Laut der Pressemitteilung des Beratungshauses Carlsquare wurde eine Mehrheitsbeteiligung an billbee an die Investoren Bregal Unternehmerkapital verkauft. Billbee möchte das Kapital unter anderem für weiteres organisches aber auch anorganisches Wachstum, also Zukäufe verwenden.
„In den letzten Jahren hat sich Billbee von einer Speziallösung für DaWanda Rechnungsabwicklung zu einem Schweizer Taschenmesser für Multichannel E-Commerce Händler entwickelt. Ich freue mich sehr, mit BU einen Partner für unsere nächste Wachstumsstufe gefunden zu haben, der nicht nur die gleiche Vision verfolgt, wie wir, sondern auch über einen langen Track Record und tiefes Markt-Know-how im Ausbau führender Software-Anbieter verfügt. Wir danken allen Kunden, Partnern, Mitarbeitern, Carlsquare und insbesondere Jan für das bisher Erreichte und freuen uns auf den zukünftigen Weg und die gemeinsame Zusammenarbeit.“ – David Pohlmann, CEO Billbee
Und natürlich haben damit die beiden Gründer Jan und David auch die Früchte ihrer Arbeit geerntet. Gratulation!
Es tut sich viel
Es könnte der Eindruck gewonnen werden, dass gerade der KMU Solution Markt sehr interessant für Investoren geworden ist Es tat sich in den vergangenen Jahren viel im Wawi/ERP Markt: E-Commerce One wurde gegründet unter dessen Dach sich Afterbuy, Dreamrobot, Gambio und Baygraph organisiert haben. Xentral sammelte viel Geld bei Investoren ein. JTL wurden in großen Teilen verkauft. Plentymarkets reorganisiert sich bzw. anders ausgedrückt: Bringt sich in Position.
KMU liefern Milch und Honig
Seit Jahren zeigen nahezu alle Anbieter von ERP oder Wawi-Systemen gute wirtschaftliche Ergebnisse. Die KMU Händler lassen sich gut melken und sind eine sehr leidensfähige Spezies. Die Beteiligung an oder der Aufkauf von Unternehmen welche existentiell für das Geschäftsmodell der Onlinehändler sind ist daher eine äußerst Rendite starke Investition. Selbst eine veraltete Lösung wie JTL wird noch mit circa 170 Mio. Euro bewertet. Und es ist seit Jahrhunderten bekannt, dass während des Goldrauschs nicht die Schürfer sondern diejenigen welche die Schaufeln verkauften reich geworden sind! An dieser Erkenntnis hat sich zurecht auch im 21. Jahrhundert nichts geändert.
Sind diese Entwicklungen nun gut oder schlecht für die KMU
Das steht ganz sicher in den Sternen. Grundsätzlich gibt es 2 Szenarien. Auf schnelles Geld ausgerichtete Investoren melken die Kuh bis sie tot ist. Eine solche Entwicklung ist für alle Onlinehändler schlecht.
Eine andere Geschichte wäre, wenn die Investoren dir eigentlich kleinen und meist sehr organisch gewachsenen Software Buden auf gute Beine stellen und auf Wachstum durch bessere Produkte trimmen.
Welche Story am Ende des Tages geschrieben werden wird hängt wohl von der jeweils präferierten Politik der Investoren ab.