Zunächst liest sich die Zahl ja spannend. 1 Mrd. US$ Umsatz sollen laut Amazon die Marketplace-Händler weltweit am Prime Day gemacht haben. Was Amazon wohl nicht dabei bedacht hat, ist der Umstand, dass Jeff Bezos in seinem ‘Letter to Shareholder‘ auch die dazu passende Zahl der Seller veröffentlicht hat. Das bedeutet 1.000.000.000 geteilt durch 2.000.000 macht gleich? Ihr werdet das Ergebnis gleich zweimal prüfen, weil ihr es nicht fassen könnt. Es sind gerade einmal brutto 500 US$. Aber es kommt noch schlimmer.
Das war nix: 430 € Brutto-Umsatz machten die Amazon-Händler weltweit
Aus dem von Amazon genannten Umsatz und der Anzahl der Marktplatzhändler, die Jeff Bezos ebenfalls kürzlich nannte, ergibt sich der ernüchternde Umsatz pro Händler von gerade einmal 500 US$ oder 430 €, der an dem gehypten Event generiert wurde. Das ist erschreckend wenig.
Außer Spesen nix gewesen?
Amazon hielt die Händler an, Lagerbestände aufzustocken und Preise zu reduzieren. Gebracht hat es nichts. Für 430 € Umsatz? Nein, liebe Amazon Merchants, das hat sich nicht gelohnt, oder?
“Out of millions of sellers only 2,119,279 have products listed for sale. This can be used as the active sellers number, although also relevant is 1,272,397, the number of sellers with at least one feedback review in a year.”, so der Technologie-Blog Marketplace Pulse
Die Frage, die sich aus dieser einfachen Rechnung stellt, ist diese: Hat sich der Aufwand gelohnt? Wurde überhaupt Umsatz erwirtschaftet?
Da die Zahlen VOR Retouren und inklusive Steuern und Gebühren sind, ist die Realität für die Amazon Seller noch härter.
254,84 € Netto ist das bittere Ergebnis
Da lesen sich die 430 € ja schon wie eine Erfolgsmeldung. Tatsächlich beträgt der Netto-Umsatz, also abzüglich 25% Gebühren und der Umsatzsteuer, gerade einmal 254,84 €. Dieser wird sich aber ein weiteres Mal reduzieren. Und zwar dann, wenn die Retouren abgezogen werden. 233,34 € betragen die Einnahmen, netto/netto nach Retouren (5% Quote im Mittel), die ihr gemäß Amazons Pressemitteilung am Prime Day gemacht habt.
Die Geldmaschine Amazon funktioniert nicht
Auch wenn Amazon durch windige Medien und Berater als Geschäftsmodell gehypt wird, eine Gelddruckmaschine ist die Plattform nicht. Wird sie nie sein. Wer euch etwas anderes erzählt, der schummelt.
Amazon ist ein großartiger Platz, an dem ihr euer Business machen könnt. Aber einfach ist es nicht. Auch der Handel über den Amazon-Marketplace ist harte Arbeit. Belohnt wird der ausdauernde und fleißige Händler.
Lasst euch nicht blenden
Allen vermeintlichen Erfolgsmeldungen zum Trotz, Amazon ist nicht der ›Seller-Himmel‹. Auch diese Plattform ist nur einer von vielen Orten, an denen ihr hart und härter arbeiten müsst, um erfolgreich zu sein. Da hilft auch kein ›Prime Event‹. Im Gegenteil, es zeigt, wie wenig ihr trotz des ganzen medialen Tamtams in der Tasche habt. 233,34€. Bähm!
(Bild: Giphy)
Naja,
und dann verlangt ja Amazon noch 105 Euro Gebühr für ein Prime Day Angebot. Also wir waren mal wieder dabei mit 10 Angeboten (incl. Prime Week) und war sehr überschaubar. Ein echter Gewinn war es nicht. Vlt ein bisschen als Marketing für unsere anderen Angebote.
Nächstes mal sind wir nicht dabei
Na Ja , ich verkaufe auch bei Amazon. Ich kann sagen das mein Umsatz um 150 % höher war als sonst. Es ist wie Weihnachten.
Bei Amazon läuft es meistens 2 Tage vor und 2 Tage nach Prime Day wie verrückt. Wie kurz vor Weihnachten, einfach super !
Ich kenne Amazon als Marktplatz aus Sicht eines Verkäufers nicht.
Ich kann mir aber vorstellen, dass viele Verkäufer ihre Preise zu dem Event nach unten korrigiert haben.
Wahrscheinlich in eine Region, in der kein Gewinn gemacht mehr wird und nur des Verkaufes Willen.
Somit könnte man bei diesen Verkäufern die 233 Ocken auch noch abziehen.
Wenn sie dann auch noch dem Ruf Amazon’s gefolgt sind, vorher noch aufzustocken, und anschließend das Zeug wie Blei im Regal liegt, weil es jetzt wieder teurer verkauft werden muss, Ja dann. . .
Dann wird daraus ein Verlustgeschäft.
Servus
Yulos