Die EU-Kommission hat Antidumpingzölle auf korrosionsbeständige Stahlerzeugnisse ausgeweitet, nachdem die Chinesen und die europäischen Importeure versucht haben, die bestehenden Regeln zu umgehen. Betroffen ist vor allem die Baubranche aber auch europäische Hersteller von Küchenmaschinen und Rohren sind betroffen. Wer sich also nun wundert, warum es vielleicht eine Preiserhöhung gibt, kennt jetzt den Grund.

Das ist passiert

Als die Kommission ihre Überprüfung der Schutzmaßnahmen für Stahl im Jahr 2019 begründete, stellte sie fest, dass die Einfuhren von chinesischem korrosionsbeständigem Stahl, für den Antidumpingmaßnahmen gelten, fast ganz verschwunden sind. Dagegen stiegen die Einfuhren anderer korrosionsbeständiger Produkte auf bis zu 1 Million Tonnen oder 650 Mio. € pro Jahr. Die Kommission beschloss daher, dieses Handelsgefüge genauer zu untersuchen.

Eine spezifische Anti-Umgehungsuntersuchung bestätigte nun, dass die Antidumpingmaßnahmen der einzige Grund für diese Verschiebung waren. Um weitere Verkäufe von nur geringfügig modifizierten chinesischen Erzeugnissen zu Dumpingpreisen zu verhindern, weitet die Kommission heute ihre Antidumpingzölle auf korrosionsbeständige Stahlerzeugnisse aus, die durch Beschichten oder Überziehen mit Magnesium, einer Legierung mit Silizium, einer zusätzlichen Oberflächenbehandlung wie Ölen oder Versiegeln oder einem geringfügig veränderten Gehalt an Kohlenstoff, Aluminium, Niob, Titan und/oder Vanadium modifiziert wurden.

Die Maßnahme gilt für alle chinesischen Exporteure mit Ausnahme eines kooperierenden Unternehmens. Die Kommission nutzt den EU-Rechtsrahmen für Handelsschutz in vollem Umfang, um faire Bedingungen für die EU-Stahlproduzenten wiederherzustellen. Die heute veröffentlichten Maßnahmen sind ein Beispiel dafür, so die Mitteilung der EU-Kommission.

Hintergrund

Damit einzelne Wirtschaften sich keine Vorteile gegenüber der Europäischen Gemeinschaft verschaffen können, hat die EU einen Blumenstrauß an Handlungsmöglichkeiten. Dazu gehören eben auch Strafzölle. Diese werden dann eingesetzt, wenn einzelne Wirtschaftszweige durch Subventionen, z. B. in China oder Russland, einen ›unfairen‹ Wettbewerbsvorteil erzielen.