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Project A Venture & Contorion: Mitarbeiter mogeln was das Zeug hält

Ob das Mogeln in der Berliner Venture Capital & Start-up-Szene wohl zum “guten Ton” gehört? Bei Project A Ventures und deren Beteiligung Contorion offensichtlich ja. Damit negative Bewertungen “überspielt” werden können, müssen wohl die Mitarbeiter herhalten und fleißig positiv bewerten. Eine feine Art ist das nicht! Ob das mit Weisung von Dr. Florian Heinemann passiert? Genaues weiß man nicht.

Kollege Zufall

Es ist eigentlich ja keine Meldung wert, wenn jemand bei seinen Bewertungen schummelt. Rund um Amazon hat sich da ja ein recht veritables Business-Modell entwickelt. Aber wenn Unternehmer wie Dr. Florian Heinemann selbst in einem Interview von sich gibt “Dreckig funktioniert nicht mehr”, wollte ich mir seine Mogelei doch einmal genau anschauen. Manche bezeichnen ihn schließlich als DEN “deutschen Online-Marketingpapst” [t3n.de]. Und so bin ich zufällig bei einer Recherche seiner Ventures auf die gemogelten Google-Bewertungen über Contorion gestoßen.

Contorion kann keine Kundenzufriedenheit

Auch bei eBay sieht deren Bewertungsprofil nicht besser aus. Im Gegenteil, bei einem Bewertungsstand von 99% und schlechten DSR kann man durchaus schon von einer unterirdischen eBay-Reputation sprechen.

Hauptkritikpunkte aller Kanäle sind der schlechte Service und die sehr lange Versandzeit. Das ist enttäuschend, sollte man doch meinen, ein solcher “Star” muss e-Commerce können. Auch habe ich so meinen ernsten Zweifel, ob Contorion wirklich Produktdaten kann. Die Bewertungen sprechen eine deutliche Sprache: “Falsche Bilder. Bin gar nicht zufrieden”.

Dann geht “dreckig” wohl doch, Florian, oder?

Werft einmal einen Blick auf das Google Profil. Zumindest 2-3 Bewertungen lassen sich sicher Mitarbeitern von Project A und Contorion zuordnen. Bei einer kann man es vermuten und die anderen positiven Bewertungen sind zumindest nicht schlüssig. Auffällig, dass gerade die Profile, die positiv schreiben, nur eine einzige Bewertung abgegeben haben, nämlich die über Contorion. Unglaubwürdig und ich vermute, dass auch diese Bewertungen schlicht gefaked sind.

Hmm, dieser Alex Kö, der sich auch unter den Google-Bewertern findet, könnte ja durchaus Alexander Köppen, Sales Manager bei Contorion sein.

Die Mitarbeiter müssen herhalten

Wenn es also mit der Kundenzufriedenheit nicht klappt, wäre es ja auch dämlich, an dieser zu arbeiten. Besser dann die Mitarbeiter ran nehmen und sie zum Bewerten animieren? Gut finde ich das nicht, denn solches Verhalten kenne ich eigentlich nur von den kleinen Grasnarben-Händlern, die sich nicht anders zu helfen wissen. Aber ein Project A und ein Contorion? Erschreckend, ernüchternd, billig, schwach oder einfach nur mies!?

Was für ein Vorbild

Na klar, wer würde euch schon wegen dieser wettbewerbswidrigen und illegalen Praktiken abmahnen? Und wenn schon, die paar tausend Euro kann man ja aus der Venture-Capital-Porto-Kasse zahlen. Stimmt sicher leider. – Aber beansprucht ihr nicht in dem einen oder anderen Artikel und oder in Vorträgen eine Vorbildfunktion?

Ihr stellt euch damit auf eine Stufe mit dem König der Fake-Streichpreise Roman Kirsch mit seiner Bude Lesara. Er unterlag im Übrigen vor Kurzem in einem Verfahren und wird aktuell in der Schweiz wegen seiner illegalen Machenschaften abgemahnt. Aber gut, ihr findet eure Position schon.

WTF sagen eigentlich eure Investoren dazu?

Ich stelle mir ja die Frage, wie sonst so eure Geschäftspraktiken sind. Nehmt ihr es grundsätzlich mit den Regeln nicht so genau? Legt ihr sie nach eurem Gutdünken aus? Wie kann [ich] euch als Investor vertrauen? Oder werden da auch mal schnell die Zahlen frisiert? Ist euer Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht? Wo sind eure Grenzen?

Warum so böse Worte?

Weil das Bild, das ihr von euch selbst in der Öffentlichkeit zeichnet, ein völlig anderes ist. Wenn man einmal genau hinsieht: dann ist es halt nicht der geniale Marketing-Move, sondern es sind die gefakten Mitarbeiter-Bewertungen, die ins Auge fallen. Ganz ehrlich, richtig schwach!

Amazon “Unternehmer der Zukunft”: Interview mit Florian Heinemann, Project A

Wir als Project A und ich persönlich möchten Unternehmertum fördern; der Einstieg ins Unternehmertum über digitale Ansätze wird aus unserer Sicht immer noch nicht ausreichend genutzt.

27. Dezember 2016

„Neugierde und Findigkeit sind wichtig“ – Florian Heinemann über Herausforderungen im E-Commerce

Florian Heinemann, Gründer und Geschäftsführer des Frühphasen-Investors Project A und E-Commerce-Experte, ist einer der Coaches im Förderprogramm „Unternehmer der Zukunft“ von Amazon und WirtschaftsWoche. Wir haben mit ihm über die Erfolgsfaktoren im digitalen Handel, seine Tipps für kleine Unternehmen und die Rolle Amazons dabei gesprochen.

Was sind aus Deiner Sicht zentrale Erfolgsfaktoren für Digitales Unternehmertum?

Zunächst ausreichend digitale und technische Kompetenz, um die Möglichkeiten in der digitalen Welt nutzen zu können. Dann natürlich Ambition und Durchhaltevermögen – die wenigsten kommen in einer geraden Linie zu einem erfolgreichen Unternehmen. Und als Drittes sind Neugierde und Findigkeit wichtig, da man sich durch das schnellere Erkennen von Möglichkeiten kontinuierlich Wettbewerbsvorteile erarbeiten kann.

Wo siehst Du hier die größten Möglichkeiten?

Alle Wertschöpfungsketten in allen Industrien werden zunehmend digitalisiert werden. Letztendlich sollte man schauen, wo diese Digitalisierung noch nicht in dem Maße fortgeschritten ist. Wir sehen hier gerade im B2B-Bereich Chancen.

Gibt es etwas, das Du gerade auch kleineren Unternehmen raten würdest, die ihr Online-Geschäft ausbauen wollen?

Die Digitalisierung macht es deutlich leichter, auch international aktiv zu sein. Die Infrastruktur dafür verändert sich ständig. Insofern sollte man auch als Kleinstunternehmer die potenzielle internationale Dimension des eigenen Geschäfts nicht vernachlässigen.

Spezifisch auf den Handel bezogen – was sollten kleine Händler beachten?

Als kleiner Händler wird sich eine auskömmliche Marge auf Dauer nur mit einem differenzierten Produktportfolio erreichen lassen. Das heißt, man sollte kontinuierlich nach neuen Nischen und Produkten suchen, die es so nicht an zu vielen anderen Stellen gibt, bzw. die zu einem gegebenen Zeitpunkt noch wenig Beachtung finden. Wichtig ist dabei, dass das ein kontinuierlicher Prozess der Sortimentserweiterung und Veränderung ist. Deswegen sollte man sich auch schon früh mit dem Thema Eigenmarken auseinandersetzen.

Welche Rolle spielen große Infrastrukturen wie die von Amazon und anderen Unternehmen aus Deiner Sicht?

Die Rolle von Marktplätzen, insbesondere Amazon und im asiatischen Markt die der großen chinesischen Player wie Alibaba und JD, nimmt ohne Zweifel deutlich zu. Das heißt, dass insbesondere als kleinerer Händler eine durchdachte Nutzung dieser Infrastrukturen unerlässlich sein wird. Aber auch etablierte Händler und Hersteller müssen sich sehr aktiv damit auseinandersetzen, wie sie mit Amazon und Co. möglichst optimal arbeiten können. Denn an den Kundenströmen lässt sich eindeutig ablesen, dass ein relevanter Teil des Zuwachses an digitalem Handel über diese Plattformen laufen wird.

Wie verstehst Du Deine Aufgabe als Coach im Programm “Unternehmer der Zukunft”?

Wir als Project A und ich persönlich möchten Unternehmertum fördern; der Einstieg ins Unternehmertum über digitale Ansätze wird aus unserer Sicht immer noch nicht ausreichend genutzt. Es wird für Deutschland als Volkswirtschaft sehr wichtig sein, dass ein möglichst großer Teil der Bevölkerung aktiv an diesen Entwicklungen teilnimmt. Wenn wir hier einen kleinen Beitrag leisten können, dann freut uns das natürlich sehr.

Noch bis zum 31. Dezember läuft die Bewerbungsphase für das Programm „Unternehmer der Zukunft – lokal und um die Welt“.