Eine Million neue Verkäufer bei Amazon: 41% kommen aus China

Es dauerte weniger als ein Jahr,  um eine weitere Million neuer Verkäufer einzufangen. Das sind 3.398 neue Händler je Tag,  141 pro Stunde oder mehr als 2 jede Minute! Und das nur 2018  und in den vierzehn Ländern, in denen Amazons Marktplätze tätig sind.

Wer ist Top?

Die Marktplätze USA, Indien und Deutschland trugen mehr als die Hälfte aller neuen Verkäufer bei. Die USA sind der größte Marktplatz. Der zieht jeden Tag fast tausend neue Verkäufer an. Danach schon Indien. In weniger als 15 Monaten wuchs er von 200.000 auf 400.000 Händler  und zeigt, wer in Zukunft der zweitgrößte Marktplatz der Welt werden wird. Deutschland, zusammen mit den anderen vier europäischen Marktplätzen, zeigt die zunehmenden Anstrengungen der Amazon-Verkäufer weltweit, international zu expandieren.

Auch die neuesten Marktplätze von Amazon in Australien und der Türkei wachsen rasant. Am 19. September startete Amazon am Bosporus, während in Australien am 5. Dezember letzten Jahres gelauncht wurde. Beide genannten Markrplätze sowie die von Brasilien und Mexiko sind interessant, da alle vier ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften und Herausforderungen haben.

Woher kommen die Neuen?

Eine Übersicht:

  • 284.620 Amazon.com
  • 121.305 Amazon.in
  • 104.694 Amazon.de
  • 97.187 Amazon.co.uk
  • 86.890 Amazon.fr
  • 82.719 Amazon.es
  • 78.916 Amazon.es
  • 54.269 Amazon.ca
  • 44.339 Amazon.co.jp
  • 22.143 Amazon.com.mx
  • 18.905 Amazon.com.au
  • 6.295 Amazon.com.br
  • 3.830 Amazon.com.tr
  • 1.500 Amazon.cn

Chinesischer Anteil an neuen Amazon-Verkäufern

Ja, die meisten Neuen haben ihren Sitz in China und Hongkong. Einige Marktplätze sind laut lokaler Gesetze dazu verpflichtet, die Geschäftsdaten der Verkäufer offenzulegen. EU-Marktplätze, Japan und Mexiko. Die Geschäftsdetails wurden analysiert, um den Standort jedes Verkäufers zu bestimmen. Zusammen machen diese sieben Marktplätze mehr als die Hälfte aller neuen Händler aus.

Leider ist nicht für alle Amazon-Marktplätze eine Datenerhebung möglich, insbesondere nicht für den größten – Amazon.com in den USA. Grob geschätzt tippt man auf 40% oder sogar mehr. 40% der neuen Verkäufer auf europäischen Marktplätzen sind Chinesen aber der Verkauf in Europa ist nur ein sekundäres Ziel für all diese Händler. Sie alle wollen in den USA verkaufen. »Für chinesische Unternehmen ist der amerikanische Verbraucher ein geschätzter Steinbruch, der als weniger preisbewusst und freier angesehen wird, als chinesische Käufer«, schrieb Te-Ping Chen für The Wall Street Journal.

Nur 11,4% der neuen Verkäufer in Großbritannien sind tatsächlich Britisch. Der Rest kommt aus anderen europäischen Ländern und den USA. Die Mehrheit kommt aber schon aus China. Für den Rest Europas sieht das fast identisch aus. Den größten Anteil neuer Händler stellt China, gefolgt von Europäern, ziemlich geordnet nach der Größe der Wirtschaft.

Die fünf Marktplätze in Europa sind so nah beieinander, dass sie wie ein gemeinsamer Marktplatz behandelt werden können. Amazon bietet hier grenzüberschreitende Dienstleistungen und Tools an, wie das European Fulfillment Network (EFN) und Pan-European FBA. Mehr als die Hälfte europäischer Händler verkaufen auch auf mindestens einem anderen Marktplatz. 71 % der neuen UK-Händler verkaufen auch in Deutschland, 66% in Frankreich, 65% in Spanien und 65% in Italien.

Und die Erfolgschancen?

Man kennt die Zahlen. Trotz des ständigen Anstiegs neuer Verkäufer werden nur wenige einen nennenswerten Umsatz erreichen. Kaum 300 der 10.000 Top-Verkäufer auf Amazon.com erreichten das.  Wir sehen also Millionen von Verkäufern, die dem Marktplatz beitreten, aber nur 20.000 Verkäufer weltweit mit einem Umsatz von 1 Million Dollar oder mehr.

(Mit Material von marketplacepulse.com)

13 Gedanken zu „Eine Million neue Verkäufer bei Amazon: 41% kommen aus China

  1. Pingback: Der Jahresrückblick 2018 für Online-Händler - Blog für den Onlinehandel

  2. tim mealing

    Hello Mark, you should contact vatfraud.org in the UK, most of the Chinese sellers are not paying VAT, £1.5 billion a year. Most containers of stock ship into the UK and then to other European countries with no VAT paid on sales. I have seen Chinese sellers in .it .de .es selling with UK VAT no’s, it is difficult to chase these companies when it is cross border

    Antworten
    1. Tim

      meant ‘should’, also most of the stock being sold in Europe, containers come through the UK. How many new eBay accounts this year from Chinese sellers, we have found some VAT no’s with 31 new eBay accounts. All the Chinese had their eBay and Amazon accounts closed, but just opened new accounts. No stock has ever been seized in the UK. There is also a company called Winit, whom are eBays fulfilment house for Chinese sellers, so much VAT fraud, and they have a warehouse in Germany, is it a known warehouse?

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  3. Matze

    Die Zahlen würde ich doch sehr mit Vorsicht genießen. Bei Ebay steckt oft hinter 15 und mehr identischen Angeboten auf unterschiedlichen Accounts (vermeintlich unterschiedliche Firmen) ein einziger chinesischer Anbieter (mittlerweile geben Sie sich etwas mehr Mühe das zu verschleiern, manchmal unterlaufen aber Patzer wie identische Rufnummern, e-mail-Adressen..). Glaube kaum, dass das bei Ama anders ist. Hab auch schon beobachtet, dass für ein Produkt mit etlichen Fakerezensionen bei Ama ein Anbieter verschwunden ist und kurze Zeit später ein neuer da war, der es wieder angeboten hat. (Sollten sich wohl die meisten denken können, warum)

    Als sie sich noch keine Mühe gegeben haben, hatte ich mal einen Anbieter gefunden (brav stets identische Firma angegeben, und die existierte sogar wirklich) der bei Ebay mehr als 20 (da hab ich aufgehört zu zählen) Acounts hatte wo ganz oft identische Angebote gelistet wurden. Dann mal die Firma recherchiert und übersetzt. Da steckte dann ein einziger chin. Dienstleister hinter, der sich auf seiner Chinesischen Homepage mit Umsätzen jenseits der 250.000.000 brüstete. Unwahrscheinlich, dass zu dieser Zeit dafür auch brav die USt. im Zielland abgeführt wurde! Schauen wir mal ob unsere neue USt. Registrierung da Abhilfe schafft oder sich als zahnloser Papiertiger erweist.

    Hab vor zwei Wochen mal so einen Fall an Ebay gemeldet 15 identische Variations-Artikel gleichzeitig. Vermeintlich unterschiedliche Firmen, UST-ID recherche (zu den britischen USt-IDs) beim BZfSt, liefert keine Ergebnisse, scheinbar alles Fake, seltsamerweise Versand immer aus Köln), Reaktion seitens Ebay??? – Immer noch alles gelistet.

    Die Armen, die die Armen unterstützen? Wie gerne ich auch diese sozialromantische Ansicht teilen würde, da werden gerade reihenweise Leute im EU-Ausland mit Steuerhinterziehung in Deutschland steinreich.

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  4. Chiara Scanavino

    Sehr interessantes Artikel, Mark… Dass viele Händler aus China kommen, war mir klar. In den letzten Monate habe ich viele Texte für Amazon ins Italienische übersetzen müssen, und von den Originaltexte hat man stark vermuten können, dass sie aus dem Chinesen zuerst ins Englische und danach im Deutschen und Italienischen übersetzt waren. Aber dass die chinesische Händler so viele waren, und dass jeden Tag so viele neue Händler anfangen, auf Amazon zu verkaufen, hätte ich das nicht gewusst. 😀
    So ein Artikel wäre auch für italienische Händler wichtig. Wäre es ein Problem, wenn ich eine Übersetzung von diesem Artikel auf mein Blog publizieren würde?

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  8. Christian Peter

    Let´s Go China. Was wäre Deutschland wohl ohne China ? …..Viele Menschen noch viel ärmer. Jedes achte Produkt kommt bereits aus China.
    So arbeiten die Ärmeren , für die Armen hier in Deutschland, so funktoniert Globalisierung. Die welt ist halt nicht gerecht.

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