eBay UK Umsatzrückgang? Warum das nicht die wichtigste Zahl ist
Aktuell berichten verschiedene Medien und eBay-Experten über einen Umsatzrückgang bei eBay in Großbritannien. Doch was steckt wirklich dahinter? Ist die Entwicklung wirklich ein Grund zur Sorge? Ein genauerer Blick zeigt: Der Umsatz allein erzählt nicht die ganze Geschichte.
Warum der eBay-Umsatz in UK gesunken ist
Ein wesentlicher Faktor für den gesunkenen Umsatz in Großbritannien ist eine Entscheidung von eBay: Seit der Einführung von kostenlosem Verkaufen für Privatverkäufer entfallen die Verkaufsgebühren für diesen Bereich komplett. Das bedeutet zwangsläufig, dass eBay weniger Umsatz macht – aber nicht weniger Waren verkauft werden.
“Die Ergebnisse in Europa bleiben weiterhin hinter den Erwartungen zurück, insbesondere im Vereinigten Königreich und in Deutschland […].”, schreibt Arjan von ecommercenews.eu
Diese Entwicklung ist nicht neu. Auch in Deutschland führte eBay im vergangenen Jahr eine ähnliche Regelung ein. Das Ergebnis? Der Umsatz sank, aber das Gesamtvolumen der Transaktionen (GMV, Gross Merchandise Volume) blieb stabil oder stieg sogar an. Denn wenn mehr Privatverkäufer aktiv sind, wird die Plattform attraktiver, was langfristig auch professionellen Verkäufern zugutekommt.
GMV ist die entscheidende Kennzahl
Während viele Berichte sich auf den gesunkenen Umsatz konzentrieren, ist die viel wichtigere Kennzahl das GMV – das gesamte Handelsvolumen auf der Plattform. Diese Zahl gibt an, wie viele Waren tatsächlich über eBay verkauft wurden. Ein Umsatzrückgang bedeutet nicht, dass weniger verkauft wurde – sondern lediglich, dass eBay an bestimmten Verkäufen weniger oder gar nichts verdient hat.
Tatsächlich könnte die Maßnahme eBay langfristig stärken. Eine höhere Anzahl an Privatverkäufern sorgt für ein breiteres Angebot, mehr Käufer und letztlich auch für eine stärkere Nutzung der Plattform durch gewerbliche Händler, die von einem wachsenden Käufermarkt profitieren.
Was bedeutet das für Händler?
Die kostenlose Verkaufsoption für Privatverkäufer mag kurzfristig den eBay-Umsatz schmälern, bringt aber langfristige Vorteile:
✅ Mehr Angebot und mehr Käufer – Eine belebte Plattform lockt auch Käufer, die bei gewerblichen Verkäufern kaufen an.
✅ Höheres Handelsvolumen (GMV) – eBay bleibt als Marktplatz attraktiv.
✅ Wachstumspotenzial für Händler – Mehr Käufer und Produkte erhöhen die Verkaufschancen.
Fazit: Falsche Berichterstattung
Wer nur auf den Umsatz von eBay blickt, übersieht das große Ganze. Das entscheidende Maß für den Erfolg der Plattform ist das Handelsvolumen (GMV), nicht der Umsatz. Die Strategie, Privatverkäufe gebührenfrei anzubieten, könnte sich als langfristiger Wachstumstreiber erweisen – und das kommt letztlich auch gewerblichen Händlern zugute.