🚫Auszahlungssperren bei Kaufland: Händler berichten von Willkür und Intransparenz


💭Stell dir vor, du arbeitest sauber, du versendest pünktlich – vielleicht sogar etwas zu pünktlich – und plötzlich bleibt dein Geld einfach gesperrt. Ohne Ankündigung, ohne Begründung, ohne Hinweis. Genau das passiert aktuell zahlreichen Händlern auf Kaufland.de. Die Community ist alarmiert – und was Händler berichten, lässt tief blicken: in ein System, das offenbar zunehmend auf Kontrolle durch Sanktionen statt auf partnerschaftliche Zusammenarbeit setzt. Und das geht gar nicht.


💥 Was ist passiert?

Ein Händler aus der Wortfilter-Community teilt einen Vorfall, der sinnbildlich für viele Erfahrungen mit der Plattform steht:

„Wollten eben 5-stelligen Betrag, der im Rahmen des ‚Zur Auszahlung verfügbar‘ Rahmen ist, bei Kaufland abrufen, welcher aber blockiert wurde. Die eigentliche Auszahlung wurde letzte Woche schon in die Wege geleitet und 2 Tage später wohl wieder storniert. Keine Erklärung oder Mail, nichts.“

Das ist kein Einzelfall. Ein zweiter Händler kommentiert:

„Nicht ungewöhnlich bei Kaufland. Wenn egal welcher Punkt bzw. Unterpunkt Rot oder kurz davor ist (Kundenzufriedenheit / Versandleistungsübersicht), dann behalten sie dein Geld und spielen wochenlang damit.“

Und was sind die konkreten Gründe? Offenbar kann schon eine zu frühe Lieferung oder eine niedrige Ticketrate (also zu viele offene Kommunikationstickets) ausreichen, um Zahlungen zu blockieren:

„Bei uns sind in der Tat die Ticketrate bei ca. 10 %, wo ich keinen Einfluss drauf habe, wenn Kunden Gesprächsbedarf haben, und Rate an verfrühter Lieferung bei 12 %, was man auch schlecht beeinflussen kann.“


❗ Kritik: Was hier alles schiefläuft

1. Keine Kommunikation = Kein Vertrauen

Dass Händler nicht benachrichtigt werden, wenn Auszahlungen gesperrt oder storniert werden, ist ein absolutes No-Go.
Wir reden hier nicht über kleine Summen – das sind teils fünfstellige Beträge. Wer hier schweigt, missachtet die wirtschaftliche Realität seiner Partner.

2. Sanktionen für „zu frühe Lieferung“

Es klingt absurd, ist aber offenbar Realität: Wer zu schnell liefert, wird möglicherweise sanktioniert.

Das zeigt, wie praxisfern die internen Regelwerke sein müssen. Wer sich als Händler Mühe gibt, seine Kunden schnell zu bedienen, darf nicht als Problem behandelt werden.

3. Intransparente Metriken & Bewertungen

Ob Tickerate, Kundenzufriedenheit oder Versandquote – Kaufland scheint sich auf KPIs zu stützen, die nicht steuerbar, nicht nachvollziehbar und nicht fair sind.

Wenn bereits „kurz vor Rot“ genügt, um dein Geld einzubehalten, dann ist das kein Performance-Monitoring mehr – das ist Machtausübung.

4. Undurchsichtige Auszahlungspolitik

Händler berichten, dass Gelder offenbar regelmäßig gestoppt, storniert oder verzögert ausgezahlt werden – ohne transparente Kriterien oder verlässliche Prozesse.

Das erzeugt Unsicherheit und schwächt das Vertrauen massiv. Schlimmer noch: Es gefährdet Existenzen.


🗞️ Einordnung: Kaufland und das „Plattformproblem“

Diese Vorfälle sind kein Ausrutscher. Sie passen leider ins Bild, das Kaufland  aktuell abgibt. Erst kürzlich stand das Unternehmen wegen fragwürdiger und illegaler Geschäftspraktiken in der Kritik.

Was wir hier sehen, ist ein weiteres Beispiel für das, was Plattformen in der Machtposition zu oft machen:

Sie verlagern Risiken einseitig auf die Händler.

  • Fehlende Transparenz
  • Kein Mitspracherecht
  • Unverständliche Sanktionen
  • Schweigen bei Sperren

Das erinnert mehr an eine Blackbox als an einen modernen Marktplatz.


🔍 Fazit: Das ist kein faires Geschäftsverhalten

Wenn eine Plattform entscheidet, Gelder willkürlich einzubehalten, dann ist das kein technisches Problem – dann ist das ein strukturelles.
Es ist schlicht inakzeptabel, Händler ohne Vorwarnung zu sperren oder Zahlungen zurückzuhalten. Und es ist weder wirtschaftlich noch moralisch vertretbar, Händler zu bestrafen, die zu früh liefern oder zu viele Kundengespräche haben.

Kaufland muss hier dringend für Transparenz sorgen:

  • Wann und warum wird eine Auszahlung gesperrt?
  • Wie lange dauert eine Sperre?
  • Gibt es eine nachvollziehbare Eskalation?
  • Wird die Entscheidung kommuniziert?

✊ Was du als Händler jetzt tun kannst

  1. Dokumentiere jeden Fall. Hebe Screenshots und Zahlungsversuche auf.
  2. Wende dich an den Händler-Support – aber auch an dein Netzwerk.
  3. Schließe dich mit anderen Händlern zusammen. Nur gemeinsam kann Druck entstehen.
  4. Denk über Alternativen nach. Setze nicht alles auf Kaufland – Diversifikation ist Trumpf.
  5. Melde Fälle öffentlich. Wortfilter, Händlerverbände oder Medien können helfen.

 

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