Marktüberwachung Onlinehandel: 🛒📦 Wenn du als Händler Produkte im Netz vertreibst, solltest du jetzt ganz genau hinschauen: Die Marktüberwachung Baden-Württemberg hat ihre Zahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht – und die sind mehr als deutlich. Über 12.000 Produkte wurden geprüft, mehr als jedes vierte hatte Mängel. Besonders im Fokus: der Onlinehandel, bei dem teils über 80 Prozent der überprüften Angebote beanstandet wurden.
Marktüberwachung Onlinehandel: Was genau wurde geprüft?
Die Abteilung 11 „Marktüberwachung“ des Regierungspräsidiums Tübingen ist für ganz Baden-Württemberg zuständig. Ihr Auftrag: Die Sicherheit und Konformität von Produkten im Non-Food-Bereich sicherstellen. Dazu gehören:
- Elektrische & mechanische Sicherheit (z. B. Haushaltsgeräte, Werkzeuge)
- Chemikaliensicherheit (z. B. Reinigungsmittel, Spielzeug)
- Energieeffizienz & Ökodesign
- Produktsicherheit bei Spielzeug, Maschinen, Lasern u. v. m.
- Einhaltung von EU-Vorgaben bei Drittstaaten-Importen
Die Zahlen: Von 12.726 Überprüfungen entfielen allein 5.186 auf Produktsicherheit, 3.566 auf Chemikaliensicherheit, und 1.745 auf energieverbrauchsrelevante Produkte. Auch Medizinprodukte, Druckgeräte und sogar Sprengstoffrecht wurden kontrolliert.

Onlinehandel unter der Lupe: Mängelquote extrem hoch
Besonders kritisch fällt das Urteil für den Onlinehandel aus. Die Beanstandungsquote lag bei bestimmten Produktgruppen bei über 80 %! Ein erheblicher Teil der Verstöße betraf nicht nur fehlerhafte Produkte, sondern auch formale Mängel wie:
- Fehlende EU-Bevollmächtigte bei Importen aus Drittstaaten
- Fehlende oder unvollständige Pflichtinformationen
- Verstöße gegen Kennzeichnungspflichten
🔍 Besonders auffällig: Drittstaatenangebote, bei denen Händlerpflichten komplett ignoriert wurden. Das betrifft vor allem China-Händler, die ohne EU-Repräsentanz oder CE-Dokumentation über Plattformen wie Amazon, eBay oder AliExpress verkaufen.
Konsequenzen für Händler: Das solltest du wissen
Die Marktüberwachung arbeitet mit Stichproben, aber: Wird ein Mangel festgestellt, gilt die Pflicht zur Korrektur für die ganze Produktserie. Das heißt: Auch wenn nur ein Produkt geprüft wird, kann der gesamte Lagerbestand betroffen sein.
Wenn du Importeur oder Inverkehrbringer bist, trägst du die Verantwortung – egal, ob du das Produkt selbst produziert oder über eine Plattform gelistet hast. Und genau hier wird es für Händler riskant, die auf unsichere Quellen setzen oder bei der Konformitätsprüfung schludern.
Marktüberwachung Onlinehandel: Das kommt 2025: Noch mehr Onlinekontrollen
Der Ausblick ist eindeutig: 2025 liegt der Fokus wieder auf Onlineangeboten. Die Behörden haben klar erkannt, dass dort der größte Handlungsbedarf besteht. Gerade für Marktplatz-Händler heißt das: Aufräumen – oder untergehen.
Denn klar ist: Wer CE-Kennzeichnungen fälscht, keine Konformitätserklärungen vorhält oder die Produktsicherheit ignoriert, riskiert nicht nur Abmahnungen und Bußgelder, sondern im Zweifel den Verkaufsstopp. Besonders kritisch wird es bei sicherheitsrelevanten Produkten wie Elektronik oder Kinderspielzeug.
Fazit: Qualität ist kein “Nice to have”
Für Händler bedeutet das: Wer dauerhaft bestehen will, braucht saubere Prozesse, rechtssichere Produktinformationen und einen klaren Blick auf die Sorgfaltspflichten entlang der Lieferkette. Auch Plattformen wie Amazon geraten zunehmend unter Druck, ihre Verantwortung für Drittanbieter ernst zu nehmen.
Denn am Ende gilt: Es ist nicht nur dein Umsatz, der auf dem Spiel steht – sondern auch deine rechtliche Existenz.