Das amerikanische E-Commerce-Blog ecomercebytes.com führt jährlich eine Umfrage unter tausenden Händlern durch, um herauszufinden, welche Marktplätze aus Händlersicht die besten sind. Es werden vier Kategorien bewertet: Profitabilität, Kunden-, sprich Händlerservice, Kommunikation, Benutzerfreundlichkeit und es wird die abschließende Frage gestellt, ob der Seller diesen Vertriebskanal empfehlen würde.
Überraschend ist die deutliche Führung von eBay gegenüber Amazon. Während Amazon in nahezu allen Kategorien im hinteren Mittelfeld zu finden ist, bewegt sich eBay nahezu immer auf den ersten drei Plätzen. Es standen 10 Marktplätze zur Auswahl. Amazon belegt in der Gesamtwertung nur Platz 7.
Schauen wir einmal auf die Profitabilität. Also die Frage, mit welchem Marktplatz der Händler am meisten verdient.
Auch hier landet Amazon auf Platz7, eBay belegt den 1. Rang. Nachvollziehbar sind Amazons Platzierungen in den weiteren Bereichen. Weder die Kommunikation, Benutzerfreundlichkeit noch der Händlerservice sind bei diesem Kanal gut. Das ist eine Binse und ins Allgemeinwissen der Händler übergegangen. Hier die restlichen Ergebnisse:
Was lässt sich aus dieser Umfrage nun ableiten? Es ist eine Leserumfrage, was bedeutet, dass die Zahlen ausschließlich von den Lesern des Blogs stammen. Leider war bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht in Erfahrung zu bringen, wie viele Händler tatsächlich an der Umfrage teilgenommen haben. Lediglich ›mehrere tausend‹ konnte aus der Originalveröffentlichung herausgelesen werden. Das bedeutet, die Repräsentativität (Aussagekraft) der Umfrage kann nicht bewertet werden.
Leben wir in einer Bubble? Wenn ihr quer durch die unterschiedlichen Communities lest, dann erfahrt ihr, dass viele Händler deutlich weniger auf eBay als auf Amazon verkaufen. Große eBay-Händler halten sich mit ihren Storys meist zurück und nach wie vor wird das Amazon-FBA-Business als der ›hottest shit‹ angepriesen. Doch diese Umfrage sagt etwas völlig anderes aus. Warum?
Dazu können leider nur Thesen aufgestellt werden und diese werden sich leider nur sehr schwerlich be- oder widerlegen lassen. Natürlich sind die USA nicht Europa und auch nicht Deutschland. Wirklich erfolgreiche Händler halten sich hierzulande meistens bedeckt. Es sei denn, durch mehr Öffentlichkeit erreichen sie einen anderen Zweck?
Amazon ist groß und generiert viel Umsatz. Reduzieren wir aber das was auf der Händlerseite passiert, dann sieht es schon anders aus. 100 Millionen US$ bei eBay. Darf kolportiert werden, dass es mehr als 150 Millionen US$ Bei Amazon sein werden? Zwar fallen knapp 60% aller Versendungen den Händlern zu, aber wie schaut es mit den Umsätzen aus? Die meisten Händler verkaufen niedrigpreisige Artikel. Sind da die 150 Millionen nicht doch zu hoch gegriffen?
Viele, viele Fragen, die sich leider nur schwer beantworten lassen. Wichtig wird sein, zu erfahren, wie viele Händler an der Umfrage teilgenommen haben. Sobald die Antwort von Ina Steiner da ist, wird sie veröffentlicht.
Mich verwundert die hohe Zufriedenheit der Haendler mit Amazon. Aber vielleicht ist der Service (gegenueber den Haendlern) in den USA ja viel besser als in Deutschland.