsabwicklung. Ich habe daraufhin beschlossen keine neuen Artikel mehr zu listen. Zweitaccount mit 5000 antiquarischen Büchern habe ich komplett aufgegeben und liste nur noch bei booklooker. Ich bin sicher nicht der einzige Händler der sich jetzt dreimal überlegt das Geschäft bei ebay auszubauen. Hohe Gebühren, intransparente (und falsche!) Abrechnungen über die neue ebay-ZA, immer weniger Traffic machen wenig Lust auf ebay und Wachstum dort.
Bei mir fließt jetzt mehr Energie auf die eigene Shop-Seite, und siehe da, es funktioniert auch. In zehn Jahren braucht ebay niemand mehr. Der Reiz ist weg, Schnäppchen gibt es dort fast nicht mehr (die sind jetzt bei ebay-kleinanzeigen zu finden), es wird langsam aber sicher eine Plattform unter vielen die kaum mehr Vorteile gegenüber anderen Plattformen bietet.
Achja, wer eher angepisst von ebay ist wie ich, der kauft auch dort nichts mehr. Sondern bestellt direkt bei den Händlern wo man mit Paypal oder Banküberweisung “wie früher” zahlen kann. Die Zahlungsabwicklung war etwas, was ebay nie gebraucht hätte, meiner Ansicht nach.
Ebay befindet sich auf einer Abwärtsspirale aus der es kein Entrinnen mehr gibt, dazu wäre ein radikaler Schritt nötig den niemand wagt.
es verwundert mich kein bisschen. was man als ebay entwickler derzeit so alles zu lesen bekommt (in den foren) und selbst am support erfährt, ist mehr als unterirdisch. man hat den eindruck, dass sich ebay um nichts mehr kümmert, seit monatan können entwickler nicht einmal mehr via paypal support stunden kaufen, um endlich mal antworten zu bekommen, mal abgesehen davon, wie absurd es ist, dass die entwickler für antworten bezahlen müssen. da wundert es einen wenig, wenn man sich eher platformen zuwendet, die technisch moderner und ausgereifter sind. und wer jetzt sagt “hey, ebay hat doch neue REST APIs”, ja klar… wer alpha-tester spielen mag, NULL doku und null hilfe braucht, der ist gut bedient damit 😉