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EXKLUSIV: Dr.Oetker & MyDealz im juristischen Klinsch.

Das Bielefelder Unternehmen Dr. Oetker warnte vor kurzem auf seiner Facebook-Seite eindringlich vor einem Betrugsversuch auf der Deals-Plattform mydealz.de. Das Pikante hieran ist, dass der Gründer und CEO von mydealz.de davon Kenntnis hat und mit seinem Kommentar sich gegen eine Löschung stellt. Laut informierten Personen wurde die 6Minutes Media GmbH, Betreiberin von mydealz vom Oetker Konzern bereits Ende Juni darauf hingewiesen.

Unseriöse Gutschein-Deals

Das in meinen Augen unseriöse ‘Geschäft’ mit Gutscheinen und Coupons ist für mydealz offensichtlich ein wichtiger Bestandteil der Geschäftsstrategie. Bereits Ende 2015 wurde für das Posting von Gutschein-Deals ein Regelwerk eingeführt. Dieses dient zum Schutz vor Ansprüchen gegen mydealz selber, schützt jedoch nicht die Verwender von kopierten Gutscheinen. Es gewährleistet Fabian Spielberger, Gründer und Geschäftsführer von MyDealz, allerdings weiterhin wichtigen Traffic und wichtige Interaktion der Community.

Um diesen Gutschein geht es

Dieser Gutschein war ursprünglich eine Beigabe zu einem Ofen-Kauf bei Saturn. Wer die Kommentare zu diesem Deal liest, erhält sogar eine perfekte Anleitung zum Betrug.

Der Schaden für die Wirtschaft ist immens

In der MyDealz-Community aktive Mitglieder berichteten mir, dass der Gutschein funktioniere und sie teilweise mit mehreren Beteiligten ganze Einkaufswagen voller Pizza ‘ergaunert’ hätten.

Es geht hier aber um den grundsätzlichen Gutschein-Betrug, der auf MyDealz stattfindet. Involvierte Mitglieder von MyDealz sprechen selber von einer kolportierten Schadenhöhe im zweistelligen Millionen Bereich.

(Quelle: Sreenshot MyDealz-Forum – Eingelöster Gutschein)

Ein Mitglied berichtete mir, dass er durch solche Gutschein-Betrügereien monatlich bis zu 500€ spare. Er selbst kenne sogar eine Gruppe in Frankfurt, die sich auf die professionelle Vervielfältigung solcher Gutscheine spezialisiert haben.

Nicht nur Dr. Oetker ist betroffen

Auch andere Anbieter von Gutscheinen sind von diesen Betrügereien betroffen. Hier noch ein weiteres Beispiel von Uncle Bens:

Dr. Oetker reagierte direkt und offensiv

Unmittelbar nach Erscheinen des Gutscheinposts reagierte das Bielefelder Unternehmen mit mehreren eindeutigen Warnungen vor dem Betrugsversuch.

Auf der Startseite Oetker.de wurde ein PopUp-Banner geschaltet, der mehrere Tage angezeigt wurde. In den sozialen Medien reagierte Dr. Oetker mit einem Post.

(Quelle: screenshot oetker.de)

 

(Quelle: Screenshot Facebook-Auftritt Dr.Oetker)

Macht sich Fabian Spielberger der Beihilfe zum Betrug schuldig?

Fabian Spielberger ist Gründer und CEO der Betreiber GmbH von MyDealz.de. Ob er sich strafrechtlich relevant verhält, kann man vermuten, denn er hatte Kenntnis von dem Betrugsversuch und reagierte zunächst nicht. Sein Admin nahm sogar dazu Stellung:

Und hier äußert sich Fabian Spielberger persönlich zu dem Gutschein: “Wir löschen gar nichts.

Er scheint eine recht ‘merkwürdige’ Auffassung zu haben, wann etwas zu löschen ist. Zur Erinnerung. Auf dem Gutschein ist deutlich abgedruckt: “Die Verbreitung über Internet-Portale und sonstige Vervielfältigung ist untersagt”

Es gibt natürlich die Plattform-Haftung. Nach dieser Haften die Plattform und der Plattformbetreiber für Verstöße ab dem Zeitpunkt, ab dem sie davon Kenntnis hatten. Und Kenntnis hatte die Plattform früh.

Am Ende wurde der Gutschein gelöscht

Aber der Fall ist noch nicht abgeschlossen. Nach mir exklusiv vorliegenden Informationen verfolgt das Hause Dr. Oetker den Vorfall weiter und setzt dazu alle zur Verfügung stehenden juristischen Möglichkeiten ein.

Vielleicht hat sich der Plattformbetreiber einmal juristischen Rat eingeholt?

Meine Meinung

Es ist unverantwortlich, dass eine Plattform solchen Gutscheinbetrügereien ein vermeintlich offizielles Forum bietet. Sie schaden den Unternehmen, den Konsumenten und dem Handel. Dass eine solche Plattform aber weder ein eigenes gesundes Rechtsempfinden hat noch eine Rechtsberatung, die von solchen Angeboten warnt, ist erstaunlich. Noch erstaunlicher aber auch, dass man dilettantisch sich versucht zu “entschuldigen” mit Sätzen wie “wir sind keine Anwälte”. Die Plattform wäre gut beraten, solche zu konsultieren, denn ich könnte mir auch vorstellen, dass solches Verhalten auch als Beihilfe bewertet werden kann.

MyDealz: Wie schummele ich erfolgreich auf der Plattform

Die Deals-Plattform gerät immer mal wieder wegen eigener Schummeleien und Unkorrektheiten in die Kritik. Dickschiffe der Branche wie z.B. Conrad Electronic bedienen sich mit groß angelegten Schummeleien MyDealz. Daher bekommt ihr heute die ultimative Anleitung zum Schummeln auf MyDealz.

Schummeln ist wettbewerbswidrig und unfair

Ganz klar: Wer auffliegt kann eine Abmahnung kassieren. Denn Schummelei ist wettbewerbswidrig und darüber hinaus noch unfair gegenüber euren Marktbegleitern. Ich finde es aber wichtig und richtig, dass solche Praktiken nicht nur den Großen zur Verfügung stehen, sondern auch den kleineren und mittleren Händlern. Also euch.

Schritt-für-Schritt Anleitung, wie auch ihr sicher auf MyDealz eigene Dealz erstellen und bewerten könnt.

Das Grundprinzip ist, dass jemand einen preisgünstigen Artikel auf MyDealz postet, der z. B. bei MediaSaturn gefunden wurde. Andere Nutzer bewerten nun diesen Artikel mit + oder -. Entsprechend steigt oder sinkt die Dealz-Temperatur und das Angebot wird mehr oder weniger als attraktiv bewertet und dargestellt. Hot ist also gut, Cold ist schlecht. Temperaturen ab 100°C sind ein Hot-Deal.

Anleitung:

  1. Account anlegen. Circa 10 Kommentare zu fremden Deals schreiben. Alle Kommentare werden zunächst manuell durch einen Moderator frei gegeben. Ab circa 100 Kommentaren bekommen Sie das Symbol „Plaudertasche“. Ab dem circa 10. Kommentar werden Sie frei geschaltet und die Kommentare werden nicht mehr manuell durch einen Moderator geprüft.
  2. Erst jetzt sollten Sie Ihren 1. Deal einstellen. WICHTIG: Noch nicht Ihr eigenes Produkt. Am besten irgendetwas außerhalb Ihrer Kategorie, z. B. ein Aldi-Angebot. Schauen Sie auf den Werbeprospekt-Seiten nach. Auch immer gut sind Angebote von MediaSaturn, priceguard o.Ä.. Den eingestellten Deal können Sie jetzt einmal selber bewerten (nicht aber den 1., da er von einem Moderator frei geschaltet wird). Optimal ist es, wenn andere den Deal ebenfalls einschätzen und er ein Hot-Deal wird. Wiederholen Sie das ein zweites Mal. Machen Sie Ratings für circa 1200 andere, fremde Deals mit Plus und Minus. Sie bekommen dann das 2. Abzeichen, die Waage. Zwischen 1. und 2. Deal sollten 1 bis 2 Tage liegen.
  3. Nun, einen Tag später, können Sie Ihren ersten eigenen Artikel-Deal einstellen. Auch diesen dürfen Sie nun einmal selbst bewerten. Stellen sie diesen Deal so günstig ein, dass er über 100° kommt, dann erhalten sie das 3. Symbol: Feuer. Das 4. Symbol: Stern erhalten Sie, wenn 50 Kommentare zu Ihrem eigenen Deal geschrieben wurden. Das erreichen Sie, indem Sie viele Fragen im 1. eigenen Deal offenlassen oder bewusst einen Fehler einbauen. Hier die Abzeichen-Erklärung: http://hukd.mydealz.de/hukd-badges
  4. WICHTIG: Jetzt bitte die Internet-IP wechseln (z. B. FritzBox neu starten. Anderen Browser verwenden und den Cache leeren (z. B. mit CCleaner). Die Profis unter Ihnen können auch z. B. mit unterschiedlichen Proxis arbeiten.

Stimmrechterhöhung: Wenn ihr anfangt, habt ihr eine Erhöhung von +1. Nach 2 oder 3 heißen Deals erhöht sich das Stimmrecht auf +2 oder +3. Maximal erreicht ihr ein +8!

Und nun Schritte 1 bis 4 so lange wiederholen, wie es Spaß macht. Damit dürft ihr euch nun genau so gut oder schlecht verhalten, wie es die Dickschiffe auch machen.

Nochmals mein Hinweis und meine Meinung: Gut finde ich dieses Verhalten nicht. Ich denke auch, dass es illegal ist. Aber wie alles wird auch das eine Frage der Kosten/Nutzen-Rechnung sein.

So was kommt von so was: mydealz.de-Klon “eurodealz.com” ist gestartet

Am 06.01.2017 wurde eurodealz.com gelauncht. Das allein ist nicht spannend, denn es haben sich schon viele Copycats an dem Geschäftsmodell von Fabian Spielberger versucht und sind vorzüglich gescheitert. Wirklich großartig, unterhaltsam wie spannend ist die Geschichte dahinter. Aber die erfreut einen nicht: Fabian Spielberger.

eurodealz.com und mydealz haben das gleiche Ziel

Das Geschäftsmodell beider Plattformen ist identisch. Sie veröffentlichen teilweise selbst, teilweise durch ihre Community gefundene Schnäppchen. Werden über die geposteten Schnäppchenlinks Käufe getätigt, klingelt bei beiden die Kasse. Ihr Ziel ist es Affiliate- oder Cash-back-Provisionen einzustreichen. So weit so gut. Mit circa 19 Mio. Visits (Quelle: similarweb) und einer Community von über 500k Nutzern (Quelle: Angabe mydealz) ist das Original das Schwergewicht der Branche.

Der feine Unterschied: Die Nutzer verdienen mit

Und das dürfte dem Klon die Nutzer in Scharen bringen. Eurodealz.com plant Nutzer von vornherein an den Affiliate-Einnahmen zu beteiligen. Das finde ich gut, denn solche Plattformen leben von Ihren Besuchern und es ist mehr als fair, ihnen etwas zurückzugeben.

Töns Haltermann: “An den bisherigen Geschäftsmodellen hat uns nicht gefallen, dass die Community nicht am Erfolg der Plattformen partizipiert. Das fanden wir falsch. Daher haben wir das anders gemacht und wir möchten der Gemeinschaft für ihre großartige Leistung etwas zurückgeben.”

Wer steht hinter eurodealz.com?

Die hanseatische Kaufmannsfamilie Haltermann. Sie betreibt unter anderem in Scharbeutz das Hotel Bayside mit 132 Zimmern. Dieses wurde 2014 für knapp 30 Mio. € von der Familie neu erbaut. Darüber hinaus, betreiben die Haltermanns in Hamburg die Szene-Bar “Ciu” am Ballindamm und 2 Online-Shops. Hier ein lesenswerter Artikel auf zeit.de. Töns Haltermann steht im Impressum der Schnäppchenplattform. Ein Blick in die Bilanzen und die Abfrage des Crefo-Scores ist beeindruckend. Ein Klon ist ja mal schnell aus dem Boden gestampft und die virale Trommel ist schnell geschlagen. Daher haben mich die Fragen zur Nachhaltigkeit, der wirtschaftlichen Potenz und des Budgets besonders interessiert.

Töns Haltermann: “Es steht ausreichend Budget zur Verfügung. Natürlich ist es wichtig, zu verstehen, dass wir unternehmerisch nachhaltig und langfristig handeln. Ich sehe, aufgrund der Marktgegebenheiten und der vorhandenen Markteilnehmer, gute Chancen, uns erfolgreich und seriös positionieren zu können.”

Familie Haltermann: (von links nach rechts): Töns, Jürgen und Till Haltermann (Foto: René Kleinschmidt)

Die Story: Wie kam es zu eurodealz.com?

Jetzt wird es wirklich spannend und unterhaltsam. Töns Haltermann wurde auf mydealz aufmerksam, als er feststellte, dass Produkte aus seinem Shop auf mydealz als Deal gelistet waren. Er beschäftigte sich mit der Plattform und sah Potenzial für seine Unternehmungen darin, mit mydealz zusammenzuarbeiten. Was der gestandene hanseatische Kaufmann dann aber erlebte, verschlug im (fast) die Sprache. Fabian Spielbergers Schergen traten dem Hotelier gegenüber in einer Überheblichkeit und Arroganz auf, die er als Kaufmann so noch nicht erlebt hatte. Es ergab sich keine Basis für eine Zusammenarbeit. Da stießen wohl Kulturen aufeinander: die eines hanseatischen Kaufmanns auf der einen und die eines überheblichen Neuerfolgreichen auf der anderen Seite. Und es kam, wie kommen musste. Der trockene Hanseat traf seine Entscheidung: eurodealz.com.

Töns Haltermann: “Ich fand das Geschäftsmodell von mydealz gut und hätte gerne auf einer vernünftigen Basis mit ihnen zusammengearbeitet. Diese konnte aber trotz vieler Kontaktversuche nicht gefunden werden. Im Gegenteil, ich bin empört über das Geschäftsgebaren des Berliner Unternehmens. Da ich aber an die Idee glaube, setzte ich sie nun selbst um.”

So was kommt von so was

Das sind ja manchmal so Geschichten, die das Leben schreibt.  Es passiert selten, aber manchmal trifft man auf den Falschen. Und das ist dann einer, der einem die Stirn bietet. Es zu erkennen und damit zu dealen ist eine Kunst. Diese beherrscht Fabian Spielberger offensichtlich nicht.

Töns Haltermann: “Natürlich ist die Geschichte rund um die Gründungsidee von eurodealz erzählenswert. Aber ich möchte ausdrücklich betonen, dass wir eurodealz ernsthaft und erfolgreich betreiben wollen.  Für kurzfristige und nicht nachhaltige Engagements stehen die Werte meiner Familie NICHT. Im Gegenteil, Geschäftsfreunde schätzen uns für unsere Bodenständigkeit und unsere konservativen Werte.”

Hat eurodealz.com gute Chancen auf Erfolg?

Das ist die Gretchenfrage. Die Chancen stehen gut. Das Unternehmen ist stabil und ausreichend finanziert. Die Idee, die Community zu entlohnen, finde ich großartig. Der Startzeitpunkt könnte kaum besser gewählt sein. Mydealz ist durch den Verlust der Amazon-Partnerschaft getroffen, wenn nicht sogar angezählt. Das Team hinter eurodealz ist erfahren und bekannte Marketer-Größen sind mit an Bord. Frage ich einmal andersherum: Was sollte schief gehen?

Töns Haltermann: “Ich denke auch, dass unsere Entscheidung, jetzt zu starten, gut ist. Und ich bin glücklich, dass ich mit so einem großartigen und erfahrenen Team zusammenarbeiten darf. “

Bayside-Hotel, Scharbeutz

Schutz vor Preisfehlern der Händler

Der Betreiber sichert zu, dass er ausreichend Vorsorge getroffen habe, Händler vor Preisfehlern zu schützen. Seine Seite lasse er 24/7 überwachen. Das ist wichtig, denn einer meiner Kritikpunkte an mydealz ist, dass diese Plattform aggressiv Preisfehler bewerbe und zulasse. Das kann Händler die Existenz kosten. (Hinweis: Preisfehler bei notebooksbilliger.de)

Töns Haltermann: “Ich bin selber Vollblut-Kaufmann. Daher ist es mir wichtig, Händler, die mit uns partnerschaftlich zusammenarbeiten, so gut es geht zu schützen. Fehler können passieren. Ich empfinde es als ungehörig, hieraus Kapital zu schlagen. Mir sind der Schutz und die partnerschaftliche Zusammenarbeit sehr wichtig. Denn nur so kann ein nachhaltiges Geschäft funktionieren.”

Schutz vor Fake-Schnäppchen

Mit ein Grund, warum ich mydealz nicht als seriös bewerte, ist der sehr geringe Schutz der Nutzer vor Fake-Schnäppchen. 2015 berichtete ich über 100 Fake-Accounts, die der Elektrokikversender Conrad auf der Plattform eingerichtet hatte, um seine eigenen vermeintlichen Schnäppchen zu pushen. Von mydealz versprochene Schutzmaßnahmen greifen nicht. Nach mir vorliegenden Informationen existiert immer noch ein Bot-Netz mit über 200 Accounts, welches aktiv Angebote “hot” bewertet. Wie ist das nun bei eurodealz.com gelöst?

Töns Haltermann: “Manipulative Eingriffe können wir natürlich nie hundertprozentig ausschließen, aber wir haben uns darauf vorbereitet. Mein Team hat viel Energie darauf verwendet, dass wir am Ende des Tages auch den maximalen Schutz der Nutzer gewährleisten können. Im Detail kann ich die Schutzmaßnahmen natürlich nicht erklären.”

Das Geschäftsmodell wird nie mein Freund

Ob die Welt solche “Durchlauferhitzer” braucht? Ja, da habe ich ja meine ganz eigene Meinung zu. Amazon bemüht sich ja auch, das Feld zu sondieren. Aber: Die Konsumenten sind diejenigen, die Entscheiden. Nicht ich. Zugegeben: Ich besuche kaum eine Preisvergleichsseite oder Schnäppchenplattform. Vielleicht bin ich dazu einfach zu bequem. Wie ist das eigentlich bei Euch so?

myDealz.de und andere Schnäppchen Portale fliegen aus Amazons Partnerprogramm

Amazons Entscheidung dürfte myDealz.de und andere Schnäppchen-Portale empfindlich treffen.

Einige Mitglieder meiner Facebookgruppe berichteten mir heute, dass keine Amazon PartnerNet-Angebote mehr bei myDealz.de zu finden sind. Sie stellten die Frage ob, myDealz von Amazons Partnerprogramm ausgeschlossen wurde. Eine Nachfrage ergab: myDealz.de ist ausgeschlossen.

MyDealz.de ist eine Schnäppchenplattform, die regelmäßig günstige Angebote aus dem Netz durch ihre Mitglieder listen und voten lässt. Die myDealz-Community umfasst 530.211 Mitglieder. Die Plattform selbst lebt und finanziert sich durch die Teilnahme an Affiliate-Programmen.  Vergleichbare Seiten, wie z. B. snipz.de oder mein-deal.com, funktionieren nach einem ähnlichen Modell.

Und so funktioniert Amazons Partnerprogramm

So funktioniert das Amazon Partnerprogramm. (Quelle: Amazon)

„Das Amazon Partnerprogramm ermöglicht es Webseitenbetreibern und Bloggern, trackbare Links zu Amazon zu erstellen und auf ihren Internetseiten bzw. Blogs einzubinden. Werden über diese Speziallinks Verkäufe auf Amazon generiert, erhält der Partner eine Werbekostenerstattung von bis zu 10% des vermittelten Umsatzes. Die Teilnahme am Programm ist absolut kostenfrei und unverbindlich – die Links sehr leicht zu integrieren.“ (Quelle: Amazon PartnerNet)

MyDealz.de bestätigt den Ausschluss

Eine Rückfrage bei myDealz.de’s Pressesprecher Steffen Greschner ergab, dass die Meldung stimmt. „Die Partnerschaft zwischen Amazon und myDealz.de ist beendet“, so Steffen. Er wies allerdings auch darauf hin, dass dieses keine Einzelentscheidung zu Lasten von myDealz.de sei, sondern erklärte, dass Amazon eine globale Entscheidung getroffen habe.

Auch andere Plattformen sind betroffen

Auch snipz.de und mein-deal.com sind raus. In der Tat bestätigten denn auch Recherchen bei anderen Schnäppchen-Portalen, dass keine Partnerlinks zu Amazon mehr gesetzt werden.

Bitter: Die Plattformen verlieren Millionen

Rund um das Amazon PartnerNet hat sich ein ganzes Business gebildet. Von unzähligen Nischenseitenanbietern bis hin zu den Preisvergleichsseiten und Schnäppchenriesen. Besonders Letztere erziel(t)en Millionenumsätze mit Amazon. Diese Einkünfte sind nun futsch! Das wird den Plattformen sehr weh tun. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt, in der Cyber Week und vor dem Weihnachts-Sale ist das dramatisch.

Warum sperrt Amazon die Portale aus?

Ich habe Amazon angefragt, kann aber hierüber bisher nur mutmaßen. Als sehr zahlengetriebenes Unternehmen wird sich der Handelsriese sehr gut ausgerechnet haben, welchen Nutzen Schnäppchenportale haben. Offensichtlich keinen sehr großen (für Amazon).

Aus dem Umfeld von großen Preisvergleichsseiten bekam ich den Hinweis, dass Amazon derzeit bemüht sei, individuelle Verträge mit den jeweiligen Partnern abzuschließen. Am Ende des Tages wird Amazon wohl die Meinung vertreten, selbst stark genug für guten Traffic zu sein. Ob Amazon nun Preissuchmaschinen bezahlt oder nicht, ohne Einbeziehung der Amazon-Preise ist jede Preissuchmaschine für den Nutzer ohne Relevanz. Das bedeutet: Amazon könnte sich auch auf den Standpunkt stellen: Unsere Links könnt ihr gerne kostenlos haben, aber bezahlen werden wir nicht für den Traffic.

Update: Amazon teilt mir mit, dass sie keine Auskunft zu geschäftlichen Beziehungen geben.

Meine Meinung:

Die Schnäppchenportale, und gerade myDealz.de, sind mir schon häufig sehr unangenehm aufgefallen. Und zwar immer dann, wenn Preisfehler von Händlern exzessiv beworben und ausgenutzt wurden (Erinnerung: notebooksbilliger.de), oder auch, wenn es zu erheblichen Manipulationen gekommen ist (Hier das Beispiel: Conrad Elektronik). Ich frage mich in der Tat, ob die großen Marktplätze solche „Durchlauferhitzer“ wirklich brauchen und welchen Wert die Konvertierungen und Konsumenten haben, die über solche „Buden“ kommen. Daher fällt mir kaum Kritik ein.

Conrad Elektronik: Technik ist Eure Welt. Schummeln auch?

Ich berichtete hier über MyDealz und die Sperrung von Conrad Elektronik auf dieser Plattform. Das Verhalten von Conrad Elektronik nahm ich zum Anlass eine umfassende Anleitung zu schreiben, wie jeder erfolgreich die MyDealz Regeln umgehen kann.

Meine klare Meinung zum Verhalten von Conrad Electronic und auch zur Anwendung meinerAnleitung. Ich finde das Verhalten von Conrad Elektronik und die Benutzung meinerAnleitung, illegal, schlecht und wettbewerbswidrig!

Die Idee meiner Anleitung ist es nicht das wettbewerbswidrige Verhalten zu fördern, sondern es ad absurdum zu führen. Kennt jeder die Methoden und wendet sie an, ist der Plattformbetreiber gezwungen zu handeln. Es bricht sein Geschäftsmodell weg. Das betrifft nicht nur MyDealz, sondern jede Bewertungsplattform, und nichts anderes ist MyDealz auch.

Mir ist klar, dass mein Artikel nicht bei allen auf Zustimmung trifft. Diejenigen, die die “Schummel Anleitung” bereits nutzen, sehen ihren vermeintlichen Vorteil in Gefahr und die anderen, die ein solches Verhalten (zu Recht) scharf verurteilen, sehen in der Anleitung eine Förderung von wettbewerbswidrigem Verhalten.

Plattformen wie MyDealz, aber auch Bewertungsplattformen haben nur dann Nutzen für die Kunden, wenn sie fair und möglichst frei von Manipulationen sind. Das bedeutet die Plattformbetreiber selbst und auch die gewerblichen Teilnehmer sind gehalten, zum einen die Plattform sicher vor Manipulation zu machen und zum anderen fair und gesetzteskonform zu Handeln.

Kunden erkennen sehr schnell, wenn sie beschummelt werden und ein gutes Modell ist tot.

Wenn auch gerade nur das Conrad Elektronik Verhalten im Fokus steht, andere Große machen es nicht anders. Es wird ja bei notebooksbilliger.de, priceguard ähnliches vermutet, bzw. ist belegt. Und auch bei PayPal ist ein ähnliches Verhalten dokumentiert.

Was treibt aber diese Unternehmen in ein solches Verhalten? – Wer ist dafür verantwortlich?

In den meisten Fällen wird sich das wettbewerbwidrige Verhalten, als außen stehende Person, nicht klären lassen. Im aktuellen Conrad Fall kann man ja einmal vermuten:

Die Produktmanager erhalten Provisionen beim erfolgreichen Abverkauf ihrer Artikel.

Das bedeutet jeder Manager hat eine eigene Motivation, dass sich die Artikel über jeden erdenklichen Kanal famos vertreiben lassen.

Und eben diese Motivation treibt seltsame Stilblüten. Nämlich das eigenmotivierte Anlegen von Fake-Accounts und das stark wettbewerbswidrige Verhalten. Einige Male mit Kollegen auf dem Flur gesprochen und schon weiß jeder Produkt-Manager wie es geht.

Die Gretchenfrage ist ja nun:

Wusste die Geschäftsführung davon?

Das wird sich wohl nie klären lassen. Eines ist aber sicher. Dieses Provisionsmodell lässt sich hervorragend dazu nutzen im Nachhinein alle Schuld vom Unternehmen zu weisen und es auf einen einzelnen oder mehrere Mitarbeiter zu schieben.

Und als hätte ich es nicht geahnt. Der neue Conrad Chef Ruban äußert sich diese Woche wie folgt:

“Das war das Werk eines überambitionierten Mitarbeiters, nicht die Strategie unseres Unternehmens und es tut uns sehr leid, wenn Kunden dadurch schlechter gestellt worden sind. Nachdem wir von den Fake-Accounts erfahren haben, haben wir diese sofort abgeschaltet und auch mit dem betreffenden Mitarbeiter gesprochen.” (Quelle:CP)

Ich bin ja wirklich gutgläubig, aber an den Klapperstorch glaube ich nicht.

Meine Meinung ist da ganz klar: Die Conrad-Fake-Accounts und das dahinter stehende System, waren klar auf ein solches Verhalten ausgerichtet und der Geschäftsleitung bekannt. Und ich glaube nicht, dass ein einzelner Mitarbeiter in der Lage ist 100 Fake-Accounts anzulegen und zu betreiben. Das ist viel Arbeit, wie meine Anleitung ja aufzeigt.

Aber wo ist die Ursache zu suchen? – Ich vermute es fehlen bei Conrad-Electronic, wie auch bei den meisten anderen kleineren Unternehmen, Regeln zur guten Unternehmensführung (Compliance-Richtlinien).

Hier geht das Management in meinen Augen nicht nur einen völlig falschen, sondern auch einen gefährlichen Weg. Muss sich denn nicht jeder Kunde der die Conrad-MyDealz-Schnäppchen gekauft hat, betrogen vorkommen? Aber natürlich. Was hat Conrad gemacht? – Die Kunden böse “an der Nase rumgeführt”.

Solche Schummeleien mögen ja mal klappen, aber sie zeigen doch allzu deutlich wie wenig Conrad-Elektronik seinen Kunden wertschätzt, oder nicht?

Die Geschäftsleitung, auch die Neue, sendet ein falsches Signal. Solange sie Ihr System nicht ändert und klare Regeln zur guten Unternehmensführung einbringt und kommuniziert, werden solche illegalen Verhaltensweisen immer wieder passieren (zumindest aber kolportiert). Ob Sie auch immer aufgedeckt werden, das steht auf einem anderen Blatt Papier!

Conrad Elektronik kann sich, auch gerade mit der aktuellen Stellungnahme des neuen Chefs Holger Ruban nicht falscher verhalten.

Als eher größerer Marktteilnehmer ist es wichtig klar zu demonstrieren, dass faires Marktverhalten zum Erfolg führen, und nicht Schummelei.

Das hat Herr Ruban mit seiner Äußerung Nicht geschafft!

Und kaum einer merkt, dass der liebe Herr Ruban in einem kurzen Satz seine Kunden so richtig in den Hintern tritt:

“Die Art von Kundennachfrage, die dort hergestellt wird, ist für uns nicht von Interesse.”

Herr Ruban, welche Kunden hätten sie denn gerne? – Sind Sie in der Position sich diese auszusuchen? Sind es nicht gerade diese Kunden die Ihr Haus aus einem “Frittenbuden”-Image* raus geführt hat?

MyDealz ist die größte und reichweitenstärkste Plattform im deutschen Internet, die preiswerteAngebote identifiziert und einem Millionenpublikum zugängig macht

Aha, und diese Kundennachfrage wollen Sie nicht? Ja, dann formuliere ich das mal ein wenig um:

Herr Ruban möchte scheinbar keine Kunden die nach preiswerten Angeboten suchen!

Sehr mutig, und ich möchte schon fast sagen arrogant! – Aber das scheint ja zu Ihrer Firmenphilosophie zu passen, oder ?

Ich glaube Ihnen nicht, dass das illegale Verhalten Ihres (des vermeintlich einzigen, der involviert sein soll) Mitarbeiters nicht durch ein subtiles Provisionsmodell bewusst gefördert worden ist.

“Alles in allem handelte es sich bei der Angelegenheit für uns um Negativ-Publicity und um eine unerfreuliche Sache.”

Und das glaube ich Ihnen. Wer beim Schummeln auffliegt, hat halt Pech gehabt.

Learning: Nicht Schummeln!

Lesehinweis:

Aktuell diskutieren einige MyDealz User im Forum über die diese Äusserung von Holger Ruban:” Die Art von Kundennachfrage, die dort hergestellt wird, ist für uns nicht von Interesse.”. Ich bin gespannt.

* kleinste Art eines Unternehmens