Laut dem Branchendienst deutsche-startups.de steht der Wawi Anbieter JTL zum Verkauf. 200 Mitarbeitende, 50.000 Kunden, so beschreibt sich das Unternehmen der Gebrüder Lisson. 20 Millionen Umsatz und 10 Millionen Ebita sind die harten Zahlen. Mandatiert ist ein internationales M&A Unternehmen. Es wird eine Firmenbewertung in Höhe von 200 – 300 Mio Eur kolportiert. Der Betrag wird im Falle des erfolgreichen Verkaufs unter den beiden Brüdern aufgeteilt.
Die Bewertung & Zukunft wird kontrovers diskutiert
VC Experten diskutieren die Bewertung durchaus kontrovers. Während einige Chancen sehen, weil Potentiale von Kunden gehoben werden können (Upsales), erkennen andere durchaus Risiken, weil der E-Commerce nach der Hochphase während der Pandemie rückläufig zu bewerten ist.
JTL ist keine gute Software
Wie vor Jahren plentymarkets steht jetzt auch JTL vor Herausforderungen. JTL hat im Gegensatz zu plentymarkets zu spät auf die Anforderungen an eine moderne Wawi reagiert. Sie ist nicht Cloud fähig und eine API Anbindung an die Software ist schwer. Wer also JTL übernimmt, kauft ein veraltetes System in das investiert werden muss. Da war auch Afterbuy schneller und hat eher die Zeichen der Zeit erkannt.
Was bedeutet das für Händler
Natürlich wird JTL beschwören, dass sich nichts negativ verändern wird und das alles besser werden wird. Das werden wir bestimmt bald in einer Pressemitteilung lesen dürfen.
Tatsächlich sind aber zwei Szenarien zu betrachten: Der Käufer nimmt Geld in die Hand und modernisiert JTL. Das wäre die denkbar beste Lösung für alle Händler. Die schlechteste Entwicklung wäre die, dass der neue Inhaber die Software ausquetscht. Wenig Veränderung, kaum Innovation und den Fokus auf höhere Erträge. das bedeutet Sparkurs und möglicherweise höhere Preise.
Aber das sind nur Vermutungen. Glückwunsch auf jeden Fall an die beiden Lissons und Hut ab vor ihrer unternehmerischen Leistung!
Meine Güte, dein JTL Gebashe ist inzwischen einfach nur noch nervig.
*fanboy*
““Wenig Veränderung, kaum Innovation und den Fokus auf höhere Erträge.””
“Das ist der Status-Quo seit Jahren und wäre keine Veränderung.”
Das Problem ist da teilweise die Trägheit der Masse, die einmal mit der “kostenlosen” JTL-Wawi angefangen und viel Arbeit dabei reingesteckt hat. Die danach notwendige Migration aller Daten in ein zeitgemäßeres ERP kostet zwar Zeit, Geld und Nerven, man schläft danach aber wieder wesentlich ruhiger und besser.
Wer sich auf JTL einläßt, bindet sich auch unnötig deren Probleme und Mängel mit ans Bein – ob als Shop-Betreiber, Mitarbeiter, Service-Partner oder in welcher Rolle auch immer.
“Wenig Veränderung, kaum Innovation und den Fokus auf höhere Erträge.”
Das ist der Status-Quo seit Jahren und wäre keine Veränderung.
Also für eine Anwendung, die bis heute noch nicht einmal z.B. eine REST-API hat, sind 200-300 Mio ein starkes Stück. Und auch UTF8 in der Datenbank gibt es AFAIK erst seit der 1.6. In 5-10 Jahren ist die Wawi aber sicher auf dem heutigen Stand der Technik, denke ich *scnr*
JTL für 200-300 Mio übernehmen? Oder lieber gleich eine bessere Alternative entwickeln und so deren Kunden abräumen, wenn deren Software nicht mehr gut genug funktioniert? Wer klug investieren will, überlegt sich IMHO einen Deal mit JTL besser sehr gut und mehrfach.
Isoliert betrachtet ist JTL ziemlich gut und hat vielen Händlern, die ich persönlich kenne enormes Wachstum verschafft. Verglichen mit dem Weltmarkt bei 500 ERP Systemen ist es aus technischer Sicht sehr weit hinten.
Diese Person namens Mark hat absolut keine Ahnung, wovon er spricht. Ich sage auch, dass es sich um gute Software handelt.
Hmmh da ich einiges betreut habe, kann ich überhaupt nicht sagen das es eine schlechte Software ist. Eher das Gegenteil.
Alleine schon, dass Bank- und Kreditkarten Daten im Klartext und zusammen mit den Inhabern gespeichert werden ist ein KO Kriterium. Du solltest dich etwas genauer mit der Software beschäftigen
Auch ich muss sagen, dass JTL m.E. keine schlechte Software ist. Da haben wir schon deutlich schlechtere am Markt gesehen. Und die Marktplatzfähigkeit sowie das wegweisende Logistik-Tool sind große Pluspunkte für die Software.
Einzige Schwäche, die ich aktuell sehe, die aber tatsächlich auch gefährlich werden könnte, ist die fehlende Internationalisierung. Hier muss JTL schnellstmöglich aufholen, denn aufgrund des größeren Marktes laufen im internationalen Feld einige andere Anbieter einfach davon.
… naja, JTL hat ja nun so gut wie keine eigenen Schnittstellen zu Marktplätzen. Und wie schlecht und risikoreich die Partner sind hat zB das Modern Solution Datenleck gezeigt
Tolle Entwicklung für JTL.
Den Hinweis auf die schlechte Software kann ich nicht bestätigen. Wir sind 2018 von Actindo auf JTL umgestiegen und könnten hier endlich Vollgas geben. Und Actindo ist eine Cloud-Software gewesen.
JTL hat sicherlich Schwachstellen, aber auch sehr viele Vorzüge.