Was für eine schlechte Nachricht für den KMU-Onlinehandel. Der BVOH e.V. gibt seine Selbständigkeit als Verband auf und begibt sich unter das Dach des HDE e.V.! Dieser Zusammenschluss ist ein Verrat an der Idee und den Werten mit denen der Verband ursprünglich gegründet worden war. Dieser Zusammenschluss erfolgt ohne Mitgliederbefragung und Beschluss. Der Vorstand hat hier seine Möglichkeiten aus der Satzung missbraucht.

“Es ist schade, dass nun kein Verband für die kleineren und mittleren Händler mehr existiert”, kommentiert Thorsten Meyne, ehemaliger Vize Präsident des BVOH e.V.

Und das ist noch einer der höflicheren Kommentare, die aus dem Kreis der Betroffenen zu hören und zu lesen ist.

Mission erfüllt?

So tituliert es die Pressemitteilung zum Zusammenschluss. Die einzige Mission, die wohl erfüllt wurde, ist die Postensicherung des Präsidiums. Der Verband ist verraten und verkauft! Die Mitglieder sind hintergangen worden.

Natürlich sehen wir hier keinen Zusammenschluss auf Augenhöhe und erst recht wird der BVOH e.V. nicht als tatsächliche unabhängige Einheit geführt. Wer das glauben mag, glaubt wahrscheinlich auch an den Klapperstorch. Der Verband hängt nun an der Zitze des HDE! Wie möchte ein solcher “Verband” im HDE die Interessen der KMU-Händler gegen Amazon, eBay und anderen Plattformen vertreten, wenn gerade diese gut zahlende Mitglieder des HDE sind? Was für ein Unfug!

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Verraten und verkauft

Die Satzung ermöglichte es dem Präsidium um Oliver Prothmann und Andreas Müller, deltatecc GmbH, diese Entscheidung OHNE die Mitglieder zu treffen. Sie konnten vollständig auf eine Mitgliederbefragung verzichten. Noch nicht einmal die befragten Mitglieder sind vollständig über mögliche Alternativen aufgeklärt worden. Es wurden ihnen wichtige Informationen bewusst vorenthalten.

“[…] Wir haben uns mit vielen Mitgliedern unterhalten und alle mit denen ich gesprochen haben (>10 % aller Mitglieder, darunter die aktivsten) fanden die Idee gut um den Verband weiter voranzubringen. Es war keine Solo-Entscheidung von Oliver, die Entscheidung hatte eine breite Basis”, so Andreas Müller in einem Posting.

Nun die Wahrheit: 10 % der Mitglieder entsprechen ungefähr 14 (!) Personen. Das ist noch nicht einmal die Frankfurter Gruppe. Geschweige denn sind das “viele Mitglieder”. Hinzu kommt, dass selbst die befragten Mitglieder NICHT über alternative Möglichkeiten (welche dem Präsidium aufgezeigt worden sind) informiert wurden. Diese Machenschaften sind zu verurteilen!

Die unlautere Postenschacherei?

Ja, der Vorstand bzw. das Präsidium behält seine Pöstchen. Es wird gemunkelt, dass nun auch Geld fließt. Ob das stimmt, lässt sich überprüfen. Wesentlicher aber ist doch der Nutzen der Pöstchen. Da haben wir den saarländischen Unternehmer, der gerne in der Lokalpolitik seine eigenen Interessen untermauern möchte. Da macht sich der Vize-Präsidentenposten schon gut, oder? Und auch der Präsident hat in der Vergangenheit bereits das eine oder andere Mal seine Position für eigene wirtschaftliche Interessen eingesetzt. Ist das verwerflich?

Was wäre die Alternative zur Fortführung gewesen?

Eine sichere Finanzierung durch drei größere Handelsunternehmen wäre gewährleistet gewesen. Und eine der Top-Lobbyisten als Präsident bzw. als Geschäftsführung. Es konnte für diesen Posten eine Rechtsanwältin und ehemalige Geschäftsführerin eines großen Industrieverband (Mitglieder waren u. a. Sony, Hama, Samsung u.v.m.) gewonnen werden. Die Dame hat eine über 20-jährige Verbands- und Lobbyistenerfahrung. Sie steht bereits Jahrzehntelang dem E-Commerce sehr nahe. Also eine Idealbesetzung und ein Gewinn für den Verband!

Und wusstet ihr davon?

Nein. Das ist skandalös. Präsident und Vize-Präsident haben euch bewusst und in schlechtester Absicht diese Informationen vorenthalten. Das macht sprach- und fassungslos!  Fühlt ihr euch nun hintergangen und betrogen? Ja, und das zu recht.

Das Verhalten schreit nach einer Strafanzeige

Falls ihr nun eure Mitgliedschaft kündigen wollt, dann steht ihr vor einer Herausforderung. Die Kündigungsfrist beträgt 3 Monate vor Jahresende. Das bedeutet, ihr werden nun gezwungen ein weiteres Jahr Mitglied zu bleiben. Bereits zu Mai/Juni werden Gespräche mit dem HDE geführt. Eigentlich wäre im September (!) eine Mitgliederversammlung gewesen. Sie hat nicht stattgefunden. Warum bloß?

“Der Vorstand wusste um diesen Zusammenschluss bereits Ende Juli. Informiert wurden die Mitglieder jedoch erst am 11.10.2022. Laut Satzung kann man immer mit einer Frist von drei Monaten zum Jahresende kündigen. Dies bedeutet, dass im Prinzip alle Mitglieder noch ein Jahr zwangsweise Mitglied im BVOH sein müssten. Ein Vorstand, der derart seine Mitglieder hintergeht und erst so informiert, dass nicht mehr regulär gekündigt werden kann, ist untragbar. Mögliche strafrechtliche Aspekte lassen wir hierbei mal unbeleuchtet. Eine Kündigung sollte jedoch aus dringenden Gründen jederzeit möglich sein, da hier die Mitglieder hinters Licht geführt wurden, der Vorstand den Verband heimlich in einen anderen Verband als Mitglied eingebracht hat und jegliche Geschäftsgrundlage so weggefallen ist.” Die Stellungnahme eines Juristen der nicht genannt werden möchte.

Ich unterstelle dem Präsidium volle Absicht, dass man den Zeitpunkt der Ankündigung so gewählt hat, dass die Mitglieder noch ein Jahr im Verein bleiben müssen. Eine Sauerei ist das!

Kündigt. Sofort. Lasst euch nicht veräppeln.

Wer euch so behandelt, kann sicherlich nicht eure Interessen vertreten. Hätte ich diese charakterliche Offenbarung auch nur ansatzweise erahnen können, ich hätte den BVOH niemals unterstützt. Ich bin erzürnt, sprachlos und bestürzt, wie das Präsidium um Oliver Prothmann und Andreas Müller ihre Möglichkeiten aus der Vereinssatzung missbraucht haben. So etwas unfaires hätte ich nie erwartet! Menschlich ist das für mich unfassbar enttäuschend.