Lengow und DataHawk haben auf den europäischen Amazon-Marktplätzen (DE, UK, FR, IT) jeweils über einen Zeitraum von einem Jahr (Mai 2020 bis Mai 2021) die 100 Bestseller in der Kategorie “Bekleidung” analysiert und die Top 10 hervorgehoben: Welche Brands performen am besten? Welche Produkte verkaufen sich am besten? Und: Auf welchen Marktplätzen verkaufen Modehändler zusätzlich zu Amazon? Die komplette Studie gibt es hier zum Download.

Bild: Die Top 10 Brands in der Kategorie “Bekleidung” auf Amazon.de (von Mai 2020 bis Mai 2021)

 

Viele No-Name-Marken in den Top 10, Fruit Of The Loom überall zu finden

  • No-Name-Modemarken stehen bekannten Marken in den Top 10 auf Augenhöhe gegenüber, unter anderem bedingt durch die verbreitete Markenlose-Suche auf Amazon (nur 22 % der Suchanfragen beinhalten eine Marke) und dem Preis (günstige Produkte liegen in den Top 10 klar vorne).
  • Auf allen Amazon-Marktplätzen tauchen immer wieder dieselben bekannten Mode-Brands in den Top 10 auf, z.B. Puma (DE, IT, FR), Tommy Hilfiger (DE, IT, FR) Calvin Klein (UK, IT, FR) oder Levi’s (IT, FR), was für eine einheitliche europaweite Amazon-Markenstrategie spricht.
  • Fruit Of The Loom ist die einzige Marke, die in jeder Top-10-Liste zu finden ist. Sie stellt Basisprodukte her, die in erster Linie aufgrund des sehr attraktiven Preises gekauft werden. Die US-Marke wickelt die gesamte Vertriebsstrategie fast über Amazon ab. Nur in den USA gibt es zusätzlich einen eigenen D2C-Onlineshop.
  • Die Mehrheit der Brands in den Top 10 setzt auf einen Amazon Brand Store, gerade bekannte Fashion-Marken (Levi’s, Puma, Lacoste, Crocs, Calvin Klein etc.) machen das gerne, um ein einheitliches Markenimage zu kommunizieren. Ein solcher Store ermöglicht auch, den Traffic zu steigern und sich von der Konkurrenz abzuheben.

Basic-Produkte am beliebtesten, nationale Brands nicht überall gleich beliebt

  • Die Top 10 werden von Basic-Produkten wie Boxershorts, Unterhosen, Slips, Socken & T-Shirts dominiert, Artikel also für die man sich nicht gerne in die Umkleide begibt, sondern umstandslos online bestellt.
  • In den Top 10 finden sich dann auch gerade Basic-Produkte in großen Mengen, also 6er, 10er oder gar 18er Packs. Der Amazon-Kunde kauft gerne auf Vorrat, ist mit seinem Kauf also effektiv, und spart dabei auch noch.
  • Die Hälfte der Brands auf Amazon.de und Amazon.co.uk sind nationalen Ursprungs, was bei Amazon.fr und Amazon.it nicht der Fall ist. Gerade in den Ländern, in denen Amazon extrem stark ist, scheinen nationale Marken also mehr Kraft in eine Strategie zu stecken, die dann auch Früchte trägt.

Ein fragmentierter Online-Modemarkt in Europa

  • Händler und Brands, die auf Amazon in der Kategorie “Bekleidung” verkaufen*, vertrieben ihre Produkte zusätzlich am meisten auf folgenden Marktplätzen in Europa: Cdiscount (42,9 %), Spartoo (38,1 %), Ebay (37,4 %), La Redoute (25,9 %) sowie Zalando (13,7 %) und Privalia (9,3 %).
  • In Deutschland verkaufen Amazon-Händler Ihre Produkte ansonsten vor allem noch auf Ebay (58,8 %), Kaufland.de (47 %), Zalando (17,6 %) und Spartoo (17,6 %).
  • Als Beispiel des stark fragmentierten Mode-Onlinehandels in Europa dient Frankreich: Dort befindet sich bei Amazon-Händlern** der Marktplatz “nur” auf Platz drei nach Umsätzen pro Monat in Prozent, hinter La Redoute und Vente Privée.