Und zu Start-ups gehören ja auch die Starter eine Online-Handels-Business wie also die ganzen Amazon FBA oder Dropshipping Buden. Davon betroffen ist also auch die Amazon-Aggregatoren Branche um die es in den letzten Monaten ja sehr ruhig geworden ist. Und alle bekommen kaum noch Geld von Investoren. Der Markt ist um 49% gegenüber dem Vorjahreszeitraum ( 1. Halbjahr 2022) eingebrochen.
Die Multi-Krise macht es
Geld wird teurer. Die wirtschaftlichen Prognosen sehen nicht gut aus. Verbraucherzurückhaltung und erneut gestiegene Inflation ( von 6,3% auf 6,4%) kommen noch oben drauf. Die Geschäftsmodelle gehen nicht mehr zu 100% auf und erwartete Renditen können nicht oder kaum noch realisiert werden. Die Geldgeber werden vorsichtiger.
Rekord Jahr 2021
Im Jahr 2021, in der Corona Hochzeit pumpten Investoren laut der EY Studie alleine 17 Mrd. Euro in Start-ups. Wir erinnern uns: Das war auch genau die Zeit in der sämtliche Amazon-Aggregatoren wie wild um jede noch so kleine FBA Brand buhlten und wahnsinnige Multiples gezahlt wurden.
2023: Und es geht bergab
Die Zahl der Finanzierungsrunden sank im ersten Halbjahr 2023 von 549 im Vorjahreszeitraum auf nur noch 447. Es wurden gerade einmal 3,1 Mrd. Euro bisher eingesammelt. Das sind 49% weniger als zur gleichen Zeit in 2022. Gegenüber 2021 ist das Geschäft bereits in 2022 um 43% eingebrochen.
Warenfinanzierung, Amazon Aggregatoren & Co.
Und genau da merkt der Onlinehandel, dass das Geld nicht mehr so locker sitzt. Größere Händler haben dazu auch noch Herausforderungen bei der Absicherung ihrer Kreditlinien. Die Reporting-Anforderungen sind höher und die Hausbanken zurückhaltender. Glücklich können sich die Seller schätzen, welche bereits 2021 oder spätestens 2022 ihre Linien gesichert haben.
Das Aggregatoren Geschäft ist nahezu zusammengefallen. Kaum Deals und bereits 2022 sind schon fast unterschriftsreife Deals über Nacht gecancelt worden.
Aber auch um die ganzen Waren-/Umsatz Finanzierer ist es sehr ruhig geworden. Nahezu sämtliche Marketing-Aktivitäten sind zum erliegen gekommen.
Was also tun?
Kostendisziplin, No Burnrate und positive Ergebnisse sind die Schlagwörter. Aus die Zeit in der nur so mit dem Geld um sich geworfen werden konnte. Und das ist gut, denn dadurch trennt sich recht schnell die Spreu vom Weizen!
Aus Händlersicht nicht die schlechteste Entwicklung, oder?
Die meisten Händler unter euch sind eher konservativ ausgerichtet. Zwar nutzt ihr unter Umständen Wachstumskredite oder auch Warenfinanzierungen bzw. Linien. Jedoch gehören die wenigsten von euch zu den Unternehmen welche den Markt durch viel Geld disruptiveren wollen.
“Das Handwerk des Kaufmanns besteht darin, eine Ware von dort, wo sie reichlich vorhanden ist, dahin zu bringen, wo sie knapp und teuer ist.”, Ralph Emerson (1803-1882), amerik. Philosoph.
Wir erinnern uns vielleicht an AO, welche sich mittlerweile aus dem deutschen Markt zurückgezogen hat. Deren Strategie war es kein Geld zu verdienen und durch niedrigste Preise sich den Markt zu kaufen. Das stand fast 1 zu 1 in ihrer Bilanz-Erläuterung.
Das solche Unternehmen nun wegfallen tut dem Gesamtmarkt und vor allen den Händlern gut. Also ist die aktuelle Entwicklung gar nicht mal so schlecht, oder?