(Von Rolf Claessen) Produktpiraterie nimmt immer weiter zu. Das organisierte Verbrechen verdient eine enorme Menge Geld mit nachgemachter Markenware. INTA CEO Etienne Sanz de Acedo schätzt den Warenwert von gefälschter Markenware für das Jahr 2022 auf etwa 1.9 – 2.8 Billionen USD, was auch etwa einem Verlust von 5 Millionen Arbeitsplätzen bedeutet.  Die International Trademark Assoctiation (INTA) ist die größte Vereinigung von Markenprofis. Auf das jährliche Treffen kommen über 10,000 Markenprofis aus aller Welt – Anwälte, In-House Markenrechtler, Dienstleister, Mitarbeiter der Ämter und Gerichte, Politiker und andere Dienstleister. Das Thema Produktpiraterie nimmt auf diesen Treffen immer eine ganz zentrale Rolle ein. Wir sind mit unserer Kanzlei natürlich in jedem Jahr auf diesem Treffen vertreten – auch um die Kollegen aus aller Welt persönlich zu sprechen.

Zusammen mit meine Co-Host Ken Suzan von der Kanzlei Barnes & Thronburg veröffentliche ich einen Podcast IP Fridays. Und heute haben wir ein Interview mit Etienne veröffentlicht. Er sieht in der Zunahme von Produktpiraterie eine Gefahr für Gesundheit und Sicherheit. Als Beispiel greift er gefälschte Lebensmittel heraus. Für jeden ist es einleuchtend, dass gefälschte Nahrungsmittel wie beispielsweise Kaugummis ein erhebliches gesundheitliches Risiko darstellen, da sie z.B. mit Farben gefärbt sind, die giftig sind und gar nicht für Lebensmittel zugelassen sind. Andere Bereiche, wo die Gefahren sofort erkennbar sind, sind beispielsweise Ersatzteile wie Bremsscheiben oder auch Medikamente.

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In dem Interview hat Etienne aber auch Hoffnung. Die Generations Y und Z scheinen mehr Respekt für geistiges Eigentum und die Ideen von anderen Menschen zu haben. Zudem sieht er Chancen im Bereich künstlicher Intelligenz und Blockchain.

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Künstliche Intelligenz wird aber generell – wie in allen Branchen – für erhebliche Veränderungen sorgen. So wird es schon bald möglich sein, dass künstliche Intelligenz ganz allein zumindest einfachere Fälle von Markenähnlichkeit vollautomatisch entscheiden kann. Anwälte, Angestellte in Markenabteilungen und auch Prüfer bei Ämtern werden in diesem Bereich weniger zu tun zu haben. Etienne meint sogar, dass sogar gerichtliche oder amtliche Entscheidungen in einfachen Fällen von der künstlichen Intelligenz gefällt werden könnten.

Das gesamte Interview gibt es hier http://www.ipfridays.com/

Viel Spaß beim Zuhören!

Euer Rolf

PS: Wer mein neues Buch „Marken. Recht. Einfach.“ kennenlernen möchte, besucht https://dasmarkenbuch.de