Die spanische Gewerkschaft ruft rund 1000 Amazon Arbeiter im Fulfillment Center (FC) Madrid zum Streik und zum Boykott der Prime Woche auf. Auf ihrer Facebook-Seite CCOO Amazon berichtet die Gewerkschaft über ihre Aktionen.
Amazon Streik, diesmal in Spanien
Mit diesem Streik versuchen die Amazon Mitarbeiter die Prime Woche zu stören. Ob ihnen das gelingt wird sich zeigen. Die Chancen stehen jedoch eher gering. Der Riese konnte in der Vergangenheit solche Irritationen sehr gut durch sein europäisches Versand-Netzwerk ausgleichen. Darüberhinaus betreibt Amazon in Spanien 15 Versandzentren. Ein Erfolg dieses Streiks scheint also eher unwahrscheinlich.
Boykottaufruf
Unter dem Hashtag #Boicotamazon versucht die Gewerkschaft über die sozialen Medien auch die Verbraucher zu erreichen. Sie sollen den Prime Day boykottieren. Und die CCOO droht vollmundig, dass es keinen Prime Day geben wird.
Alles in allem scheinen das leere Drohungen und sehr über ambitionierte Ankündigungen zu sein. Die Realität wird die sein, dass kein Verbraucher eine Störung bemerken wird und die Umsätze werden für Amazon nur so sprudeln.
Gewerkschaften machen sich zum Affen
Grundsätzlich sind Gewerkschaften eine Errungenschaft. Nur das was diese im Amazon-Kontext veranstalten ist ein albernes Affentheater. Es ist peinlich, nicht nachhaltig und erst recht nicht erst zu nehmen. Es ist schädlich und kontraproduktiv!
Denn auf Grund der oftmals Skandal getrieben, falschen und überzeichneten Berichterstattung werden valide Misstände un Kritik verwässert. Damit ist weder den Händlern, Arbeitern und Verbrauchern geholfen.
Hört also auf mit dem Kindergarten liebe Gewerkschaften. Ihr macht euch zum Affen.
Ja, es gibt auch echte Kritik am Retail-Riesen
Wenn etwas schief geht baden es die Seller aus. Natürlich kann auch immer einmal etwas Unvorhergesehenes passieren, z.B. das massive aufkommen im Rahmen des ‘Known your Customer’-Prozesses (KYC). Anstatt, dass Händler unterstützt werden passieren Sperrungen die Händler in große Bedrängnis bringen. Amazon sollte hier ein Team für solche Krisen-Situationen vorhalten.
Werden Händler vom Marketplace ausgeschlossen erhalten sie meistens kaum Informationen und werden faktisch im Regen stehen gelassen. Es wäre schön, wenn der Plattformbetreiber hier einen individuellen Kommunikations-Kanal für die Seller einrichten würde.
Und das sind nur Beispiele von vielen die auf der Hand liegen. Was meint ihr?
Hallo Herr Steier,
worüber Sie hier berichten sind doch nur die ersten Vorboten der Probleme, mit denen sich Amazon in den nächsten 2-3 Jahren auseinandersetzten muss.
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AMAZONS Hauptfocus ist der Kunde. Solange der kauft, kann AMAZON seine Marktmacht gegenüber allen Beteiligten (Mitarbeiter Lieferanten, Verkäufer Regierungen Gewerkschaften usw.) diktieren. Sie können davon ausgehen, die meisten dieser Beteiligten sind mehr als unzufrieden mit der Fa. AMAZON.
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Die zukünftigen Hauptproblem von AMAZON werden meiner Meinung nach sein:
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– qualifiziertes Personal
Auf die Gewerkschaften “einzuprügeln” ist hier sicherlich zu kurz gesprungen.
Ich bin selbst Unternehmer, und sicherlich kein Freund von Gewerkschaften, aber was AMAZON in Europa macht, spottet jeglicher Beschreibung. Da wird Seitens AMAZON getrickst, betrogen und gelogen, das sich die Balken biegen. Immer zum Nachteil der Beschäftigten. Wie hoch ist eigendlich die Fluktuation bei AMAZON ?? Und wie lange geht das noch gut ?
Meiner Erfahrung nach wird AMAZON dieses Verhalten bald auf die Füße fallen.
Und da kommt der “alte Isaak Newton ins Spiel”, ACTIO ET REACTIO , oder, wie man in den Wald reinruft, so schallt es zurück.
Auch vollautomatische Läger, wie in Mönchengladbach geplant, werden bei AMAZON nichts daran ändern, von motivierten Mitarbeitern abhängig zu sein. Wenn die geburtenschwachen Jahrgänge durchschlagen also ab 2020 ff., bin ich gespannt woher AMAZON seine Mitarbeiter rekrutiert, denn “ist der Ruf erst ruiniert…” . Und so viel Flüchtling wie heute werden dann nicht zu Verfügung stehen.
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– Transportkosten
Die NOx- und Feinstaubdebatte wird dazu führen, das bald Pakete von Seiten des Staates besonders belastet werden, um das Zustellaufkommen einzudämmen.
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– Lieferzeit bei Prime
Schon in naher Zukunft wird AMAZON seine Versprechen gegenüber dem Kunden nicht mehr einhalten können. Heute liegt die Lieferzeit bei Prime zwischen 2 und 3 Tagen. “Heute bestellt, morgen geliefert”, das war einmal. Die Major player der Zustelldienste lassen sich jetzt schon nicht mehr unter Druck setzen, und der eigene Lieferdienst ist eine KATASTROPHE !! Die Fahrer können kein deutsch, und die Subunternehmer wechseln so oft, wie Sie Ihre Unterhose, also täglich!
Wir werden im kommenden Weihnachtsgeschäft sehen, wie weit der Prozess schon fortgeschritten ist.
Ich wette ein “Täschen Bier”, das wir bei Prime vor Weihnachten bei 4-5 Tagen Lieferzeit sehen.
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– geänderte rechtliche Rahmenbedingungen
Der Druck der EU-Kommission und einzelner Regierungen nimmt zu (USt.Ziellansprinzip, Abschaffung innergemeinschaftlicher Lieferungen ohne USt., Plattformhaftung für Steuerschulden der Verkäufer, verschärfte Regeln zum Lohndumping und einer heute noch möglichen Gewinnverlagerung in Niedrigsteuerländer ect.).
Das wird entweder die Angebotspallette, vorallem aus Drittländern reduzieren, oder zu höheren Preisen für alle Artikel führen. Im Ergebnis wird es der Kunde AMAZON durch Abstimmung “mit den Füßen” danken.
Denn schon heute fangen Endunden an zu bemerken, das man den selben Artikel bei Ebay und anderswo, aufgrung niedrigerer Gebühren 10-15% billiger und schneller bekommt.
Ein Kollege der auf allen größeren Plattformen, bei mehreren Millionen Euro Umsatz, aktiv ist, hat mir neulich erklärt:
Ebay wandelt sich “von Rudis Resterampe” zu einem Fachhandelskontor , gute Qualität, schnelle Lieferung und nierige Preise.
AMAZON verkommt immer mehr “zur Mäkel-Plattform”, teuer lange Lieferzeit hohe Preise und “widerliche Kunden”.
Der Mann macht das jetzt ca. 20 Jahre, ich glaube er weis wovon er redet.
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Wenn das Managent von AMAZON nicht bald reagiert, gehe ich davon aus, dass wir uns von hohen Steigerungsraten an Verkäufen bei AMAZON bald verabschieden müssen, weil die “Machbasis” erodiert.