Amazon: Finanzamt beschlagnahmt Lager und Guthaben großer China-Händler

Aus China kam die Nachricht, dass am Donnerstag, den 28. Dezember 2017, viele große chinesische Händler auf Amazon.de suspendiert worden seien. Sie erhielten eine Nachricht von Amazon, die darauf hindeutet, dass das deutsche Finanzamt die illegal auf Amazon handelnden Drittland-Händler im Visier hat. Die Händler wurden suspendiert, ihr FBA-Lagerbestand und ihr Amazon Payments-Guthaben wurden beschlagnahmt.

Aufruhr in China

Unter den großen chinesischen Amazon-Händlern herrscht jetzt große Unruhe. Millionen FBA-Lagerbestände und Guthaben der Händler bei Amazon wurden auf Aufforderung des deutschen Finanzamts beschlagnahmt und die Seller-Accounts sind suspendiert worden.

Mein chinesischer Informationsgeber sprach von Panik, die unter den dortigen Händlern herrscht: “Das Thema ist seit gestern im CN Verkäufer Kreis explodiert. Fast nur größere Verkäufer waren betroffen. […] Es wurden größere Verkäufer mit Haus Nr. FBA Lagerbestand 2 -3 Mio. Euro gesperrt und erzeugt daher Panik in Seller-Kreis”, so die original Nachricht, die ich erhalten habe.

Das Finanzamt hat tatsächlich ernst gemacht

Das wird recht schnell klar, wenn ihr euch die sinngemäße Übersetzung der Amazon-Nachricht durchlest:

“Amazon erhält Mitteilung von deutsche “Steuer Institute” (also Finanzamt), dass Sie die Anforderung von Regelung der deutsche Umsatz-Steuer nicht erfüllt”. Sie dürfen nicht mehr auf Amazon verkaufen. Sie dürfen Ihren Lagerbestand in FBA nicht zurücknehmen, denn deutsche Gesetzen fordert uns auf, die Waren zu sperren, bis Sie die Anforderung von deutsche Finanzamt erfüllt haben. Wenn Sie noch Guthaben auf ihrem Amazon Payments Europe S.C.A Konto haben, wird es nach Anforderung von Deutschem Finanzamt ebenso gesperrt.”

Offensichtlich ist das Finanzamt dann noch kurz vor Jahresende aktiv geworden und hat Lagerbestände und Guthaben großer China-Händler beschlagnahmt. Das hat dann natürlich auch eine sofortige Suspendierung der Amazon-Accounts zur Folge.

Und so erkennt ihr sie

(Quelle: Screenshot Amazon)

Solche ‘beschlagnahmten’ Accounts erkennt ihr recht einfach daran, dass sie im Moment keine Artikel online haben, jedoch innerhalb der letzten 30 Tage fleißig Bewertungen sammelten.

Liste der beschlagnahmten Accounts

Ich hoffe, dass ich in den kommenden Tagen eine Liste der beschlagnahmten China-Händler-Accounts erstellt bekomme. Ich werde sie dann unverzüglich veröffentlichen.

English Version translated with deepl.com

Amazon: Tax office confiscates warehouse and assets of major China dealers

From China came the news that on Thursday, 28 December 2017, many large Chinese traders were suspended from Amazon. de. They received a message from Amazon indicating that the German tax office is targeting the illegal third-country traders on Amazon. The merchants were suspended, their FBA inventory and Amazon Payments were confiscated.

Turmoil in China

There is now great unrest among the large Chinese Amazon traders. The German Tax Office requested Amazon to suspend Millions of FBA Stocks, their Assets, and the Mechant Accounts.

My Chinese informant spoke of panic among the local traders:”The subject has exploded in the CN salesmen’s circle since yesterday. Almost only larger sellers were affected. [..There were bigger sellers with house no. FBA inventory 2 -3 million euros blocked and generates therefore panic in seller circle”, so the original message, which I have received.

The IRS has actually taken the matter seriously

This becomes clear quite quickly when you read the analogous translation of the Amazon message:

“Amazon receives notice from German “Steuer Institute” (i. e. tax office) that you do not meet the requirement of regulation of German sales tax”. You are no longer allowed to sell on Amazon. You may not take back your stock in FBA, because German laws require us to block the goods until you have met the requirement of the German tax office. If you still have credit on your Amazon Payments Europe S. C. A. account, it will be blocked at the request of the German tax office.”

Obviously, the tax office became active shortly before the end of the year and confiscated stocks and assets of large Chinese traders. This will of course result in an immediate suspension of the Amazon accounts.

List of confiscated accounts

I hope that in the next few days I will get a list of confiscated China merchant accounts. I will publish them immediately.

Translated with www.DeepL.com/Translator

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Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

63 Gedanken zu „Amazon: Finanzamt beschlagnahmt Lager und Guthaben großer China-Händler

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  2. RA Dr. Jörg Brettschneider

    Benachrichtigungen von Amazon, die sich auf Umsatzsteuerhinterziehung in Deutschland beziehen, sind oft strenger als die Notice in Bezug auf die britische VAT. In Großbritannien wird in der Regel eine 30-tätige Frist zur VAT-Compliance gesetzt. Händler können dann Waren auch noch aus FBA-Lagern entfernen. In Bezug auf deutsche Umsatzsteuer werden Amazon-Accounts aber oft sofort gesperrt und Guthaben und Waren in FBA-Lagern blockiert. Wenn erhebliche Warenbestände oder Guthaben vorhanden ist, besteht ein Anreiz zur “Selbstanzeige” bei dem Finanzamt für Fahndung und Strafsachen Berlin (Arbeitsgebiet Umsatzsteuerbetrugsbekämpfung). Es stellt sich aber immer die Frage, wie sich eine fehlende Compliance in Großbritannien auf den deutschen Amazon-Account unter Amazon.de auswirkt, was wiederum die Anreize die deutsche Umsatzsteuer nachzuzahlen mindern/ausschließen kann. Dem Verfasser sind Fälle bekannt, in dem der deutsche Account für britische VAT in Haftung genommen wurde. Die Händler überlegen sich, ob eine “Selbstanzeige” in Deutschland dann überhaupt finanziell lohnt. Ein “Identitätswechsel” kann für die Händler attraktiv sein.

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  5. Chris

    Andere Frage: Wer ist denn der EU-Inverkehrbringer und haftet denn für die Artikel die sich bei Amazon auf Lager befinden. Wie kommen diese Artikel durch den Zoll, bzw. wer übernimmt die Verzollung. Laut Gesetz muss es ein EU-Inverkehrbringer für Waren aus Drittländern geben, welcher für die EU Konformität verantwortlich ist. Wer haftet für diese Artikel?
    Ist das Amazon? Der chinesische Lieferant kann es ja nicht sein, denn er hat keine Adresse innerhalb der EU.

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    1. Tobi

      Genau das interessiert mich auch brennend.
      Wenn ich was importiere bekomme ich ja sofort eine Rechnung für Zoll und Einfuhrumsatzsteuer, da ich ja Empfänger der Wäre bin.
      Wie läuft es dort?
      Schicken die Chinesen es in China an Amazon und Amazon kalkuliert gleich die Kosten mit in den Versand.
      Wenn ja, wäre doch noch immer Amazon der Importeur, was sie ja bestreiten.

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      1. Chris

        Exakt, ich habe Amazon mehrfach angeschrieben und um eine info zu dem EU-Importeur der Ware zu erhalten. Amazon weißt jegliche Verantwortung von sich. Ich erwerbe Elektronikware, welches sich in im deutschen Binnenmarkt auf Lager befindet, und mir kann niemand mitteilen, wer hier für die Produktsicherheit haftet. Auch Test Berichte oder eine EU Konformitätserklärung erfrägt man vergeblich.
        Und wenn man bei IHK, Bundespräsidium etc. anfrägt, dann weiß keiner welche Behörder hierfür verantwortlich ist.
        Ich als Verbraucher stehe im Regen, meine Sicherheit ist nicht gewährleistet und niemand kann mir sagen an welcher Stelle man sich hier beschweren kann….

  6. Rechtsanwalt Dr. Jörg Brettschneider

    Am 28. December 2017 wurde von Amazon noch eine andere E-Mail versendet:

    „We received notification from the German tax authorities, indicating that you do not currently meet VAT requirements in France, Italy and Spain. After a review of your account, we believe that your business should also be registered for VAT in France, Italy and Spain. Sellers on Amazon must comply with all applicable laws and regulations. Within the next 30 days, please provide a valid VAT number in Seller Central for your business in France, Italy and Spain (…)“.

    Diese E-Mail hat Amazon gegenüber mir bestätigt.

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    1. Rechtsanwalt Dr. Jörg Brettschneider

      auch diese E-Mail ging an einige Händler (Zahl?) aus der V.R. China. Die Panik dürfte jetzt abgeklungen sein.

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    2. Gessner

      Guten Tag,
      wir sind ein produzierendes Gewerbe und verkaufen seit 10 Jahren erfolgreich u.a. auf Amazon. Wir haben dort die Amazon Brand Registry durchgeführt usw.

      Nun hat sich eine „taiwanesische Flitzepiepe“ bei uns mit gefälschten Waren eingeklinkt. Das dies kein Einzelfall ist bestätigen zahlreiche andere Fälle bei der Suche im Web.

      Sie können
      a) nicht unser Produktdesign haben (liegt bei uns gesichert auf dem PC),
      b) noch dürfen sie unsere geschützten Logos /Markennamen verwenden,
      c) noch haben sie das speziell in Henstedt-Ulzburg entwickelte Material, welches wir verwenden.

      D.h. sie bieten Fälschungen feil.

      Natürlich gibt es kein Impressum, USTID usw. Die Antwort von Amazon kann sich jeder denken.

      Amazon hat die Dreistigkeit sogar gegen eigene Richtlinien zu verstoßen:

      Zitat Richtlinie Amazon: „Verkäufer [Anmerkung d.h. z.B. asiatische], dürfen jedoch nur gegen solche Produktdetailseiten listen, die exakt mit dem angebotenen Artikel übereinstimmen. Sofern dies nicht der Fall ist, stellt dies eine Verletzung der geltenden Richtlinien dar.“

      Hier hängen tatsächlich, man sollte es nicht glauben, sozialversicherte Jobs und Existenzen in Deutschland daran.
      Frage an alle:
      – Hat jemand Erfahrung damit die Amazon Richtlinie gegenüber Amazon rechtlich durchzusetzen? (Paradox aber wahr)
      – Gibt es eine Meldestelle oder kann man sich beim besagten Finanzamt melden, um den Verkäufer entsprechend zu melden so dass sich das FA an Amazon wendet?
      – Andere Ideen?

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  7. Alex

    Heute morgen noch gewundert, wo das Umsatzplus plötzlich herkommt. Jetzt ist klar: Der Chinese ist weg!

    Scheinbar wird im Hintergrund immer noch kräftig gerührt: Am 08.01. eine Probebestellung beim Chinese gemacht (und auch erhalten, sogar inklusive Rechnung mit ungültiger UstID) und seit heute hat er plötzlich keinen einzigen FBA-Artikel mehr im Angebot – trotz 99% positiver Bewertungen und über 600 Bewertungen innerhalb der letzten 30 Tage.

    Endlich! Jetzt ist mein Produkt wieder ‘Amazons Choice’ und der Umsatz steigt SOFORT.

    Wann kommt denn die angekündigte Liste? Gibt’s irgendwas Neues? Würd mich freuen, wenn’s dazu nochmal ne News gäbe. Alles was man im Netz findet führt direkt oder indirekt wieder hierher auf Wortfilter.

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  8. Pingback: Die Razzien der Steuerfahndung bei Amazon sind keine Lösung | WEBSEITENHELD

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  10. Christian Peter

    Schade das bei Ebay jeder das machen kann was er will. Bei Ebay sind die meisten Händler aus Übersee. Sie dürfen praktisch machen was sie wollen. Kauft man dort mal etwas , siehe da es kommt mit einer Versandadresse aus Deutschland – verkaufen aber ohne Widerrufsrecht aber mit ein Impressum aus China.

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  11. Pingback: Amazon blokkeert voorraad van honderdtal Chinese handelaars | Twinkle België

  12. Jürgen Auer

    Man könnte das ganz einfach lösen: So, wie die Banken verpflichtet sind, die pauschale Quellensteuer auf Zinserträge direkt abzuführen, so könnten auch die international agierenden Plattformen wie Ebay und Amazon dazu verpflichtet werden, die Umsatzsteuer direkt von der Gutschrift auf die Händlerkonten abzuziehen und sie an das Finanzamt zu überweisen.

    Die Händler müssen – abhängig vom Käuferland – die Umsatzsteuer ausweisen. Amazon hat damit alle notwendigen Daten zur Verfügung. Hat der Händler die Umsatzsteuer nicht auf seinem Konto, kann er sie auch nicht hinterziehen.

    Damit wäre Umsatzsteuerbetrug auf dieser Ebene kaum mehr möglich. Und die Plattformen, die von diesem Handel profitieren, wären in der Mitverantwortung.

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    1. ded

      ich sehe viel eher die möglichkeit darin amazon wegen der betrugs rezenssionen dran zu bekommen. wenn firmen wie facebook für unseriöse postings haften wieso dann amazon nicht wegen aber millionen fake und gekauften bewertungen.

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  16. D

    Leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. 100 Händler wurden angegangen – ein paar Millionen Warenbestand beschlagnahmt.

    Bei Milliarden von Hinterziehung jährlich ist die Aktion etwas mau. Mindestens weitere 3000 Händler sind nun vorgewarnt. Die ganze Aktion hätte viel größer ausfallen müssen und die Konten auch nicht erst nach Weihnachten eingefroren werden dürfen, sondern schon vier-sechs Wochen davor. Der meiste Umsatz dürfte bereits transferiert worden sein.

    Vermutlich von “oben” nicht erwünscht gewesen, mal effektiv durchzugreifen.

    Genauso wenig wie bei Amazon und eBay selbst. Wenn von dort nun artig mitgeteilt wird, dass man Hinweisen zu Steuerhinterziehung nachgehe, dann ist das schlichtweg gelogen. Solange nicht der Zoll oder eine andere Behörde bei denen vor der Tür steht, machen die gar nichts. Egal wie offensichtlich der Verkäufer betrügt. Ich habe ernsthaft überlegt, Amazon wettbewerbsrechtlich deswegen abmahnen zu lassen, denn im Grunde hilft jeder Billig-Chinese der Plattform sich weiter zu verbreiten und damit letztlich auch seine eigenen Produkte besser zu verkaufen. Aber die deutschen Gerichte dürften sich für kleine Händler kaum erwärmen.

    Ebenso ist es auch nicht nachzuvollziehen, dass ausgerechnet das Finanzamt Neukölln im tiefsten links-grünen Sumpf von Berlin für die Kontrolle im aller Ausland ansässiger Unternehmen mit Umsatzsteuer relevaten Erlösen in Deutschland verantwortlich ist. Mit weniger als 10 Leuten ausgestattet muß man schon von politischen Vorsatz ausgehen.

    Ein Satz zu Karin F. und Kopolit: Dümmer kann ein Kommentar in diesem Fall kaum sein, weswegen ich mal davon ausgehe, dass er entweder reine Provokation sein soll, oder Sie den ganzen Hintergrund als branchenfremder nicht ansatzweise verstanden haben. Natürlich darf auch eine Firma aus China an Kunden in der EU verkaufen. Aber sie muß die Gesetze befolgen. PUNKT! Ich hoffe nicht, Sie oder Ihr Nachbar haben bei diesen Händlern elektronische Geräte gekauft, das Ihnen die Bude nachts abfackelt. Wenn dann auch die Rauchmelder dort gekauft wurden und nicht funktionieren, denken Sie vielleicht anders darüber. Denn die Produkte sind weder registriert, auf Sicherheit und Gifte geprüft noch deren Entsorgung angemeldet und finanziert. Das müßten die Waren aber, wenn sie aus dem Raum der EU an den Endverbraucher ausgeliefert werden – was hier der Fall ist. (Gleiches gilt für die Umsatzsteuer, die zu erheben und abzuführen ist.) All diese Kosten dürfen die doofen ehrlichen Verkäufer/Hersteller mit übernehmen oder müssen gar damit leben, elektronische Geräte aus wirtschaftlichen Gründen nicht grenzüberschreitend verkaufen zu können (Stichwort Herstellerregelung – Elektroschrott). Den Ausländer interessiert das nicht.

    Es gibt bereits China GmbH’s in Deutschland, die offiziell nur “Logistiker” (wie Amazon Fulfilment) für andere zahlreiche China Firmen sind und diese ganzen Shops heimlich (mit) organisieren. Mal sehen, wieviele Jahre es dauert, bis die dann mal angegangen werden. Könnte mir vorstellen, dass viele dieser Verkäufer nun auf solche Konstrukte verstärkt ausweichen, um das Amazon-Fulfillment größtmöglich zu umgehen und ggf. die Waren besser grenznah im Ausland verstecken zu können. Außerdem ist es billiger, wenn die Leute nebenbei noch Sozialleistungen kassieren. Das die Chinesen keine Leute in Deutschland oder der EU vor Ort haben, ist eh kaum vorstellbar.

    Letztlich sind das alles kriminelle Strukturen und hat wenig mit der Romantik eines armen kleinen ausgebeuteten Jungen aus China zu tun, der sich nur ein paar Euro für ein besseres Leben über den Direktverkauf dazu verdienen will. Gewinne aus solchen Geschäften werden wieder in kriminelle Geschäfte investiert. Vielleicht denkt da auch mal jemand drüber nach, bevor man dort kauft oder derartig unpassend links-grün kommentiert.

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  17. JeAN EROLD

    Lasse sie groß werden, einen Markt aufbauen – und dann übernehme günstig.. ..mit “tollen” Tricks. Funzt auch außerhalb der Onlinewelt so. Ob bei Medizinprodukten oder Hanf, die Medien helfen dabei… ..ob die großen Nachrichtenagenturen (zuerst die Leute heiß machen), ob das Internet, ob Große wie Amazon. Freilich hätten die Händler sich auch selbst zur Steuer anmelden können, sie abführen können, doch man ließ halt einen Graubereich…

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    1. Frank

      Was hat das mit Denunziantentum zu tun?
      Ich werfe hier mal ein paar mutmassliche Gruende in den Raum: Steuerhinterziehung, gewerbsmaessiger+bandenmaessiger Betrug, Geldwaesche, Einfuhr und Vertrieb von nicht-verkehrsfaehiger Ware.

      Wo sollte *Deiner Meinung* nach die Untergrenze liegen, bei der gegen diese “Firmen” vorgegangen wird?

      Antworten
    2. Gerome

      Das hat nichts mit Denunzierung zu tun.
      Unsere Händler müssen auch die Mehrwertsteuer abführen und haben das Nachsehen, wenn Händler aus China dies nicht tun und ihre Waren so gut ein Fünftel billiger anbieten können.

      Antworten
  18. robin mueller

    Das wurde auch mal Zeit das die Finanzämter und die Politik endlich mal aufwachen und was machen. Bleibt nur zu hoffen das sie dran bleiben…
    Ich hatte schon vor Jahren Finanzamt,Zoll und Steuerfahandung angesprochen, aber interesse war da kein (trotz div. belegter Testkäufe).
    Und auch das Bundesfinanzministerium sah keinenn Handlungsbedarf. Immerhin hatte mir ein Landesfinanzministerium bestätigt das in den geschilderten Fälle UST fällig war, aber weiter hat das auch dort keinen Interessiert…

    Bin mal gespannt wie es weitergeht und ob die Politik und Behören das Problem schneller in den Griff bekommen als auch noch Alibaba bei uns Fuss fast und es uns nochmal schwerer macht.

    Grüße

    Antworten
  19. Jochen

    Ich habe vor 2 1/2 Jahren angefangen täglich diverse Briefe an Finanzämter, an das Finanzministerium und an den Handelsverband zu schreiben. Der Handelsverband war sehr interessiert, hat es sich nochmal ganz genau erklären lassen und auch mit mir mehrmals telefoniert. Daraufhin hat eine Bund-Länderarbeitsgruppe am 19. Mai 2017 der Finanzministerkonferenz dazu einen Bericht vorgelegt. Außerdem schreibe ich an jede erdenkliche Organisation, an Parteien und Politiker, Fernsehsender und Autoren. Auch wenn man nicht direkt etwas erreicht, es bleibt beim Ansprechpartner ein Zweifel bezüglich der Fairness und Ehrlichkeit von Amazon hängen. Auch das Fernsehen ist interessiert. Es werden weiter Dokumentationen über Amazon gedreht. “Buhmann und Zahnlücke” Kleber sowie “alle von der Klippe schleudern” Bezos werden bei öffentlichen Auftritten immer von mir sehr schlecht bewertet. Alle Anschuldigungen mit Belegen untermauert. Es wird der Tag kommen, an dem sie sich nicht mehr öffentlich blicken können. Wurden deutsche Umsatzsteuer zahlendende Händler ungerechter Weise wegen Verifikation der Geldwäsche beschuldigt und ohne Grund und der Möglichkeit sich rechtfertigen zu können, runiert, nur damit die eigen amerikanischen Landsleute und die Chinahändler hier die Preise ruinieren dürfen. Dieses unfaire Verhalten muss aufgeklärt, vergeltet und abgeschafft werden. Das Verifikationsthema wird Amazon noch viel Geld kosten. Die richtigen Betrüger mit den Fakekonten interessieren Amazon doch überhaupt nicht. Wo verschreibt Amazon sich denn der Sicherheit für Kunden und Händler? Ich freue mich, dass mein Feldzug gegen Amazon langsam Früchte trägt. Ich habe noch weitere Pläne bezüglich Amazon und noch sehr heiße Eisen im Feuer liegen.

    Antworten
      1. WOLF71

        Bin auch gespannt wie das mit dem heißen Eisen im Feuer gehen soll?
        Nicht Amazon und nicht die Chinesen sind schuld, sondern die deutsche Steuerbehörde.
        Zahlt man hier mal nicht pünktlich die Umsatzsteuer wirst Du gleich mit Strafe belegt, aber
        bei denen wo was zu holen wäre sind sie gleichgültig. Wer weiß warum?

  20. Michael mozdzan

    Das Problem mit den nicht gezahlten Umsatzsteuern auf Amazon abzuwälzen ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht. Das eigentliche Problem ist doch, dass unsere Politik es nicht gebacken bekommt, Gesetze so zu machen, dass sie funktionieren. Die aus China eingeführten Waren wären bei Einfuhr der Waren in die EU zu besteuern. Amazon als reiner Fulfilmentdienstleister hat hier sicher nicht für die Gesetzestreue der Händler auf der Plattform einzugestehen, auch wenn seit Monaten alle auf Amazon einprügeln…

    Antworten
    1. SB

      Diese Ansicht kann ich leider nicht teilen, denn

      1. Ist Amazon ein Weltkonzern und mit entsprechender technischer Infrastruktur

      2. müsste jeder chinesische Händler eine entsprechende deutsche! UST Nummer hinterlegen, hier müsste Amazon nun entsprechend diese vom Finanzamt validieren lassen und erst dann den Händler freischalten. Zudem kann der Umsatz des Händlers jederzeit auch an das Finanzamt übermittelt werden um eine korrekte Höhe der Steuern sicherzustellen.

      3.Wenn ein Chinesischer Händler Waren ins FBA Lager einliefert, müsste dieser erst den Nachweis erbringen, dass die Ware ordentlich verzollt und eingeführt wurde. Auch hier könnte Amazon sicherlich ohne Probleme Nachweise fordern

      Amazon tut hier schlicht auf ahnungslos und genau hier wird zu recht auf Amazon eingeprügelt, denn Amazon muss hier einfach Kontrollen durchführen um überhaupt einen gerechten Wettbewerb zu ermöglichen. Amazon tut jedoch schlicht gar nichts und genau hier sollte Amazon zu Recht in die Haftung genommen werden.

      Antworten
      1. C. Schmid

        Soweit ich das von Bekannten höre, die in Hong Kong und ShenZen tätig sind, betreibt Amazon die ganze Logistik und Vermarktung mit dem Hang zur Steuervermeidung sehr professionell selbst. Die Aussage ist: Das Zeug wird in ShenZen in den Container gepumpt und komplett verzollt und unversteuert in D oder einem anderen Land der EU ausgeliefert. Das ist wesentlich mehr als nur wegschauen. Das ist aktiver massiver Schmuggel und Steuerhinterziehung.

      2. Peter K.

        Beim Bundeszentralamt für Steuern können ausländischen Umsatzsteuer-Identifikationsnummern online überprüft werden:
        https://evatr.bff-online.de/eVatR/
        Einziger Haken an der Sache: dazu muss man die eigene UStId angeben. Damit steht diese Prüfmöglichkeit leider nur Selbstständigen bzw. den Händlern zur Verfügung. Also wäre es auch für Amazon möglich, bei der Anmeldung eines neuen Marketplace-Händlers dessen UStId zu überprüfen.
        Da ich selbst über eine UStId verfüge, habe ich bei einem benötigten Produkt (LED-Birnen) einige der meist chinesischen Händler überprüft. Merkwürdigerweise haben alle der von mir betrachteten Händler eine GB-UStId. Das Ergebnis der Überprüfung war in allen Fällen NEGATIV, d.h. die UStId existiert zwar, passt aber nicht zum Firmennamen am angegebenen Ort.

    2. HG56

      Nein, um Gottes Willen bittebitte nicht einprügeln… Aber die Provision der Händler kassierten sie jahrelang schon, oder?

      Antworten
    3. FRIEDRICH

      Amazon ist, solange die Waren von Amazon versendet werden Tatbeteiligter (Mittäter?). Da die Problematik dank vieler aktiver Melder wie Jochen dort schon seit langem bekannt ist und das Management offensichtlich nicht ausreichend Maßnahmen getroffen hat, diese zu unterbinden, sollte die Staatsanwaltschaft prüfen, inwieweit die unbeschränkte Haftung der Geschäftsführung von Amazon in Europa bei grobfahrlässigem Handeln angewendet werden kann, um wenigstens einen winzigen Teil des Schadens wieder einzutreiben….
      Danach würde wohl auch bei anderen Plattformen rascher auf solche Beschwerden eingegangen werden.

      Antworten
  21. SB

    Endlich wird das Finanzamt aktiv, viel zu lange wurde der Fiskus um Millionen oder Milliarden gebracht, das ganze sollte noch viel intensiver verfolgt werden, denn gerade deutsche Unternehmen, von welchen alle hier ihr Gehalt bekommen, werden massiv geschädigt noch dazu kommt die enorme Flut an Plagiaten.

    Weiter so, denn dies ist der einzigste Weg

    Antworten
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  23. Thomas Kern

    Unfassbar dass sowas Jahre dauert und der Fiskus jahrelang zu gesehen hat wie Milliarden hinterzogen werden. Das Geld wird so dringend für Kindergärten gebraucht.

    Antworten
    1. WolfGang

      Das Finanzverwaltungeh haben sich ja bislang damit beschäftigt die hiesigen Unternehmen und die Unternehmer solange zu überprüfen bis am Jahresende gesamt mal 96Millionen Euro an Steuermehreinnahmen rauskommen. Die Asiaten und Osteuropäer ziehen über Umsatzsteuerkarusselle und nicht versteuernde Onlineshops Milliarden ab. Die dummen (eingeborenen) Deutschen dürfen das ausgleichen und die Finanzverwaltung hält diese Vorgehensweise für sehr effizient. Das ist Realität – keine Satire.

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  24. Johann Trödel

    Viel interessanter wäre es zu erfahren, bei welchem Finanzamt man seine chinesischen Mitbewerber melden kann.
    Auch für Ebay Anbieter!
    Damit da auch mal was passiert. Ich würde mich da sehr kooperativ den Ermittlungsbehörden gegenüber verhalten wollen.

    Antworten
    1. Kopilot

      Was sind sind sie denn für ein Denunziant? Hauptsache die Produkte billig aus China importieren, aber verhindern wollen, dass die Chinesen, welche diese Produkte produzieren, nicht selber verkaufen dürfen. Was für eine dermaßen Arrogante haltung.

      Wie wäre es denn, wenn jemand sie in China melden würden, dann sie niemals wieder mit einen chinesischen Hersteller zusammenarbeitrn dürfen.

      Natürlich spielen einige Chinesen mit gezinkten Karten, aber was ist denn mit den großen amerikanischen Unternehmen wie Starbucks, Apple, Google, Facebook usw.? Hier wirds kurios.

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