eBay baut massiv um.  Viele Gebühren ändern sich ab dem 1. Mai bzw. 1. Juli. Ein Leitgedanke, den der Marktplatz nun umsetzt, ist, dass eBay seine Händler für Wachstum und das Umsetzen von Zielen belohnt. EBay PLUS gerät mehr in den Fokus und wird mit einem höheren Händlerrabatt gefördert. Die bisher gewährten Nachlässe für den Status ›Top Verkäufer‹ fallen weg.

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  • 1.Mai:Gebührenänderungen treten in Kraft
  • 1.Mai: Platin-Shop wird eingeführt
  • Mai: eBay startet neues Multiaccount-Verkäuferportal
  • Juli: eBay PLUS-Angebote erhalten 20% Rabatt – 10% Nachlass auf eBay-Garantie-Angebote (Status ›Top Verkäufer‹) fallen weg.
  • Herbst: kostenpflichtige Account Manager für Premium-Shop-Abos sind verfügbar

eBay PLUS-Rabatt wird erhöht

Der bisherige Nachlass i. H. v. 10% für den Status ›ebay Top Seller‹ fällt weg. Dafür wird ein zusätzlicher Rabatt eingeräumt, wenn ihr eBay PLUS-Angebote listet. Dieser liegt dann bei 20% gegenüber 15%, vor der Änderung.

EBay PLUS bringt Vorteile. Die Angebote gewinnen 87% an Sichtbarkeit. Es ist zukünftig auch zu erwarten, dass PLUS-Angebote weiter von eBay gepusht werden und das der Service weiter aufgeladen wird.

Fazit: Der Nachlass fällt nun insgesamt mindestens 5% geringer aus. Zu bedenken ist, dass der Rabatt für Angebote mit eBay-Garantie (Top-Verkäufer-Status) accountbezogen war und der neue Nachlass an das spezielle Angebot gekoppelt ist. Heißt: Die Reduzierung kann noch geringer sein, wenn ein Händler nicht alle Listings als eBay PLUS-Angebote aufführt.

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Das eBay Anzeigenformat wird gepusht

Wer sich einmal genau in die Änderungen einliest, sieht an vielen Stellen Incentivierungen zur Anzeigenschaltung bei eBay. Damit geht eBay weg vom Top-Angebot bei Kategorie und Suche und fokussiert sich auf das 2016 eingeführte Anzeigenformat. Beispiel: Ein Platin-Shop-Händler erhält 2.500€ Anzeigen-Budget in den Grundkosten inkludiert.

Fazit: EBays Anzeigenformat halte ich auch für eine sehr gute Entwicklung. Nicht nur, dass es günstig ist, es konvertiert auch sehr gut. Daher finde ich die Förderung äußerst positiv.

eBay startet neues Portal für Verkäufer

Ebenfalls im Mai wird eBay ein neues Händlerportal starten. Abonnenten von Shops können in diesem Portal accountübergreifend die Performance ihrer Shops und Angebote analysieren und verbessern. Neu ist die Funktionalität, dass sich mehrere eBay-Accounts in das Portal integrieren lassen, sodass ihr nicht mehr zwischen diesen wechseln müsst.

Tipps zur Verbesserung eurer Angebote

Alle Händler mit eBay-Shop erhalten individuelle Tipps zur Optimierung der Angebote. Durch Vergleich mit Wettbewerbsangeboten soll aufgezeigt werden, wo ihr Optimierungsbedarf habt.

Premium- und Platin-Shops bekommen noch mehr Leistung

Für Abonnenten der Premium- und Platin-Shops wird noch eine zusätzliche Inventar- und Preisanalyse angeboten.

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Fazit: Ich finde es großartig, dass eBay nun ein Multi-Account-Portal geschaffen hat, durch welchen Händler in der Lage sind accountübergreifend ihre Leistungen zu messen und Potenziale zu heben. Allerdings frage ich mich auch, welche Differenzierung eBay hier zum neuen Verkäufer-Cockpit PRO (Seller-Hub) darstellen möchte. Die nüchterne Leistungsbeschreibung ist in meinen Augen erst einmal sehr identisch.

Es geht uns vor allem darum, dass Geschäftswachstum unserer Verkäufer noch stärker zu fördern und zu belohnen.

Dadurch, dass wir den Leistungsumfang der Shop-Abonnements signifikant erhöhen, beispielweise durch umfangreiche individuelle Tipps und Analysen zur Optimierung des eigenen Geschäfts, unterstützen wir die Verkäufer dabei, größeres Wachstum für ihr Geschäft zu realisieren.

Die vier gestaffelten Shop-Abonnements sehen wir dabei als gegenseitiges Commitment zwischen den Verkäufern und uns an, Wachstum zu fördern und zu belohnen.

Mit Rabatten möchten wir in Zukunft vor allem Verkäufer fördern, die mit ihren Artikeln besonders gut den hohen Serviceansprüchen der Käufer genügen und die bereit sind, gemeinsam mit uns Wachstum für ihr Geschäft zu erzielen. Aus diesem Grund gewähren wir in Zukunft nicht mehr per se Rabatte auf die Verkaufsprovision für Shop-Abonnements– einzige Ausnahme der Platin-Shop -, sondern knüpfen die Rabatte an Wachstumsziele.

Ebenso erhöhen wir die Rabatte auf die Verkaufsprovision für eBay Plus-Angebote. Dafür entfällt der Rabatt für eBay-Garantie-Angebote. Wir tun dies, weil eBay Plus die Standards bietet, die die Käufer heute immer mehr erwarten. Vor diesem Hintergrund möchten wir Rabatte für das Bieten besonders hoher Standards in Zukunft an eBay Plus-Artikel knüpfen.

Insgesamt ist es unser klarer Anspruch, mit den Änderungen Händlern aller Größe gerecht zu werden und sie bei ihrem Geschäft auf unserem Marktplatz noch besser zu unterstützen.

(Denis Burger, Senior Director Seller Growth bei eBay)

Veränderung der eBay-Shop-Struktur und der Gebühren

Der Marktplatz führt eine neue Shop-Kategorie ein, den eBay Platin-Shop. Die Veränderungen der Basis- und Top-Shop-Abos sind gering. Abonnenten des Premium-Shops können auf Monatsbasis einen Account-Manager zusätzlich buchen. Wachstum wird durch Rabatte belohnt. Je nach Wachstum und Shop-Abo werden bis zu 20% Nachlass eingeräumt (exkl. Versandkosten).

Neu: Wer wächst, der bekommt Rabatte

Abonnenten von Premium- und Platin-Shop erhalten hohe Nachlässe, wenn Wachstumsziele erreicht werden. Die maximale Ersparnis auf die Verkaufsgebühren beträgt bei 40% Wachstum immerhin 20%.

Neu: eBay Platin-Shop

Der neue Platin-Shop kostet monatlich 4.999,95€ netto. Damit ist er nur für eine sehr begrenze Zahl an Händlern geeignet. Dafür erhalten diese aber ein exklusives Leistungspaket:

  • Maximale Rabatte auf die Verkaufsprovision
  • Kostenloser Account Manager
  • Kostenlose Betreuung im Rahmen des eBay-Concierge-Programms
  • Zugang zum eBay-WOW!-Programm

Neu: eBay Premium-Shop mit Account Manager

Händler mit Premium-Shop können ab Herbst einen eigenen Account Manager für 999,95€ netto auf Monatsbasis dazu buchen. Der KAM (Key Account Manager) besucht euch bei Bedarf vor Ort und berät individuell und persönlich, wie ihr euer eBay Business skalieren könnt. Wer will, kann ihn monatlich kommen lassen.

Neu: Erhöhung der monatlichen Abo-Gebühren

Die Erhöhung der Abo-Gebühren halte ich für gering und angemessen:

  • Basis-Shop: von 29,95€ auf 39,95€
  • Top-Shop: von 54,95€ auf 79,95€
  • Premium-Shop: 254,95€ auf 299,95€ (netto)

Alle Änderungen im Überblick

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Kommentar

eBay hat im wesentlichen 4+ Änderungen eingeführt. Der Marktplatz belohnt Wachstum. Nicht mehr der Top Seller-Status wird fokussiert, sondern das Listen von eBay PLUS-Angeboten. Das Werbeformat eBay-Anzeigen wird gepusht. Der Account Manager wird ›for rent‹ und ein neues Shop-Abonnement wird eingeführt. Die kleineren Änderungen, wie z. B. die Erhöhung von Angebotsgebühren für Auktionen, lasse ich außer Acht.

Wachstum

Finde ich gut, denn die meisten Angebote der Händler haben viel Luft nach oben. Sei es, dass zu wenig Artikelmerkmale geführt werden oder die Usability einfach nur schlecht ist. Wer also Rabatte haben möchte, der muss nun auch massiv in seine Listings investieren. Das führt am Ende des Tages zu einem besseren Kauferlebnis bei den Konsumenten. Viel wichtiger jedoch: Es ermöglicht die Abgrenzung zu anderen Marktplätzen. Denn nirgends kann der Händler seine Einzigartigkeit besser spielen, als auf eBay.

Aber auch das Wachstum ist nicht unendlich und es wird von vielen Faktoren beeinflusst, die nicht in Händlerhand liegen. So schön sich auch die Rabatte anhören, ja sie werden auch erst einmal mächtig die eigenen Kosten drücken. Aber irgendwann ist Schluss. Alle Optimierungen sind getan und spätestens dann ist eBay in der Pflicht zu liefern! Und das kann sehr schnell gehen.

Bringen wir es auf den Punkt: Einige Händler beobachten negatives Wachstum und das, obwohl ihre Angebote gut aufgestellt sind. Wesentliche Hinweise zur Optimierung fehlen im Seller-Hub, z. B. eine Keyword-Analyse. Die Empfehlungsfilter sind in einigen Kategorien nicht optimal nutzbar. EBays GMV wächst dem Markt hinterher. Nach wie vor hat eBay noch Herausforderungen, seine Markenaussage zu positionieren. Ein bei den Konsumenten als vertrauenswürdig angenommenes Premium-Versandprogramm fehlt. Hier hat der Marktplatz nachzulegen.

eBay-Garantie vs. eBay PLUS

Auch wenn sich eine Verkürzung der Rabatte hinter dieser Änderung versteckt, so ist sie dennoch okay. Rabatte sind an Ziele geknüpft, selten auf Dauer ausgelegt, daher ist der Move incl. Reduzierung für mich fine. Aber auch hier gilt: eBay sollte alsbald das eBay PLUS-Programm für die Konsumenten weiter aufladen. Das eBay bereits ein Pilotprogramm im Kontext einer Harmonisierung des Versanderlebnisses gestartet hat, finde ich sehr positiv. Das ist ein wichtiger und richtiger Schritt.

eBay Anzeigen

Das ist ein großartiges Format. Ihr könnt auf Keywords bieten und zahlt nur dann, wenn eure Kampagne auch konvertiert. Ganz klar ›Daumen hoch!‹, dass eBay diese pusht und auch die Funktionalität erweitert. (-> Empfehlungen)

Rent an Account Manager

Besser als Nix, aber gut finde ich es trotzdem nicht. Für mich fühlt sich diese Möglichkeit an wie ein Rückfall in die Zeit der 0900er-Rufnummern. Bezahl’ wenn du Service willst, lieber Kunde. In meinen Augen ist das ein falsches Signal und nicht zeitgemäß. Ich kritisierte das ja auch bereits bei einem anderen amerikanischen Marktplatz. Während alle Studien einen Angleich von B2C- und B2B-Commerce sehen, scheinen sich die Marktplätze dagegenstemmen zu wollen.

Auf der anderen Seite: Wer wachsen möchte und wer Betreuung braucht, kann sich bei Bedarf Unterstützung mieten. Ich denke, dass eBays Angebot von den Händlern angenommen wird.

Platin-Shop-Abo

Die vermeintlichen Kosten i. H. v. monatlich fast 5.000€ lesen sich erst einmal heftig und werden wahrscheinlich auch für richtig Diskussionsfeuer sorgen. ABER: So teuer, wie das Abo auf den ersten Blick scheint, ist es gar nicht. Im Gegenteil: Für große Händler ist es ein sehr gutes Paket.

Rechnen wir einmal: 4.999,95€ (Abo-Kosten) – 2.500€ (Anzeigen-Budget) = 2.499,95€ und dann noch einmal -999,95€ (Account Manager) = 1.500€ und jetzt die ganzen Add-ons: WOW!-Programm, Concierge-Service, Analyse-Tools. Unterm Strich landet ihr dann bei knappen 1.000€. Und damit in einer verständlichen Region.

Fazit: eBay ist immer noch einer der günstigsten Marktplätze

Unter den weltweit führenden Marktplätzen ist eBay auch nach den Änderungen immer noch einer der preiswertesten und einer der wenigen, die den Händlern eine individuelle Darstellung ihrer Angebote und Leistungen erlaubt.

Aber: EBay hat sich selbst mit diesen Änderungen auch unter Druck gesetzt. Der Riese aus San Jose muss gegenüber Händlern und Konsumenten auch liefern. Und das bald. Genau da begründet sich auch meine eigentliche Kritik: Ich bin im Grunde genommen absolut fine mit allen Veränderungen, nur fände ich besser, hätte eBay erst einmal abgeliefert. Zu oft haben Händler und Konsumenten schon vertraut.

Ich hätte mir gewünscht, dass es zunächst spürbare Veränderung im Kundenvertrauen, in der Harmonisierung des Versanderlebnisses und deutliche Wachstumssignale geben hätte. Aber so drückt der Schuh dann doch ein bisschen.

Hier der Link zur Landingpage: https://verkaeuferportal.ebay.de/verkaeufer-news/2017-fruehling/details-aenderungen-gebuehren-shops