Der Bundesverband Paket- und Expresslogistik e.V. hat in einer aktuellen Mitteilung die Prognose für das diesjährige Weihnachtsgeschäft veröffentlicht. Es wird nur ein moderates Wachstum im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Das bedeutet, dass der Handel nicht zu sehr auf ein gutes 4. Quartal hoffen sollte.
Das ist die Prognose
Der Kurier-, Express- und Paketmarkt (KEP) zeigt sich auch 2024 widerstandsfähig, ist jedoch nicht immun gegen die Auswirkungen der gesamtwirtschaftlichen Lage (Rezession) in Deutschland. Während das Endkundensegment (B2C) wächst, bleibt das Geschäftskundensegment (B2B) rückläufig – ein Trend, der sich im Weihnachtsgeschäft fortsetzen wird. In einem Ausblick rechnet der Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX) in den Monaten November und Dezember mit einem moderaten Wachstum des gesamten KEP-Sendungsvolumens zwischen 1 % und 3 % im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt werden in Deutschland voraussichtlich rund 735 Mio. KEP-Sendungen (B2C, B2B, C2C) in der Weihnachtszeit transportiert – ca. 10 Mio. mehr als im Weihnachtsgeschäft 2023.
Das sind die Zahlen 2019 bis 2025
Die Sendungszahlen im deutschen KEP-Markt (Kurier-, Express- und Paketmarkt) haben sich zwischen 2019 und 2024 wie folgt entwickelt:
- 2019: Rund 3,65 Milliarden Sendungen wurden transportiert.
- 2020: Das pandemiebedingte Wachstum erhöhte das Volumen auf etwa 4,05 Milliarden Sendungen.
- 2021: Der KEP-Markt erreichte einen neuen Höchstwert mit ca. 4,5 Milliarden Sendungen, angetrieben durch den boomenden Online-Handel und eine Wachstumsrate von 11,2 % im B2C-Segment.
- 2022: Trotz Marktunsicherheiten wurden 4,15 Milliarden Sendungen transportiert.
- 2023: Ein leichtes Wachstum auf 4,175 Milliarden Sendungen (+0,6 %) wurde verzeichnet, wobei insbesondere B2C-Sendungen wieder zulegten (+3,4 %), während B2B-Sendungen um 3,8 % sanken.
Für 2024 erwartet der Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX) erneut ein moderates Wachstum (4,26 Mrd.), das sich ab 2025 weiter beschleunigen könnte. Mittelfristig wird bis 2028 ein jährliches Wachstum von etwa 2,3 % auf ca. 4,7 Milliarden Sendungen prognostiziert, insbesondere getrieben durch den zunehmenden Paketversand im B2C-Bereich.
Was bedeuten die Zahlen nun für den Onlinehandel?
Die Paketzahlen spiegeln die Umsatzentwicklung und die Erwartungen im E-Commerce recht gut wider. Das Weihnachtsgeschäft ist schwach. 2024 wird kein tolles Jahr. Und auch die Wachstumszahlen für die Folgejahre bis 2028 sind nicht berauschend. Der Onlinehandel wird sich also weiter in Geduld üben müssen. Die Zeiten des Booms sind vorbei und ein neuer Boom liegt in weiter Ferne.
Nun, nach vielen schlechten Erfahrungen sowohl mit Fake-Shops als auch mit den mehr als schlechten Leistungen mancher Paket-Dienstleister wie z.B. DPD, kaufen die Konsumenten wohl vermehrt einfach bei Amazon und/oder beim Handel vor Ort, sofern dieser konkurrenzfähige Preie anbieten kann. Ich denke daher, dass es vorrangig diese Verschiebung der Umsätze in Richtung Amazon und stationärem Handel geben wird.
Das Q4 ist für nahezu alle Branchen wichtig. Wenn das Wachstum wieder nur bei 0,6% liegt – wie im Vorjahr – wäre das ein Problem.
Allerdings sollte der Vergleich dieses Jahr fairer ausfallen. Davor wurde mit dem Coronajahr 2022 verglichen. Ich rechne daher mit einem höheren Umsatzzuwachs.