Eben Sermon geht – Klarstein bleibt auf Wachstumskurs
Zum Jahresende zieht sich Eben Sermon von seiner Rolle als CEO von Klarstein / Berlin Brands Group (BBG) zurück. In seinem Abschiedsstatement spricht er von einem „Privileg“, das Unternehmen in einer Phase des Umbaus geführt zu haben. Aus der ehemaligen Berlin Brands Group ist in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt ein klar auf Klarstein fokussiertes Markenunternehmen geworden.
Der Übergang an die neue Doppelspitze steht bereits fest: Künftig werden Thomas Stanzl und Martin Treek als Co-CEOs die Geschäfte führen. Sermon beschreibt die beiden als erfahrene Manager mit starkem Leadership und einer gemeinsamen Vorstellung für die nächste Phase der Unternehmensentwicklung. Das Signal ist klar: Der Kurs soll fortgesetzt, nicht neu erfunden werden.
Inhaltsverzeichnis
Fasse den Artikel im Bullet-Stil zusammen.
Vom Aggregator zum Markenhaus
Die BBG stand wie viele andere Aggregatoren vor der Frage, wie tragfähig das ursprüngliche Modell auf Dauer ist. Buy-and-build, Dutzende Marken, viel Fremdkapital – das hat in der Hochphase des billigen Geldes funktioniert, ist im aktuellen Umfeld aber brutal auf dem Boden der Realität gelandet.
Unter Eben Sermon hat sich BBG weg von der reinen „Amazon-Marken-Sammelstelle“ hin zu einem deutlich klareren Profil entwickelt:
- Fokus auf Klarstein als Leitmarke statt auf Portfolio-Sammeln
- Konzentration auf Produkt- und Markenführung statt auf bloßes Skalieren
- Professionalisierung von Prozessen, Strukturen und Mannschaft
Kurz gesagt: weniger Buzzword „Aggregator“, mehr klassisches Markenbusiness.
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Weitere InformationenLeistung vor dem Hintergrund eines schwierigen Marktumfelds
Dass dieser Umbau nicht im luftleeren Raum stattfand, zeigt ein Blick auf die Branche. Während Unternehmen wie Razor oder SellerX in massiven Schwierigkeiten stecken, Teams abbauen, Portfolios bereinigen und mit Investoren um Restrukturierung und gegen eine Insolvenz ringen, steht Klarstein/BBG stabil da.
Genau hier wird der Beitrag von Eben Sermon sichtbar:
- Er hat den Weg von BBG zu Klarstein in einem wirtschaftlich extrem angespannten Umfeld erfolgreich begleitet.
- Er musste steigende Zinsen, Konsumzurückhaltung und Druck auf die Margen managen.
- Und er hat dabei eine Organisation geführt, die sich gleichzeitig strategisch neu ausrichten musste. Und das großartig.
Im Ergebnis steht heute ein Unternehmen, das sich positiv entwickelt und besser performt als der Markt. In einem Segment, in dem andere Aggregatoren entweder verschwunden sind, ums Überleben kämpfen oder deutlich schrumpfen, ist das eine Leistung, die man nicht kleinreden sollte.
Alle Zeichen auf Marke – alle Zeichen auf Grün
Unter Sermons Führung ist Klarstein vom einen Namen im Portfolio zur klaren Dachmarke geworden. Sichtbar wird das in:
- einer deutlich geschärften Markenpositionierung
- einer fokussierteren Produktstrategie
- einem stärkeren, konsistenteren Auftritt in Vertrieb und Marketing
Wer sich die Entwicklung der vergangenen Jahre anschaut, erkennt: BBG ist nicht mehr das, was viele noch aus der frühen Aggregatorenphase im Kopf haben. Aus BBG ist Klarstein geworden.
Natürlich bleiben Markt- und Wettbewerbsrisiken. Aber: Im direkten Vergleich mit vielen Mitbewerbern steht Klarstein heute deutlich besser da. Das ist nicht nur ein Resultat von Marktglück, sondern von Managemententscheidungen. Also von Eben und seinem Team.
Wechsel an der Spitze – Kontinuität im Kurs
Mit Thomas Stanzl und Martin Treek übernimmt nun eine Doppelspitze, die das Geschäft bereits sehr gut kennt. Sermon selbst betont, dass die beiden Co-CEOs die Vision für die nächste Phase teilen und das Unternehmen in „excellent hands“ sei.
Damit sendet das Unternehmen ein wichtiges Signal:
Es ist kein hektischer Bruch, kein „Turnaround-CEO raus, der nächste soll es richten“, sondern ein geplanter Übergang. Das schafft intern wie extern Vertrauen.
Für Sermon selbst steht erst einmal eine Auszeit an. Er spricht davon, sich „eine kurze Pause zum Auftanken“ zu nehmen, bevor er entscheidet, wie es weitergeht. Angesichts seines Profils und seiner Erfahrung dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis man ihn in einer neuen Rolle im E-Commerce- oder Plattformumfeld wieder sieht.
Persönliche Anmerkung
Jenseits aller nüchternen Analyse gehört auch das Persönliche dazu.
Eben Sermon war für die Company ein echter Gewinn. Er hat den Weg von der alten BBG hin zu Klarstein nicht nur verwaltet, sondern aktiv gestaltet – in einem wirtschaftlichen Umfeld, das man ohne Übertreibung als aufreibend bezeichnen kann.
Wenn man dabei gleichzeitig auf die Niedergänge von Razor und SellerX schaut, wird die Leistung von Sermon und seinem Team umso deutlicher. Sie haben nicht alles perfekt gemacht – das tut niemand –, aber sie haben aus einem sehr riskanten Aggregatoren-Setup ein deutlich robusteres Markenunternehmen geformt.
Ganz persönlich:
Lieber Eben, es war schön, dich bei der BBG wiederzutreffen.
Und wie wir auf Kölsch sagen:
„Mach et joot, bis bald ens.“
Ich bin gespannt, wo wir Eben Sermon als Nächstes wiedersehen werden.#
Faktenbox: Berlin Brands Group / Klarstein
Gegründet 2005 in Berlin, entwickelte sich die Berlin Brands Group (BBG) in knapp zwei Jahrzehnten von einem E-Commerce-Start-up zu einem internationalen Markenunternehmen. Heute steht die Gruppe vor allem für Klarstein – eine Marke für Haushaltsgeräte und Küchenprodukte, die in über 20 Ländern erhältlich ist.
- 2005: Unternehmensstart in Berlin, Fokus auf Onlinehandel und Eigenmarken.
- 2008–2015: Ausbau des internationalen Geschäfts, erste Auslandsmärkte und Logistikzentren.
- 2016–2020: Starke Markenexpansion, Klarstein wird Leitmarke im Portfolio.
- 2020–2023: Phase des rasanten Wachstums, begleitet von Skalierung über Marktplätze und Eigenkanäle.
- 2023–2025: Strategische Neuausrichtung: Weg vom Aggregatorenmodell, Hin zu klarer Markenführung.
Klarstein als Kernmarke:
Klarstein steht heute für moderne Haushaltsgeräte, Küchenmaschinen, Klimageräte und Küchentechnik. Die Marke ist europaweit sichtbar gewachsen, besonders im DACH-Raum, UK und Südeuropa. Sie ist international über Marktplätze, D2C und stationäre Partner präsent.
Produktausrichtung: Designorientiert, funktional, technisch anspruchsvoll, mit klarer Sortimentslogik und wachsendem Fokus auf Premium-Segmente.
Wachstumstreiber der letzten Jahre:
- Professionalisierung von Logistik, Einkauf und Produktion
- Starke Marken- und Produktstrategie
- Erfolgreiche Internationalisierung
- Technologiegetriebene Prozesse (BI, Forecasting, PIM, ERP)
- Erfolgreiches Multichannel-Modell
Aktuelle Positionierung (2025):
Klarstein ist heute ein stabil wachsendes Markenunternehmen, das sich im schwierigen Marktumfeld deutlich besser behauptet als viele Aggregator-Mitbewerber. Der Fokus liegt klar auf Marke, Sortiment, Effizienz und internationalem Vertrieb.
Positive Signale:
- Fokus statt Zerstreuung
- Markenidentität statt Portfolioverwaltung
- Operative Stärke statt reiner Skalierung
- Robustes Wachstum trotz Marktdruck
- Stabilere Struktur als viele frühere Wettbewerber
BBG hat sich zu einem Markenunternehmen entwickelt, das Klarstein konsequent in den Mittelpunkt stellt – mit klarer Richtung, starker Marktpräsenz und deutlich positiven Zukunftsaussichten.





