Aus Anlegersicht ist das Quartal gut gelaufen, sogar besser als erwartet. Es wurde Geld verdient. Und zwar 1 US$ pro Anteilsschein. Aus Händlersicht sind diese Zahlen aber erst einmal egal, denn da interessieren andere Kennzahlen. Die Entwicklung des GMV, der Käuferschwund und die Zahlen der Kategorien sind wichtig. Gut sind diese KPI nicht, aber auch nicht ganz so schlecht.

Geht die Sonne auf für eBay?

Die aktuellen Zeiten spielen eBay in die Karten. Nur kann das die Plattform auch umsetzen? Refurbished ist bereits eBays treibendes Thema. Das ist gut. Und je mehr Käufer beginnen, Preise zu vergleichen, desto mehr rückt eBay in den Fokus. So zumindest die Theorie.

„Da die Verbraucher in unseren Hauptmärkten mit anhaltender Inflation, höheren Zinssätzen und steigenden Energiekosten zu Hause konfrontiert sind, wenden sie sich zunehmend an eBay, um ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis zu erhalten“, sagte Jamie Iannone, Chief Executive von eBay, gegenüber Analysten.

Ob sich das auch in der Praxis zeigen wird, werden uns die kommenden Quartale verraten. eBay ist – und das haben viele Studien in der Vergangenheit gezeigt – der günstigere Marktplatz versus Amazon.

Weniger GMV

Zurück in der Realität sieht es zunächst einmal anders aus. Das GMV ist geschrumpft und das ist nicht gut.

Gross Merchandise Volume  Gross Merchandise Volume Zum Vorjahresquartal verlor der Marktplatz 11 % an GMV. Da helfen auch solche Taschenspielertricks – derer sich auch andere Plattformen bedienen – nicht, die Umsätze bzw. GMV mit 2019 zu vergleichen.

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Im 1P Ads Revenue sind eure Anzeigen enthalten. Ihr seht, dass eBay euch ganz gut in die Tasche gegriffen hat. Trotz rückläufiger Zahlen hat eBay hier um 27 % zugelegt. Das ist eine verdeckte Gebührenerhöhung.

Kommentar

Ob eBay neue Strategien versucht, wissen wir nicht. Die Zahlen sind zu nebulös, in meinen Augen geschönt und teilweise uneindeutig. Käufer laufen weg, das GMV ist niedrig und durch die Werbeeinnahmen wird den Händlern mehr Geld aus der Tasche gezogen. Das ist unanständig, denn die Seller haben keine Chance auf mehr Geschäft.

Verwunderlich ist, dass viele Händler nicht über die Anzeigenkosten meckern …