Facebook vermeldet, dass das soziale Netzwerk nun Facebook-Shops launcht und die Shopfunktionalität mit neuen Features anreichert. Nur sind Facebook-Shops und auch die Verknüpfung mit Instagram nicht wirklich News. Die jetzigen Schritte sind dennoch beachtlich und lassen in Seattle und San Jose Unruhe aufkommen. Warum?

Doch zunächst einmal die Pressemeldung:

Bei Facebook geht es darum, die Menschen mit den Dingen zu verbinden, die sie lieben. Das beinhaltet Freunde und Familie aber auch Produkte, Marken und Unternehmen. Die Menschen nutzen bereits seit vielen Jahren unsere Apps zum Kauf und Verkauf von Dingen: angefangen mit dem Post eines Fotos mit der Beschreibung “zu verkaufen”, über Einträge bei Marketplace bis hin zum Einkauf bei seinen Lieblingsmarken und Influencern auf Instagram. Die Menschen wollen unsere Plattformen für Social Commerce nutzen – auf dieses Feedback reagieren wir. 

Wir möchten den Menschen einen Ort bieten, an dem sie gerne einkaufen. Und wir wollen kleinen Unternehmen dabei helfen, online aufzutreten und es ihren Kunden zu erleichtern, die Dinge zu entdecken und zu kaufen, die sie lieben.

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Im Moment stehen viele kleine Unternehmen vor großen Schwierigkeiten und immer mehr planen, eine Online-Präsenz aufzubauen. Unser Ziel ist es, den Online-Einkauf nahtlos zu gestalten. Jedes Unternehmen, vom Kleinunternehmer bis hin zur globalen Marke, soll die Möglichkeit haben, unsere Anwendungen zu nutzen, um mit Kunden in Kontakt zu treten. Aus diesem Grund führen wir Facebook Shops sowie einige neue Funktionen ein, die die Menschen zum Einkaufen inspirieren und das Kaufen und Verkaufen auf unseren Plattformen erleichtern sollen. 

Einführung von Facebook Shops
Facebook Shops ermöglichen es Unternehmen, einen einzigen Online-Shop einzurichten, auf den Kunden sowohl auf Facebook als auch Instagram zugreifen können. Das Einrichten eines Facebook Shops ist kostenlos und ganz einfach: Unternehmen können die Produkte, die sie anbieten möchten, aus ihrem Katalog auswählen und dann ihren Shop mit einem Titelbild und einem Farbschema, das ihre Marke präsentiert, anpassen. Das bedeutet, dass jeder Verkäufer, unabhängig von seiner Größe oder seinem Budget, sein Geschäft online bringen und jederzeit und überall mit Kunden in Verbindung treten kann.

Facebook Shops sind über die Facebook-Seite oder den Instagram-Account eines Unternehmens zu finden oder können über Stories und Anzeigen entdeckt werden. Innerhalb des Shops können Interessierte die Kollektionen durchstöbern, Produkte speichern und über die Website des Unternehmens Bestellungen aufgeben.

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Genau wie in physischen Geschäften besteht in Facebook Shops die Möglichkeit über WhatsApp, Messenger oder Instagram Direct Kontakt aufzunehmen und Fragen zu stellen, Hilfe zu erhalten, Bestellungen nachzuverfolgen und vieles mehr. Künftig wird es außerdem möglich sein, sich einen Shop direkt in einer Unterhaltung auf WhatsApp, im Messenger oder in Instagram Direct anzusehen und Bestellungen zu tätigen.

Wir beginnen heute mit der Einführung von Facebook Shops und werden sie nach und nach verfügbar machen. Hier gibt es mehr Informationen zur Privatsphäre bei Facebook Shops.

Darüber hinaus arbeiten wir an weiteren Features innerhalb unserer Apps, die sich mit Facebook Shops verknüpfen lassen, um das Einkaufserlebnis für Kunden noch angenehmer und einfacher zu gestalten.

Live Shopping
Die Menschen nutzen seit Jahren Live-Videos in unseren Apps, um Produkte zu präsentieren – von Schuhgeschäften, die neue Turnschuhe ankündigen, bis hin zu Beauty Influencern, die verschiedene Lippenstifte ausprobieren. Jetzt machen wir es einfacher, Produkte in Echtzeit zu kaufen. Bald können Verkäufer, Marken und Designer Produkte aus ihrem Facebook-Shop oder Katalog kennzeichnen, bevor sie live gehen. Diese werden dann im unteren Bereich des Videos angezeigt, so dass die Zuschauer einfach darauf tippen können, um mehr zu erfahren und die Produkte zu kaufen. Live Shopping ist ab jetzt für alle Unternehmen auf Facebook verfügbar. Für Instagram testen wir es zunächst mit Unternehmen in den USA, bevor wir die Funktion weiter ausrollen.

Verknüpfung von Treueprogrammen mit dem Facebook-Konto
Wir testen außerdem Möglichkeiten, Treueprogramme von Unternehmen mit dem eigenen Facebook-Konto zu verbinden. So kann man seine Treuepunkte und Prämien ganz einfach im Blick behalten. Wir suchen zudem Wege, wie wir kleinen Unternehmen helfen können, ein Treueprogramm in Facebook Shops zu erstellen und zu verwalten. 

Zusammenarbeit mit Partnern
Wir arbeiten eng mit Partnern wie Shopify, BigCommerce, WooCommerce, Channel Advisor, CedCommerce, Cafe24, Tienda Nube und Feedonomics zusammen, um kleinen Unternehmen die Hilfe geben zu können, die sie benötigen. Diese Partner bieten leistungsstarke Tools an, um Unternehmern bei der Gründung und Führung ihres Geschäfts und beim Umzug ins Internet zu helfen. Ab sofort können sie Unternehmen außerdem dabei helfen, ihre Facebook Shops einzurichten und auszubauen sowie unsere anderen Vertriebsfunktionen zu nutzen.

Wir hoffen, dass diese Features den Druck, dem kleine Unternehmen derzeit ausgesetzt sind, etwas mildern und Unternehmen jeder Größe dabei helfen können, sich auf die Zukunft vorzubereiten. 

Das Warum

Facebook hat, was sowohl Amazon als auch eBay nicht haben: viele Nutzerkonten. Während Seattle und San Jose noch in hunderten Millionen zählen ist Facebook schon längst bei den Milliarden angelangt. Genau das ist das Pfund, mit dem die Plattform auftrumpfen kann. Kein Netzwerk hat mehr aktive Nutzer als Facebook. Eine ausgereifte Shopfunktionalität mit sicherem Payment und Trust bringt die bestehenden Platzhirsche in Not. In sehr große Not. Verfolgt Facebook seine E-Commerce-Strategie konsequent weiter, wird es keine vielen Quartale dauern bis sowohl Amazon als auch [gerade] eBay unter dem neuen Goliath ächzen.

Mit Facebook betritt DAS Monster den Markt. Dagegen wirken bestehende Plattformen wie ›Frittenbuden‹. Aber: Einen sicheren kundenzentrierten Ort zu betreiben an dem sich Konsumenten wohl fühlen ist nicht einfach. Amazon hält seine Händler ja an der sehr kurzen Leine und eBay leidet an seiner partnerschaftlichen DNS, sprich: Verbraucher laufen weg, weil eBay zu nett zu den Händlern ist.

Macht es nun Sinn bei Facebook mitzuspielen?

Ja, unbedingt! Auch wenn die Anbindungen über euer ERP/Wawi noch in den Kinderschuhen stecken, heißt die Devise: Mitmachen! Von der ersten Sekunde an. Neben Google hat Facebook das Potenzial zur wirklichen Konkurrenz heranzuwachsen.

Was richtig interessant wird, sind die netten ›neuen‹ Features, die sich das US-Unternehmen von China abgeschaut hat: Live-Shopping. Damit dürfte die Plattform richtig punkten. In China ist Live-Shopping schon lange kein Trend mehr, sondern fester Bestandteil des Onlinehandels. Nur hier, in der westlichen Hemisphäre, tun sich alle Anbieter recht schwer damit, ein Angebot für Händler und Verbraucher auf die Beine zu stellen.