Granfluencer, also ältere Influencer, die auf Social Media für überraschend junge Zielgruppen werben, sind momentan der Hype schlechthin. Doch dieser Trend ist nicht auf Fashion beschränkt. Vielmehr lässt er sich auf fast jede Produktkategorie übertragen – von Elektronik über Food bis hin zu Haushaltswaren. Warum? Weil der Kontrast zwischen älteren Menschen und vermeintlich jungen Produkten extrem gut funktioniert.


Warum funktioniert Granfluencing auch außerhalb von Mode?

Ein Grund für den Erfolg von Granfluencern ist die Authentizität. Ob es sich um Tech-Gadgets, Küchengeräte, Fitnessgeräte oder sogar Gaming-Produkte handelt: Der Charme liegt darin, dass diese Generation oft als untypisch für solche Produkte wahrgenommen wird. Das weckt Interesse und sorgt dafür, dass der Content hängen bleibt.


Beispiele aus anderen Produktkategorien:

  1. Elektronik:
    Stell dir vor, ein älterer Herr zeigt auf TikTok, wie er das neueste Smart-Home-Gadget einrichtet, oder eine Seniorin streamt, wie sie das neueste Smartphone ausprobiert. Ihre ehrliche Reaktion und ihr Humor bei der Nutzung können ein jüngeres Publikum überzeugen, das die Perspektive eines älteren Nutzers spannend und unterhaltsam findet.
  2. Haushaltswaren und Food:
    Eine ältere Dame, die ein trendiges Küchengerät wie einen Airfryer vorstellt, macht das Thema zugänglicher und nahbarer. Statt Hochglanz-Werbung zeigt sie, wie sie damit einfache Gerichte zaubert. Plötzlich denken jüngere Zuschauer: „Hey, wenn Oma das hinbekommt, dann kann ich das auch!“
  3. Fitness- und Gesundheitsprodukte:
    Ein älterer Influencer, der mit einem Fitness-Tracker läuft, Yoga-Übungen vorführt oder nachhaltige Gesundheitsprodukte testet, sorgt für Vertrauen. Die Botschaft ist klar: Gesundheit und Bewegung kennen kein Alter.
  4. Gaming und Freizeit:
    Ältere Creator, die zeigen, wie sie Videospiele spielen oder Brettspiele testen, bringen Humor und Charme in diese Bereiche. Junge Menschen lieben es, wenn jemand, der augenscheinlich nicht zur „typischen Zielgruppe“ gehört, die gleichen Hobbies hat wie sie.

Wie Händler diesen Trend nutzen können

Granfluencing ist nicht an eine bestimmte Branche gebunden. Händler jeder Sparte können davon profitieren, wenn sie den Mut haben, ungewöhnliche Wege zu gehen. Hier sind ein paar Ansätze:

  1. Finde authentische Personen in deinem Umfeld:
    Überlege, ob es in deiner Familie, Nachbarschaft oder deinem Bekanntenkreis ältere Menschen gibt, die Lust hätten, deine Produkte auszuprobieren. Du brauchst keine teuren Models – es genügt jemand, der ehrlich und sympathisch rüberkommt.
  2. Zeige Produkte in der alltäglichen Nutzung:
    Anstatt ein Produkt in einer sterilen Studioumgebung zu präsentieren, könntest du eine Großmutter filmen, wie sie es in ihrer Küche verwendet. Oder ein Großvater zeigt, wie er einen Hightech-Fernseher bedient. Die Zielgruppe sieht sofort, wie einfach und zugänglich dein Produkt ist.
  3. Kombiniere Humor mit Mehrwert:
    Der Kontrast aus „jungem Produkt“ und „erfahrenem Nutzer“ bringt nicht nur Lacher, sondern auch Glaubwürdigkeit. Jemand, der schon vieles gesehen hat und ein Produkt wirklich gut findet, überzeugt oft mehr als jede Hochglanz-Werbung.

Ein Beispiel ohne Kosten:

Du hast einen Onlineshop für nachhaltige Haushaltsprodukte. Bitten wir deine Oma, ein paar der Produkte vorzustellen – sagen wir, einen wiederverwendbaren Bienenwachstuch-Starterkit. Ihr dreht einfach mit dem Smartphone ein kurzes Video: Sie packt das Set aus, wickelt ein Brot darin ein und gibt einen kurzen, witzigen Kommentar dazu. Das Video teilst du auf TikTok und Instagram. Du brauchst keine teure Ausrüstung, keine Werbeagentur – nur einen authentischen Moment, der zeigt: Auch ältere Generationen lieben gute Produkte.


Motivation für Händler

Egal, was du verkaufst: Granfluencing öffnet dir eine neue Perspektive. Du sprichst damit nicht nur jüngere Zielgruppen an, sondern auch Menschen, die in älteren Creator-Figuren Vorbilder sehen. Die Sympathie, die diese Personen ausstrahlen, überträgt sich direkt auf dein Produkt.

Nutze diesen Trend, um deine Marke anders zu positionieren. Du musst nicht mit den großen Influencern der Gen Z konkurrieren. Stattdessen kannst du den Charme, die Erfahrung und den Humor einer älteren Generation einsetzen, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

(Credits an Martin Gardt von OMR. Dort habe ich über Granfluencer das erste mal gelesen)