Schluss, aus und vorbei. Im Jahr 2022 wird der Onlinehandel wahrscheinlich schrumpfen. Das lässt sich aus den aktuellen Veröffentlichungen der Konsumenten- und Handelszahlen ableiten. Der Internet- und Versandhandel büßte gegenüber Februar 2021 7,9 % an Umsatz ein. Das ist als besonders dramatisch zu bewerten, weil viele Umsätze von 2021 in das Jahr 2020 vorgezogen waren (temporäre VAT Senkung).

Zweites negatives Wachstum in Folge

Der Online- und Versandhandelsumsatz fiel jetzt bereits das zweite Mal in Folge gegenüber dem Vorjahr 2021. Im Januar verlor er sogar 9 %. Und es ist immer in Erinnerung zu behalten, dass die Januar 2021 Umsätze als gering gewertet werden sollten, da im Jahr 2020 durch die Steuerreduzierung Umsätze vorgezogen worden sind.

Salesforce-Daten bestätigen den düsteren Ausblick

Die Folgen dieses veränderten Einkaufsverhaltens sind deutlich spürbar: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der E-Commerce-Umsatz weltweit um 5 % eingebrochen. Das Bestellvolumen schrumpfte gar um 11.1 %. Die Niederlande verzeichnen den größten Einbruch mit -43.5% beim Bestellvolumen und -39% beim Umsatz, wertet der E-Commerce-Blog carpathia.ch die Zahlen aus.

Salesforce Daten

-20% gegenüber 2021 beim GMV, -21,5% Order Groth und -2,4% Units per Transaction (UPT) Growth

In Deutschland prognostizieren die Salesforce-Daten für 2022 einen Rückgang in Höhe von -20 % gegenüber 2021 beim GMV, -21,5 % Order Groth und -2,4 % Units per Transaction (UPT) Growth. Diese Zahlen lesen sich drastischer als das, was bisher das Statistische Bundesamt gemeldet hat.

Kein außerordentliches Wachstum in den letzten 2 Jahren

Das Wachstum gegenüber dem Vorkrisenmonat Februar 2020 beträgt nach zwei Jahren in etwa 25 % (Quelle Destatis). Das bedeutet, wir sahen in den vergangenen zwei Jahren ein ›normales‹ E-Commerce-Wachstum von circa 13 %. Im Ergebnis hatte damit die Pandemie keinen nachhaltigen Einfluss auf das Kaufverhalten der Verbraucher.

Dunkle Wolken überall

Das HDE-Konsumbarometer zeigt ein Allzeittief, die Inflationsrate schießt auf +7,3 % und erreicht damit den höchsten Stand seit 1981. Das GfK-Konsumbarometer weist ein Minus von 15,5 Punkten für den April aus und eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass während der Pandemie die Deutschen pro Kopf 3.600 € weniger ausgegeben haben.

Letztere zeigt vor allem, dass es kein echtes und nachhaltiges E-Commerce-Wachstum gegeben hat. Im Gegenteil, der Konsum ist zurückgegangen und es hat nur eine kurzfristige Verschiebung in den Onlinehandel stattgefunden.

Zu viele Gründe

Leider reihen sich die Gründe und Faktoren, warum es derzeit im Onlinehandel schlecht aussieht, wie die Perlen einer Kette aneinander: Pandemie, Logistik, Lieferkette, Verteuerungen und der Ukraine-Krieg. Diese Faktoren schüren nicht nur bei den Verbrauchern Ängste und lassen vorsichtig agieren.

Der Onlinehandel schrumpft 2022 und ihr benötigt smarte Strategien, dieser Entwicklung zu begegnen!