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myDealz.de und andere Schnäppchen Portale fliegen aus Amazons Partnerprogramm

Amazons Entscheidung dürfte myDealz.de und andere Schnäppchen-Portale empfindlich treffen.

Einige Mitglieder meiner Facebookgruppe berichteten mir heute, dass keine Amazon PartnerNet-Angebote mehr bei myDealz.de zu finden sind. Sie stellten die Frage ob, myDealz von Amazons Partnerprogramm ausgeschlossen wurde. Eine Nachfrage ergab: myDealz.de ist ausgeschlossen.

MyDealz.de ist eine Schnäppchenplattform, die regelmäßig günstige Angebote aus dem Netz durch ihre Mitglieder listen und voten lässt. Die myDealz-Community umfasst 530.211 Mitglieder. Die Plattform selbst lebt und finanziert sich durch die Teilnahme an Affiliate-Programmen.  Vergleichbare Seiten, wie z. B. snipz.de oder mein-deal.com, funktionieren nach einem ähnlichen Modell.

Und so funktioniert Amazons Partnerprogramm

So funktioniert das Amazon Partnerprogramm. (Quelle: Amazon)

„Das Amazon Partnerprogramm ermöglicht es Webseitenbetreibern und Bloggern, trackbare Links zu Amazon zu erstellen und auf ihren Internetseiten bzw. Blogs einzubinden. Werden über diese Speziallinks Verkäufe auf Amazon generiert, erhält der Partner eine Werbekostenerstattung von bis zu 10% des vermittelten Umsatzes. Die Teilnahme am Programm ist absolut kostenfrei und unverbindlich – die Links sehr leicht zu integrieren.“ (Quelle: Amazon PartnerNet)

MyDealz.de bestätigt den Ausschluss

Eine Rückfrage bei myDealz.de’s Pressesprecher Steffen Greschner ergab, dass die Meldung stimmt. „Die Partnerschaft zwischen Amazon und myDealz.de ist beendet“, so Steffen. Er wies allerdings auch darauf hin, dass dieses keine Einzelentscheidung zu Lasten von myDealz.de sei, sondern erklärte, dass Amazon eine globale Entscheidung getroffen habe.

Auch andere Plattformen sind betroffen

Auch snipz.de und mein-deal.com sind raus. In der Tat bestätigten denn auch Recherchen bei anderen Schnäppchen-Portalen, dass keine Partnerlinks zu Amazon mehr gesetzt werden.

Bitter: Die Plattformen verlieren Millionen

Rund um das Amazon PartnerNet hat sich ein ganzes Business gebildet. Von unzähligen Nischenseitenanbietern bis hin zu den Preisvergleichsseiten und Schnäppchenriesen. Besonders Letztere erziel(t)en Millionenumsätze mit Amazon. Diese Einkünfte sind nun futsch! Das wird den Plattformen sehr weh tun. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt, in der Cyber Week und vor dem Weihnachts-Sale ist das dramatisch.

Warum sperrt Amazon die Portale aus?

Ich habe Amazon angefragt, kann aber hierüber bisher nur mutmaßen. Als sehr zahlengetriebenes Unternehmen wird sich der Handelsriese sehr gut ausgerechnet haben, welchen Nutzen Schnäppchenportale haben. Offensichtlich keinen sehr großen (für Amazon).

Aus dem Umfeld von großen Preisvergleichsseiten bekam ich den Hinweis, dass Amazon derzeit bemüht sei, individuelle Verträge mit den jeweiligen Partnern abzuschließen. Am Ende des Tages wird Amazon wohl die Meinung vertreten, selbst stark genug für guten Traffic zu sein. Ob Amazon nun Preissuchmaschinen bezahlt oder nicht, ohne Einbeziehung der Amazon-Preise ist jede Preissuchmaschine für den Nutzer ohne Relevanz. Das bedeutet: Amazon könnte sich auch auf den Standpunkt stellen: Unsere Links könnt ihr gerne kostenlos haben, aber bezahlen werden wir nicht für den Traffic.

Update: Amazon teilt mir mit, dass sie keine Auskunft zu geschäftlichen Beziehungen geben.

Meine Meinung:

Die Schnäppchenportale, und gerade myDealz.de, sind mir schon häufig sehr unangenehm aufgefallen. Und zwar immer dann, wenn Preisfehler von Händlern exzessiv beworben und ausgenutzt wurden (Erinnerung: notebooksbilliger.de), oder auch, wenn es zu erheblichen Manipulationen gekommen ist (Hier das Beispiel: Conrad Elektronik). Ich frage mich in der Tat, ob die großen Marktplätze solche „Durchlauferhitzer“ wirklich brauchen und welchen Wert die Konvertierungen und Konsumenten haben, die über solche „Buden“ kommen. Daher fällt mir kaum Kritik ein.

17 Gedanken zu „myDealz.de und andere Schnäppchen Portale fliegen aus Amazons Partnerprogramm

  1. Oscar Schreyer

    Ich glaube nicht das es sonderlich schlau ist die affiliates auszuschließen. Letzendlich sind Dienste wie Amazon oder Ebay ubiquitär im Bewustsein der Leute gerade durch deren enorme Vernetzung. Und die affiliates haben ohnehin schon mit geringen Margen zukämpfen. Ein Werben für lau wird es nicht geben.

    Ich kann es aber verstehen, dass gewisse Praktiken, wie das andauernde Publikmachen von Preisfehlern zum Ausschluss führen können.

    Für Seitenbetreiber ist ein Ausschluss aus dem Amazon Partnerprogramm mehr als ärgerlich. Manche Webseiten haben extra für Amazon ganze Bereiche entwickelt, so dass durch ein Ausschluss das ganze Konzept anfängt zu wackeln.

    Wir betreiben mit https://www.geizhammel.de ein Kombinationsangebot aus Preisvergleich und Schnäppchenportal. Wenn man sich die Suchergebnisse ansieht, dann kann man erkennen, dass wir einen extra Bereich für Amazon gewibnet haben. Sollte Amazon aber keine Provisionen mehr zahlen, dann müssten wir dort das Konzept verwerfen. Das wäre sehr ärgerlich.

    Momentan wurden wir noch nicht aus dem Partnerprogramm ausgeschlossen. Warum man ein Ausschluss aus einer reichweitenstarken Seite wie mydealz macht ist mir ein Rätzlen. Immerhin ist heute jeder mit jedem über 6 Ecken irgendwie vernetzt, so dass alleine durch Mundpropaganda zufriedene Kunden schnell einen Shop bekannt machen. Das ist super Werbung. Ich Es wird Gründe geben, die für einen Ausschluss gesprochen haben. Nun werden halt andere Marktteilnehmer die Chancr auf Werbung für lau bekommen.

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  2. Pingback: Affiliate Auslese November 2016 - Projecter GmbH

  3. Luenne

    Ganz ehrlich ist es schlau von Amazon.
    Mydealz kann es sich nicht leisten keine Angebote von Amazon zu nennen.
    Sprich Amazon bekommt fast die gleiche Leistung wie vorher aber umsonst.
    Ist aber meines erachtens auch nicht schlimm da die meisten Angebote von usern gepostet wurden die eh nichts davon hatten.
    Ausser das positive Feedback.
    Und das wird sich jetzt auch nicht ändern .-)

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  4. Konrad Hagelstein

    Amazon wird in absehbarer Zeit generell das Partnerprogramm weiter einschränken oder sogar ganz beenden. Es dürfte für Amazon einfach viel mehr Sinn machen, die 5% Provision die bisher an Affiliates ging zur Kundenbindung einzusetzen.

    Das passt auch zum kürzlichen Deutschland-Start von Amazon Smile, wo die Nutzer automatisch 0,5% an eine Charity spenden können. Ein weiteres Beispiel wäre die Amazon Kreditkarte, mit der die Inhaber 2% Cashback auf alle Einkäufe bei Amazon bekommen.

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  5. Thomas

    Der Artikel trifft den Nagel und die Befindlichkeiten ziemlich gut auf den Kopf. Welche Art von Kunden über Schnäppchenportale wie Mydealz auf Amazon kommen ist bekannt: Zum sehr guten Teil margenschwache, rücksendestarke Low-Performer Kunden, die mit ihrem Anspruchsdenken noch jede Menge Arbeit im Chat erzeugen. Man sehe sich nur die Kommentarverläufe der Nutzergemeinschaft an. Eine dermaßen vorgefilterte Kundschaft würde ich mir auch eher vom Leib halten wollen bzw. darauf nicht auch noch Provision geben wollen. Die einzigen, die daran noch (sehr ordentlich) verdienen sind die Seitenbetreiber selbst, die ihre zu scherenden Konsumschäfchen gelegentlich mit ein paar Gewinnspielen oder Designverbesserungen am eigentlich trivialen Geschäftsmodell bei Laune halten.
    Wenn Amazon, Mediamarkt et al geschickter agieren und diese Zielgruppe durch bestimmte Aktivitäten besser ansprechen würden, wären Schnäppchenseiten ohnehin bald schon wieder obsolet.

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  6. Tobias

    Wir sind Betreiber von Snipz.de und ich kann bestätigen, dass sehr viele Dealseiten aktuell keine aktive Partnerschaft mit Amazon haben.

    Über den Wert des Traffics, den Schnäppchenseiten generieren, kann man sicherlich streiten.

    Beispiel Preisfehler: Auch wenn durch eine Preisfehlermeldung einzelne Shops gelegentlich völlig überlastet werden, so steigt natürlich, gerade bei kleineren Shops, die Bekanntheit.

    Auch die zusätzlich Links und der Traffic machen sich oft in den Suchmaschinen für den Shopbetrieber positiv bemerkbar.

    Ob ein Kunde jetzt nur wegen der Empfehlung eines Schnäppchenblogs kauft oder ohnehin beim Shop gelandet wäre, kann man meiner Meinung nach nicht pauschal beantworten.

    Das spielen viele Faktoren zusammen, z.B. die Höhe der Ersparnis und das Produkt selbst.

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    1. sTEFFEN

      Hey Tobias,

      danke für deine Stellungnahme bzgl. des Amazon Partnerprogramms.

      Wurde denn im Vorfeld mit euch der Kontakt gesucht oder war von einem auf den anderen Tag der Account einfach geschlossen? Ihr hättet ja sonst irgendwie reagieren können?

      Danke und weiterhin viel Erfolg!

      Grüße
      Steffen

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  7. caro

    Mir ist das bei Mydealz schon seit dem Redesign aufgefallen – keine Reflinks mehr zu Amazon. Dürfte die Bilanz bei Mydealz ordentlich verhageln, da dies bestimmt Umsatzbringer Nr.1 war. Wer will schon ein Kundenkonto bei irgendeinem Hinterhofverein eröffnen oder bestellen, man hat den Service von Amazon ja kennengelernt. Viele kennen ja gar keine anderen Händler mehr im Internet außerhalb von Amazon, Ebay.

    Vorteilsbringer? Wenn Saturn / Mediamarkt jetzt ordentlich agiert, können Sie mit sehr wenig aufwand sehr gute existierende Kunden abwerben. Man sollte die Reichweite der Schnäppchenplattformen nicht unterschätzen. Ob sich Amazon damit dauerhaft einen gefallen getan hat? Ich weiß es nicht.

    Die Schnäppchenportale sind auf Referrer angewiesen – zu verschenken haben diese schließlich auch nichts.

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  8. Larry63

    dank der wirklich vielen guten Deals die ich über Mydealz gefunden habe und aufgrund der beinahe täglich wiederkehrenden – teilweise köstlichen Unterhaltung dort – kann ich Ihrem Artikel leider so gar nichts abgewinnen. Man mag über MD durchaus geteilter Meinung sein, aber Ihre letztlich doch sehr einseitige und teilweise auch diffamierende Meinung über dieses Portal ist mir glücklicherweise völlig fremd.

    man könnte den Eindruck gewinnen, Amazon hätte hier etwas gutes bewirkt, aber wie mein Vorredner schon anmerkte, das genaue Gegenteil ist hier der Fall!

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  9. Rezipient #1

    Was ist das denn für ein plakativer Artikel – zumindest der letzte Abschnitt? “Durchlauferhitzer”? “Buden”? Nur, weil man etwas selbst nicht in Anspruch nimmt, das dann völlig herabzusetzen, zeugt von eher … einfacher Weltsicht.

    Das ist keineswegs angemessen und auch nicht beispielhaft für die eigentliche Funktionsweise solcher Seiten, sondern schlicht aus dem Kontext gerissen.

    Was nicht im Artikel thematisiert wurde: auch sämtliche gemeinnützigen Organisationen wurden aus dem Affiliate “geworfen”. Zwar gibt es jetzt das großangekündigte “Amazon Smile” (horrende 0,5% werden bei Kauf über einen Reflink an die jeweilige Organisation gespendet), aber unterm Strich werden diese Einrichtungen wesentlich weniger Zuwendungen erhalten als zuvor.

    Schade um die Zeit, die ich mit dem Lesen dieses “Artikels” aufgewandt habe.

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    1. andi

      Ich glaube, der Autor wollte mit dem letzten Abschnitt ausdrücken, dass die Kunden wohl vermutlich auch ohne MD & Co. auf die Schnäppchen aufmerksam geworden wären und ohnehin bestellt hätten. So würde Amazon MD entlohnen, obwohl es wahrscheinlich gar nicht notwendig gewesen wäre…

      Dessen ungeachtet finde ich den Artikel sehr interessant – die subjektive Meinung des Autors sei dahingestellt. Bin gespannt, ob sich da noch was machen lässt oder Amazon wirklich dauerhaft die großen Dealseiten aussperrt.

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      1. d-u

        Das bezweifle ich. Insbesondere wenn andere Shops (wie Mediamarkt/Saturn/Notebooksbilliger) eine Aktion haben und Amazon mitzieht, dann wird das oft auf solchen Seiten angegeben. Und wenn 100 Leute sich wegen dem Top-Preis eine PS4 holen wollen und dann jemand sagt “Amazon hat mitgezogen” dann wird eben doch viel Traffic zu Amazon fließen!

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