Lesara Billigware mit Pseudorabatt. Das ist illegal.

von Andrea Haefely, beobachter.ch

Der Onlineshop Lesara verkauft China-Kleider mit angeblichen ­Rabatten von bis zu 80 Prozent. Das ist illegal.

Ein Abendkleid für unter 25 Franken? Rabatte bis zu 80 Prozent? Der Onlineshop Lesara.ch zieht Schnäppchenjäger an. Doch die Sache hat mehrere Haken.

Die Preispolitik der Berliner Firma, die in 23 Ländern Online­läden betreibt, ist in der Schweiz nicht zulässig. Waren dürfen nur dann mit einem Preisnachlass angeboten werden, wenn sie der ­Anbieter zuvor zum Vergleichspreis verkauft hat. Das trifft bei Lesara nicht zu, wie die Firma bestätigt. Zulässig wäre der Vergleich auch, wenn ein Konkurrent im gleichen Marktgebiet die Ware zum Vergleichspreis anbieten würde. Da Lesara die Kleider aber eigens herstellen lässt, ist das sehr unwahrscheinlich. Man werde Lesara nun abmahnen, sagt Guido Sutter, Chefjurist des Staats­sekretariats für Wirtschaft Seco.

Schöner Schein: Lesara lässt seine Kleider grösstenteils in China zu Billigstpreisen produzieren. Bild: PD (Pressedienst)

Zudem wird Lesara-Kunden vor­gegaukelt, sie kauften Markenqualität. Tatsache ist, dass Lesara die Ware grösstenteils in China zu Billigstpreisen und wohl entsprechenden Arbeitsbedingungen produzieren lässt. Das zeigt sich bei der Qualität. Sehr viele Kundenkommentare nen­nen schlechte Verarbeitung und falsche Grössen, beanstanden aber auch Kundenservice und Lieferfristen. In Kommentaren auf Lesara.ch wird die Site gelobt, doch die Firma musste Ende 2015 diesbezüglich Unsauberkeiten zugeben. Man habe «gekaufte Porträtbilder fälschlicherweise mit echten Kommentaren kombiniert».

Autor: Andrea Haefely
Zuerst erschienen bei : beobachter.ch am 16.09.2016
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Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

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