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Handel in der Social-Media-Falle: Bitkom-Studie zeigt große Defizite
Produkt auspacken, Anwendung zeigen, Marke vorstellen, Stimmen von zufriedenen Kunden einfangen: Die Inhalte, die Handelsunternehmen auf ihren Social-Media-Profilen veröffentlichen, könnten so vielfältig sein. Doch die Realität sieht anders aus. Eine aktuelle Studie des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass deutsche Händler große Schwierigkeiten haben, Social Media erfolgreich zu nutzen – und damit eine wichtige Chance verschenken.
Große Unsicherheit und wenig Mut
Fast die Hälfte der befragten Handelsunternehmen gibt an, dass es ihnen schwerfällt, regelmäßig Inhalte zu posten. Besonders kleinere Händler der ersten und zweiten Generation agieren in den sozialen Medien oft zurückhaltend und vorsichtig, statt mutig und kreativ aufzutreten. Dabei wären die Möglichkeiten groß: Mit Hilfe von KI ließen sich heute schnell und einfach professionelle Inhalte erstellen, die Reichweite generieren und Kunden binden könnten.
Bemerkenswert ist auch, dass der Umgang mit kritischen Stimmen vielen schwerfällt. Negative Kommentare werden häufig als Bedrohung empfunden, obwohl sie eigentlich eine echte Chance für Dialog und Kundenbindung darstellen. Stattdessen überlassen viele Händler die Bühne lieber den „jungen Wilden“, die mutiger, kreativer und damit erfolgreicher auftreten.
Die wichtigsten Ergebnisse der Bitkom-Studie im Überblick
- 46 % der Händler posten unregelmäßig Inhalte auf Social Media.
- 34 % haben Schwierigkeiten, interessante Inhalte zu erstellen.
- 23 % kämpfen mit Community Management und Kanalbetreuung.
- 41 % sehen negative Kommentare als größte Herausforderung.
- 35 % geben an, dass Fake-Profile ihre Kennzahlen verzerren.
- 38 % berichten über Probleme beim Aufbau von Follower-Zahlen.
- 27 % haben Mühe, Engagement (Likes, Kommentare) zu steigern.
- 19 % sehen Defizite bei der Weiterleitung von Social Media zum Shop.
- 33 % empfinden die finanziellen Kosten als große Belastung.
- 25 % fehlt es an qualifizierten Mitarbeitenden.
- 18 % arbeiten ohne klare Social Media-Strategie.
- 46 % finden, dass Aufwand und Nutzen nicht im Verhältnis stehen.
- 42 % halten bezahlte Werbung für unverzichtbar.
Warum Händler jetzt handeln müssen
Mit über 50 Millionen aktiven Social-Media-Nutzern in Deutschland ist klar: Wer im Handel sichtbar sein will, muss dort präsent sein, wo sich die Menschen täglich aufhalten. Doch viele Unternehmen nutzen dieses Potenzial nicht. KI-Tools könnten helfen, Inhalte effizient zu erstellen, Kampagnen zu planen und sogar den Umgang mit Kommentaren zu verbessern. Wer zögert, läuft Gefahr, von kreativeren Wettbewerbern abgehängt zu werden.
Fazit: Die Bitkom-Studie zeigt deutlich, dass Social Media im Handel längst kein „Nice to have“ mehr ist. Händler müssen ihre Unsicherheiten überwinden, mutiger auftreten und digitale Werkzeuge gezielt einsetzen, um Reichweite und Vertrauen aufzubauen.
