Test: Navigation der Shopssysteme wirklich so schlecht?

Wie sehr sind Shopsysteme überhaupt dafür gemacht, dass Händler selbst eine kundenfreundliche Navigation einsetzen können?

Das haben wir ein wenig unter die Lupe genommen. 

Erstmal mit den gängigsten und denen, die eine Testversion zur Verfügung hatten. 

Die Testversionen scheinen vereinzelt etwas von den Bezahlversion abzuweichen, daher freuen wir uns wenn Du, sobald Du andere Erfahrungen gemacht hast, dabei hilfst, den Artikel zu ergänzen. 

Dieser soll im Laufe der Zeit noch weiter wachsen. 

Um ein möglich umfangreiches Bild abzugeben, haben wir uns um vier verschiedene Shopsystem “Arten” bemüht. 

  • Zum einen Saas-Lösungen, also Mietshopsysteme – der Klassiker für Einsteiger. Der Shop kann schnell selber erstellt werden und ist fix bereit. Ein weiterer Vorteil: Die Mietgebühr ist meist sehr gering.
  • Dann die Komplettlösungen für E Commerce, die CRM, ERP und Warenwirtschaftssystem mit beinhalten. 
  • Die Open Source Shopsysteme, die allerdings mehr für technikerfahrene Anwender geeignet scheinen. Dann allerdings kann die kostenlose Software selbst eingerichtet und dementsprechend angepasst werden.
  • Zum Schluss haben wir noch einen Blick in die Plugins für WordPress geworfen. Aus unser Sicht auch wieder Anfänger geeignet, allerdings nichts für große Shops. 

Shopsysteme: 

  • Alzura
  • Gambio (Cloud)
  • Shopify
  • Lightspeed
  • Wix
  • Magento
  • Plugins für WordPress 

Alzura

Als Komplettlösung aus Website und Shopsystem ist Alzura sehr gut für Anfänger geeignet, da man keine Programmierfähigkeiten braucht, um an den Start zu gehen. Nice to have ist die Blogfunktion, die es dem Händler ermöglicht parallel darüber Content für seine Besucher zu präsentieren. Die Funktionen und Designs sind nach Branche orientiert. Wenn der Händler im Vorfeld sich für die passende Navigation entscheidet, dann ist da vieles möglich. 

Angeblich ein großes Plus in der Navigation: Die Suchfunktion.

Gambio (Cloud)

Gambio sieht sich als Online Shop Komlettlösung, in der Du Deinen eigenen Shop in der Cloud erstellen kannst. Beim Design hat es Gambio ganz nett gelöst. Zum einen kann der Händler  aus einer Reihe von Templates auswählen. Dort sind die Navigationen abhängig vom Template. Zum anderen kann er aber auch den StyleEdit – Modus nutzen, und somit ohne Programmierkenntnisse per Drag and Drop sich einen Shop nach seinen Vorstellungen zusammenbauen. Wenn man mag und doch Kenntnisse hat, dann kann man eigenen Code frei einfügen und somit gestalten. 

Shopify

Das Shopsystem, was Website, Shop und Blog miteinander vereint und durch das integrierte Email-Marketing-System recht attraktiv erscheint. Von der Anmeldung, über die Einrichtung bis hin zur Bedienung ist Shopify relativ einfach und somit auch für Anfänger geeignet. Was man gut machen kann: Linklisten, Menüs und auch verschachtelte Menüs, Dropdown, Sidebar und Footer – hier ist alles machbar. Du kannst bei Shopify Themes auswählen, unter anderem auch kostenlose. 

Lightspeed

Auch hier wieder Shopsystem, Webseite und Blog in einem. Lightspeed soll angeblich durch seine SEO- und Marketing-Funktionalität hervorstechen, ist aber auch vergleichsweise etwas teurer. Bei der Navigation kann der Anwender sich durch eine Vorauswahl durch die fertigen Templates leiten lassen. Wie die Anpassung nach Auswahl des Templates funktioniert ist leider unklar. 

Wix

Shopsystem, Website und Blog und jede Menge Designbeispiele zum Auswählen. Die Templates sind optisch schon hochwertig, leider ist Wix aber nicht für jeden Händler geeignet, da die Anbindung ebay und Amazon Marktplatz nicht vorgesehen ist. Einfach zu installieren und die Einrichtung ist auch selbsterklärend. 

Wix hat unfassbar viele Designvorlagen und macht auch sonst in dem Bereich vieles möglich und einfach. Durch die Drag and Drop Funktion kann der Anwender noch ein wenig anpassen. 

Magento

Magento hat viele Funktionen zur Verfügung ja – allerdings braucht es für einen professionellen Aufbau Programmierkenntnisse. Das Shopsystem kann sehr schnell auch etwas teurer werden, als erwartet. Plugins und weitere Feature müssen nachgerüstet werden. Auch wenn es viele Templates zur Auswahl gibt, sind einige eben doch recht teuer. Die Navigation kann sich hier aber auf jeden Fall schon mal aus dem Template ergeben. 

Plugins für WordPress

Ob wp Shop Germany oder Woocommerce: Die Navigation richtet sich nach dem Theme, welches auf WordPress installiert ist. Je nach Programmierkenntnissen, kannst Du natürlich auch über das Design hinaus gehen.

Zwischenfazit

Grundsätzlich sind nicht alle Shopsysteme schlecht – das kann man so pauschal nicht sagen. Allerdings darf man von einem Baukastensystem auch kein Ferrari-Niveau erwarten. Und erst recht nicht, wenn man auf den Preis achtet. 

Ein Shopsystem wie Magento zum Beispiel kann alles, was es braucht, um den Besuchern ein gutes Kauferlebnis zu bieten. Man kann seinen Shop wunderbar individualisieren. Allerdings wird man ohne Fachkenntnisse bzw. Externe Fachkenntnisse nicht weit kommen.  

Vielleicht ist das auch der Preis, den es zu zahlen gilt, wenn man seinen Shop professionell betreiben möchte und eine angemessene Investition ins eigene Unternehmen. Das ist aber sicher diskutabel. 

Dieser Beitrag wurde am von unter Gastartikel veröffentlicht.

Über Katharina Stapel

Diverse Ausbildungen im Kommunikations-, Business-, und Coachingbereich, Studium der Psychologie und Bildungswissenschaften führten dazu, dass Katharina Stapel heute das macht, was sie macht: Konzepte für Unternehmen im E-Commerce entwickeln, die nicht nur KPI-getrieben sind, sondern auch das menschliche Verhalten mit einbeziehen. Dazu führt die Stapelfux GmbH praktische Forschungsprojekte durch, deren Ergebnisse konzeptionell aufgearbeitet und für Unternehmen verfügbar gemacht werden. Mehr zu den Workshops und Weiterbildungen auf ihrer Seite www.katharinastapel.de

7 Gedanken zu „Test: Navigation der Shopssysteme wirklich so schlecht?

  1. Patrice

    Hallo Katharina,
    dein Beitrag finde ich gut geschrieben. Auch das auf die System näher eingegangen wird. Die Auswahl der Shopsysteme ist breit gefächert. Allerdings wünscht man sich ja immer mehr 😉

    Da auch Magento in deinem Beitrag erwähnt wird wäre doch auch ein deutsches Shopsystem wie zum Beispiel Shopware erwähnenswert.

    Das soll keine Werbung sein, aber ich finde, dass dieses Shopsystem mit aufgenommen werden sollte.

    Ein Beispiel für einen Shopware Shop: https://www.copterfarm.de/
    Hier kann wohl auch auf die Suchfunktion mit eingegangen werden. 🙂

    Liebe Grüße
    Patrice

    Antworten
  2. n. n.

    Ein atemberaubender Test! Für welches Shopsystem hat sich der Ponyhof entschieden?

    Vorweg, ein glitzerndes und zappelndes Template läßt sich über fast jedes Shopsystem stülpen. Wichtiger ist, daß man vorher nachdenkt, welche Funktionen im Shop notwendig sind. – Müssen beispielsweise Varianten konfiguriert werden oder ist das überflüssig?

    Ich habe bisher keine Mietshop angesehen, daß ich weiterempfehlen kann.

    – Die Anbieter stellen keine präzisen Funktionsbeschreibungen ihrer Shops zur Verfügung, damit setzt man gerne viel Zeit und Geld in den Sand, weil man zu spät feststellt, daß das System ungeeignet ist.
    – Die Kosten werden bei vielen Anbietern möglichst intransparent angegeben.
    – Die Zahlungsabwicklung läuft über den Mietshop-Anbieter und berücksichtigt die deutschen Zahlungsgewohnheiten nicht.
    – Mangelnde Berücksichtigung deutscher Gesetze, Paketdienste und sonstiger Eigenheiten.
    – Abhängigkeit, – der Anbieter kann schlechteste Leistungen erbringen, als Kunde ist man trotzdem über Lock-in-Effekte gebunden. Als Kunde hat man keine Rechte, sondern lebt von der Gnade des Anbieters. Auch Gerichte helfen da nicht.
    – “Bad Neighbarhood”, der Shop wird für die unseriösen Aktivitäten, z.B. Spam der Nachbarshops auf der gleichen IP in Haftung genommen und landet auf Black Lists.
    – Funktionsrelevante Scripte laufen nicht unter dem eigenen Domainnamen und werden in vielen Bowsern geblockt.
    – Ein WIX im Shoplink muß nun wirklich nicht sein, es sei denn, wir betreiben einen Sexshop!

    Bei Agenturen sollte man ebenfalls vorsichtig sein, vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an die Firma Euroweb, die über begeisterte Kunden und die eifrige Gerichtsreporterin Gisela (für die nicht so begeisterten Kunden, gespielt vom Inkassoanwalt der Firma) verfügte.

    Anbieter von Shopsystemen arbeiten normalerweise mit einem Grundgerüst, so daß man anhand der Referenzshops abschätzen kann, wo Fähigkeiten und Schwerpunkte der Anbieter liegen.

    Ich persönlich achte darauf, daß ich die Zügel in der Hand behalte um im Notfall die Pferde wechseln zu können.

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