Archiv des Autors: Peter Höschl (shopanbieter.de)

Über Peter Höschl (shopanbieter.de)

Ich bewege mich seit 1997 beruflich im Internethandel, beobachte die Entwicklungen im eCommerce intensiv und verfüge über große gelebte Praxiserfahrung. Dieses Wissen teile ich in diversen Publikationen, als Berater und Interim E-Commerce Manager mit Onlinehändlern und solchen die es werden möchten.

Test: Wie zukunftssicher ist euer Online-Geschäft?

Der neue Zukunfts-Check ermittelt die Zukunftsaussichten von Online-Shops, weist auf Probleme im aktuellen Geschäft hin und gibt konkrete Handlungsanweisungen für Verbesserungen.

Seit über 7 Jahren betreiben wir jetzt unsere Verkaufsbörse auf shopanbieter.de und haben in dieser Zeit circa 500 Online-Shops auf ihrem Weg zu einem neuen Besitzer begleitet. Naturgemäß erhalten wir dadurch einen recht guten Einblick in die Kennzahlen der verschiedensten Unternehmen.

Unser Fazit aus all diesen Erfahrungen: Der überwiegende Teil der Shops wird zu spät verkauft. Die Besitzer haben ihrem eigenen wirtschaftlichen Niedergang in den meisten Fällen zu lange zugesehen, ohne etwas zu unternehmen. Oder sie waren einfach ausgelaugt und wollten am liebsten sofort verkaufen. Dadurch erzielten die angeschlagenen Shops häufig einen viel geringeren Verkaufspreis, als das mit etwas Vorlaufzeit der Fall gewesen wäre.

Aus diesen Erfahrungen heraus haben wir unseren „Zukunfts-Check“ entwickelt. Online-Händler sollten nicht nur das aktuelle Tagesgeschäft im Blick haben, sondern auch ihre Zukunftsaussichten: Wie zukunftssicher ist das eigene Geschäftsmodell? Wie entwickelt sich die eigene Branche? Was machen die Wettbewerber? Ist das Sortiment noch zeitgemäß? Wie entwickeln sich die Marketing-Kosten? Wenn zwischen Adwords buchen und Päckchen packen die Zeit fehlt, um detailliert die eigenen Kennzahlen unter die Lupe zu nehmen, dann kann unser Zukunfts-Check weiterhelfen.

Mit 15 kurzen Fragen ermitteln wir den „Zukunftswert“ eines Online-Shops, schätzen die aktuelle Lage ein, weisen auf mögliche Baustellen hin und geben auch ganz konkrete Handlungsanweisungen, mit denen der Betreiber in einer verfahrenen Lage das Ruder noch herumreißen kann.

Denn, auch das haben wir in 7 Jahren Verkaufsbörse gelernt: Oft muss man nur an kleinen Stellschrauben drehen, um Kosten senken und Umsatz steigern. Das ist auch dann von großem Interesse, wenn sich der Betreiber bereits zu einem Verkauf entschlossen hat – denn eine aufgehübschte Braut kann sich positiv auf den Verkaufspreis auswirken.

Der Zukunfts-Check in Kürze

Mit unserem kostenlosen Zukunft-Check erfahren Sie, wie Ihre Situation allgemein und im Vergleich zum Wettbewerb Ihrer Branche zu beurteilen ist. Dabei bewerten wir nicht nur die IST-Situation, sondern ermitteln auch Ihre Zukunftsaussichten.

Anschließend führen wir eine Bewertung Ihrer Aussagen durch, gewichten diese und vergleichen sie mit Benchmark-Werten Ihrer Branche. Als Ergebnis erhalten Sie einen übersichtlichen Report per E-Mail mit Ihrer ganz persönlichen Auswertung und unserer Einschätzung, nebst Handlungsempfehlungen.

Das Ausfüllen unseres Fragenbogens dauert nur fünf Minuten und ist jetzt kostenlos – also wagt einen Blick in die Zukunft eures Online-Geschäfts.

Experten-Webinar: Lager- und Sortimentsoptimierung oder „Im Lager liegt das meiste Geld rum“

Bei der Auswertung von Online-Marketing-Kampagnen und Usability-Tests des Shop-Frontends setzen die meisten Shop-Betreiber auf Fakten. Anders sieht es jedoch bei der Sortimentssteuerung und Lagerplanung aus. Hier setzen Shop-Betreiber nach wie vor, viel zu häufig auf ihr Bauchgefühl.

Ein Gefühl, das fatale Folgen für den Online-Händler haben kann: Eine viel zu hoher Kapitalbedarf für Produkte die keiner kauft und fehlendes Geld für die Schnelldreher, die sich gut verkaufen. So werden auch Umsatz- und Gewinnpotentiale verschenkt.

Unser kostenloses Webinar wird Handlungsempfehlungen aufzeigen, wie Online-Händler ihr Lager, sowie Sortiment optimieren und so mehr Umsatz und höhere Erträge erzielen. Dabei werden Kosten gesenkt und hohe Kapitalbindungen durch Langsamdreher mit geringer Abverkaufsgeschwindigkeit vermieden.

Direkt zur Anmeldung

In diesem Webinar erklären wir:

(Dauer ca. 30 Minuten inkl. Fragerunde)

  • wie Sie Kennerprodukte identifizieren und schneller abverkaufen
  • wie Sie Ihre Top-Produkte ermitteln und eine ständige Verfügbarkeit sicherstellen
  • den Kapitalbedarf deutlich senken können
  • Übergeordnetes Ziel: Mehr Umsatz und höhere Erträge, ohne zusätzliches Marketingbudget zu benötigen

Wann?

Dienstag, den 04. April 2017, 11:00 – 11:30 Uhr


Zielgruppe: 

Shop-Betreiber, E-Commerce Manager, Marketingleiter und sonstige Entscheider

Kosten:

Keine

Moderatoren: 

Peter Höschl, E-Commerce Controlling Experte

Infos und kostenlose Anmeldung

Mit der Anmeldung erkläre ich mich damit einverstanden, daß die Renditemacher UG (powered by shopanbieter.de) meine Adresse speichert und ggf. zur Kontaktaufnahme nutzen darf. Beispielsweise um über die nächsten Webinartermine zu informieren.  Diese Erlaubnis kann ich jederzeit widerrufen.

Direkt zur Anmeldung

IWB: Prognostizierte E-Commerce-Umsätze im Vergleich

Auf der „Trend Arena“ der Internet World Messe diskutierten die wichtigsten Marktforscher erstmals gemeinsam am runden Tisch, wie der digitale Handel treffgenau vermessen werden kann. Bei der Podiumsdiskussion ging es auch um die Frage, wie groß der deutsche E-Commerce nun wirklich ist.

Vergangenen Dienstag moderierte ich die Podiumsdiskussion ›Weg mit dem Zahlensalat‹ in der TrendArena auf der Internet World. Dabei waren die Verbandsvertreter des BEVH (Martin Groß-Albenhausen, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer), HDE (Stephan Tromp, Hauptgeschäftsführer), EHI (Lars Hofacker, Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce), das IFH (Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer) sowie Prof. Dr. Gerrit Heinemann (Leiter des eWeb Research Center an der Hochschule Niederrhein) und Jan Griesel (CEO des Shopsystem-Anbieters plentymarkets).

Marktzahlen sind Leitplanken für die Branche

Um ihre digitale Handelsstrategie verlässlich planen zu können, brauchen Unternehmen verlässliche Marktdaten. Die aktuell verfügbaren Marktzahlen weichen je nach Herausgeber jedoch mitunter deutlich voneinander ab. Die Umsatzzahlen der Verbände sind umsatzsteuerbereinigt nahezu identisch. Alles Friede, Freude, Eierkuchen also, möchte man meinen. Da aber jeder ›E-Commerce-Umsatz‹ anders definiert, kommt letztlich doch wieder immer ein ganz anderer Wert heraus.

Das alles hilft dem Händler nicht weiter, wenn er Branchenzahlen als Entscheidungshilfe nutzen möchte.

In der Diskussion ging es daher einerseits darum, Transparenz in die verschiedenen Methoden zu bringen und anderseits zu erörtern, wie man mit den Herausforderungen bei der Umsatzzuordnung nach Handelskanälen besser umgehen kann. Dieses Problem wird mit zunehmender Verschmelzung der Kanäle ja nur noch größer.

Schauen wir uns einmal an, wie hoch jeder Studienherausgeber den E-Commerce-Umsatz ansetzt und wie sich die einzelnen Zahlen zusammensetzen.

Wie wir sehen, sind die ersten Zeilen mit den Umsatz- und Wachstumszahlen nahezu identisch. Aber dann wird es interessant! Die einen haben Retouren bereits rausgerechnet, die anderen nicht. Wichtiger ist jedoch die Frage, welche Güter überhaupt berücksichtigt werden. Die einen bewerten E-Books und Downloads, die anderen zusätzlich noch Veranstaltungstickets, Bahnreisen und Mietwagen. Ganz andere beziehen gar nichts davon ein. Da beginnt dann das Tohuwabohu.

Aber machen wir die Verwirrung doch komplett: Der EHI hat für seine Top-1000-Händler einen Umsatz in Höhe von 35,5 Mrd. Euro ermittelt. Wenn wir für 2015 von durchschnittlichen 39,7 Mrd. ausgehen, dabei noch 10%, also 4 Mrd. Euro, für Retouren abziehen und dann die Top-1000-Umsätze subtrahieren, bleibt nichts mehr für die anderen, schätzungsweise knapp 500.000 online Handelnde in Deutschland, übrig.

Und wenn wir dann noch berücksichtigen, dass der EHI in seinen Zahlen – im Gegensatz zu manch anderem – keine digitale Güter oder Reisen und Mobilität berücksichtigt, käme bei dieser Rechnung sogar ein Minusbetrag von einigen Mrd. Euro raus.

Man muss nicht die hellste Kerze im Kerzenständer sein, um zu wissen, dass da etwas nicht stimmt. Aber auch wenn wir das alles jetzt mal zur Seite schieben und die 4,2 Mrd. Euro (ø 39,7 Gesamt – 35,5 Top1000) Umsatz für die Nicht-Top-1000-Shops annehmen würden, kann es nicht sein.

Dazu muss man sich einfach nur die Umsätze der plentymarkets-Händler anschauen. Deren Umsätze bewegen sich typischerweise so zwischen 100 TSD und 5 Mio. Euro. Vergleichsweise sehr wenige liegen darüber und sind in den Top-1000. Dennoch haben diese 2015 knapp 3 Mrd. Euro erwirtschaftet. Also fast alles, was den Nicht-Top-1000-Shops studienseitig überhaupt zugestanden wird. Da plentymarkets jedoch nur einer von vielen Anbietern ist, wo sind dann die anderen?

Die Zahlen können nicht stimmen und sind vermutlich deutlich zu niedrig

Dieses kleine Rechenbeispiel offenbart zusätzlich, dass die Zahlen der Branche in sich nicht konsistent sind. Setzt man sich einmal intensiv mit dem Thema auseinander, wird man aber auch feststellen, dass es beinahe unmöglich ist, den E-Commerce-Markt einigermaßen adäquat zu vermessen. Zumindest ich habe festgestellt, je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto unlösbarer scheint das Problem. Zu viele Fragen sind noch offen. Je nach Lesart kann sich so der Online-Umsatz verdoppeln, wie Prof. Heinemann schätzt.

Ungeklärt ist bspw.:

  • Welche Umsätze (Güter) sind zu berücksichtigen?
  • Wie kann man die Online-Händler in Versendertypen klassifizieren oder wann ist ein Pure player überhaupt ein Pure player?
  • Was ist überhaupt ein Online-Händler – hier gibt es ja das einprägsame Beispiel von Groß-Albenhausen: Ist ein Händler, der seine Ware aus China direkt importiert und ausschließlich über Amazon verkauft, ein Pure player, ein Hersteller mit Direktvertrieb oder ein Marktplatzhändler?
  • Und was sind überhaupt Online-Umsätze? Was gilt bspw. bei Click & Collect oder wenn ein Online-Händler Tupperware-Partys veranstaltet oder einen Lagerverkauf? Ist das E-Commerce?
  • Gleichzeitig ist das Internet ja nicht nur für Umsatzverschiebungen verantwortlich, sondern wird auch wichtigstes Medium für Recherche und Kauf im stationären Handel.

So merkte Kai Hudetz in einem Vorgespräch völlig zurecht an, dass die Grenzen so sehr verschwimmen, dass viel tiefer in die Customer Journey eingetaucht werden muss. Nicht ›wo und wie findet der Kauf statt‹ sei die eigentlich zentrale Frage, sondern ›wo und wie wird der entscheidende Kaufimpuls ausgelöst‹. Das ist natürlich ein sehr viel schwerer zu messendes Phänomen.

Stefan Tromp verglich die Customer Journey mit einem Wollknäuel. Der Konsument kümmert sich nicht um Kanäle und wechselt unkontrolliert zwischen Online und Offline hin und her, bevor er sich zum Kauf entschließt.

Die Gesprächsteilnehmer der Podiumsdiskussion waren sich einig, dass die Kanalzuordnung eines Umsatzes im Cross-Channel-Zeitalter extrem schwierig geworden ist und in Zukunft nur immer noch komplexer wird.

Ich gehe daher auch mit den Diskutanten konform, dass es künftig möglicherweise wichtiger ist auf Trendentwicklungen und einzelne Branchen zu achten, denn auf die Gesamtzahl an sich. Dessen Ermittlung  scheint beinahe unmöglich.

Auch im Nachgang zur Gesprächsrunde wurde unter den Teilnehmern noch intensiv diskutiert, wie sich diese Herausforderungen, möglicherweise sogar gemeinsam, bewältigen lassen. Auch mein Einwurf in die Runde, warum bei den Datenerhebungen keine Praxiszahlen berücksichtigt würden, schließlich stünden diese ja zur Verfügung, fand Nachhall.

Es scheint also so, als hätte die Diskussion etwas angestoßen. Wünschenswert aus meiner Sicht wäre, wenn sich dieser Austausch nun regelmäßig wiederholen ließe. Bspw. in Form eines runden Tisches, gerne wieder von der IWB organisiert.

Eine weitere gute Zusammenfassung zur Podiumsdiskussion gibt es bei Internet World selbst: https://www.internetworld.de/e-commerce/internet-world-messe/dringend-gesucht-verlaessliche-zahlen-e-commerce-1202562.html

[author] [author_image timthumb=’on’]https://www.shopanbieter.de/images/foto_admin.jpg[/author_image] [author_info]Peter Höschl bewegt sich seit 1997 beruflich im Internethandel, gilt als E-Commerce Experte und verfügt über große gelebte Praxiserfahrung. Er ist Autor mehrerer Fachbücher und einer Vielzahl von Fachartikeln zu allen Aspekten des Onlinegeschäfts. Heute berät und begleitet er vor allem mittelständische Unternehmen im E-Commerce.[/author_info] [/author]