Das war auch lange überfällig. Die News schlugen ein wie eine Bombe: eBay wickelt endlich die Zahlungen für die Händler ab. Dieser Ansatz kann die Händler entlasten. Er bringt auch Gefahren mit sich. Aber es ist überraschend, dass PayPal nicht der Partner ist. Bleibt PayPal jetzt außen vor? Nein, das nicht, aber der Paymentdienstleister wird es spüren.Was bedeutet diese Veränderung nun für alle?
Hatten wir so eine Ankündigung nicht schon einmal?
Von eBay war die “neue Zahlungsabwicklung” 2013 angekündigt worden. Damaliger deutscher eBay CEO war Dirk Weber. Im Oktober versendete er an alle Händler eine Mail “[…] Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschlossen, die Einführung der neuen Zahlungsabwicklung bis auf Weiteres zu verschieben […]”
Die Ende 2011 angekündigte Einführung einer neuen Zahlungsabwicklung sollte im Kern bereits das leisten, was nun erneut angekündigt wird. Verbraucher bezahlen direkt an eBay, Händler erhalten ihre Auszahlung vom Marktplatz.
Die damaligen Entwicklungen waren schon weit fortgeschritten. eBay selbst setzte zig Millionen in den Sand und auch Dienstleister versenkten die einen oder anderen Zehntausender. Ich, damals noch Händler mit eigener IT, war auch nicht begeistert. Hatte mich doch die Integration bereits knapp 12.000€ gekostet.
Und die Händler inklusive meines Blog-Vorgängers feierten das Scheitern ab. Schon damals fand ich allerdings eBays Idee sehr gut und bedauerte sehr, dass die ‘hellen Köpfe’ in 3L das Projekt so großartig verkackt haben.
In ihrer Selbstherrlichkeit hörten eBayianer nicht auf die Hinweise, die sie z.B. von den Händlern der Frankfurter Gruppe bekamen: “Ihr braucht eine Bankenlizenz” war einer der wichtigen Tipps, der nicht beachtet wurde.
Und da Machen, Scheitern und Weitermachen so überhaupt nicht eBays Ding ist, wurde das Projekt dann eingestampft. Und mich ärgert das immer noch, wie unfassbar beeindruckend schlecht ein Unternehmen arbeiten kann.
Ältere Händler sehen daher der jetzigen Ankündigung auch recht locker entgegen und haben nicht wenig Spott für das geplante Unterfangen übrig. Ich kann es verstehen.
Wer etwas in der Vergangenheit schwelgen möchte, der kann sich die Zusammenfassgungen von Internetrecht Rostock gerne einmal durchlesen.
Und wo ist jetzt der Unterschied zur vergangenen Ankündigung?
eBay macht es jetzt nicht selbst. Und auch die technische und funktionelle Umsetzung differiert. Im Kern ist der Ansatz jedoch derselbe. Der damalige Ansatz war, dass den Händlern ein Nummernkreis der JP Morgan Bank zur Verfügung gestellt werden sollte. Das wird jetzt nicht mehr nötig sein. Hier wird die Technik von Adyen eingesetzt werden.
Was macht Ayden überhaupt?
Im Jahr 2006 bewegte sich die Payment-Branche auf ausgefahrenen Gleisen: Zwischen veralteten Systemen und Patchwork-Anbietern sah eine Gruppe von Branchenexperten eine neue Geschäftsmöglichkeit und entwickelte eine innovative Technologie, die es ermöglicht, den stets wandelnden Anforderungen expandierender globaler Unternehmen auf effektive Weise zu begegnen.
Als Zeichen des Neubeginns gab das Team dem Unternehmen den Namen Adyen, was auf Sranan, einer in Surinam gesprochenen Kreolsprache, so viel wie „von vorne beginnen“ bedeutet. Das Ziel lag in der Entwicklung einer reibungslosen, hochmodernen und mit führenden globalen Kartensystem- und Zahlungsmethoden integrierbaren Infrastruktur. So erhielten Unternehmen die Möglichkeit, über ein einheitliches System sowohl online als auch am Point-of-Sale Zahlungen entgegenzunehmen und den eigenen Umsatz zu steigern.
Im Laufe der folgenden Jahre widmeten wir uns dem Ausbau und der Verbesserung unserer Kerntechnologie. Immer mehr Unternehmen wurden auf die Vorteile einer Zusammenarbeit mit einem einzigen Partner und einer Zahlungsabwicklung über eine einheitliche Plattform aufmerksam. 2009 gewannen wir mit Groupon unseren ersten großen globalen Kunden. 2013 betrug der Wert der insgesamt über die Adyen-Plattform abgewickelten Transaktionen $14 Milliarden, 2014 waren es bereits $25 Milliarden und 2015 ganze $50 Milliarden – und der Trend zeigt weiter nach oben. (Quelle: Adyen.com)
Ayden ist ein Zahlungsdienstleister. Auf der Verbraucherseite stellt ihr unterschiedliche Zahlungsweisen zur Verfügung. Kunden haben einen einzigen Check-Out. Und auf der Händlerseite kümmert er sich um eine zentrale Auszahlung.
Hinzu kommen noch weitere Services wie Risiko-Management oder Barzahlung-Funktionen oder aber Globales Acquiring.
Was bedeutet das für Händler?
Faktisch können sich die Händler mit einem System àla Amazon Pay anfreunden. eBay wird euch das Geld in gleicher Art und Weise auszahlen, wie es auch PayPal derzeit macht. Die Unterschiede sind marginal. Direktzahlungen durch Kunden auf euer eigenes Bankkonto werden nicht mehr möglich sein. Das erspart euch die lästige Zahlungszuordnung. Durch eine Vollintegration ist ein gutes Reporting zu erwarten (wäre theoretisch möglich…).
Ist das nun gut oder schlecht?
An der Bewertung werden sich die Geister scheiden. Ich sehe den Schritt sehr positiv. Jedenfalls dann, wenn er durchdacht ist und auch für Händler fokussiert umgesetzt wird. Aber leider wird das auch die große Frage werden. Und sind wir ehrlich, in der Vergangenheit hat eBay sich bei der Umsetzung großer Projekte nicht mit Ruhm bekleckert. Zwar glaube ich, dass am Ende alles gut wird, ABER der Weg dahin wird wohl eher steinig. Für Händler bedeutet die Veränderung idealerweise eine Vereinfachung der eigenen Prozesse, Entlastung bei der Buchhaltung und es werden Ressourcen geschont. Keine Zahlungszuodnung wird mehr nötig sein. Und auch keine lästige Kundenkommunikation, um z.B. die Frage nach euren Bankdaten zu beantworten.
Viele Händler werden, wie auch damals schon, reklamieren, dass man sich zu sehr in die Abhängigkeit der Marktplätze begibt. Springt dort jetzt ein Risk-Management-Tool an, dann sind (aber das ist auch jetzt schon bei PayPal so) die Beträge erst einmal gesperrt.
Welche Gefahren verstecken sich hinter der Veränderung?
Mittlerweile zahlen ja bereits sehr viele Kunden mit PayPal und der Direktzahlungsanteil liegt nur noch bei circa 5% (Zahl aus 2012. Im eigenen Unternehmen gemessen), so dass der Liquiditätsentzug kaum mehr relevant sein wird. Daher wird das keine große Gefahr darstellen.
Der Marktplatz kann aber mehr Kulanzleistungen verlangen und sie durchsetzen. Ähnlich wie es bei einer Amazon A-Z Garantie passiert, kann auch diese Funktionalität ausgeweitet werden. Bisweilen sind Garantien nicht über Paypal abbildbar.
Was bedeutet das für Verbraucher?
Nur Vorteile. Die zur Verfügung stehenden Zahlungsarten werden sich multiplizieren (s. Grafik oben). Der gesamte Check-Out-Prozess wird sich vereinfachen. Alles in allem vorteilhaft für Verbraucher.
Welche Zahlweisen wird es in Zukunft nicht mehr geben?
Aus Verbrauchersicht wird es keine Reduktion der Zahlweisen geben. im Gegenteil. Aus Händlersicht wird es nicht mehr die Direktzahlung von Kunden auf euer Bankkonto geben. Ob und inwieweit es noch die Barzahlung bei Abholungen geben wird, ist derzeit unbekannt.
Wird eBay seine Versprechen einlösen können?
Der Plattformanbieter kann die veränderte Kostenverteilung an seine Händler ausspielen. Und das wird wahrscheinlich auch geschehen. Eine Nichtweitergabe der Kostenentlastungen wird eBay sich nicht leisten können, hat die Plattform doch jetzt schon viel Aktivität in die Wiedergewinnung abgewanderter Händler gesteckt (Die Anzahl der Platinseller hat sich innerhalb von 3 Jahren halbiert).
Specific Customer Benefits
For sellers:
- Lower Costs and More Control of Their Economics. Most sellers can expect their costs of payments processing to be reduced after they transition to eBay’s intermediated payments model, and benefit from a simplified pricing structure and more predictable access to their funds.
- A Central Place to Manage Their Business. eBay is working on solutions to provide sellers with information about their eBay business, inclusive of payments information, in one place so that sellers can easily track and manage all of their transactions and customer interactions on eBay.
- Greater Buyer Reach and Improved Conversion. By offering buyers more choice in how they pay and expanding payment options into more geographies, eBay believes sellers will be able to reach more buyers and improve conversion.
For buyers:
- More Payment Options at Checkout. eBay is focused on providing consumers greater choice in payment options at checkout.
- An Integrated Checkout Experience. eBay will manage the entire checkout experience, delivering a more streamlined experience for consumers. (Quelle: eBay.com Ankündigung)
Wird Paypal da ausgebootet?
Nein. PayPal wird nach wie vor als Zahlungsmöglichkeit angeboten. Allerdings fließen die Zahlungen nicht mehr direkt auf euer PayPal-Konto. Sie gehen den Umweg über ein zentrales PayPal-Konto und werden über euer Ayden-Auszahlungskonto ausgekehrt.
Das grundsätzliche Zahlungsvolumen wird sich also nur dann weiter verändern, wenn Verbraucher aus dem neuen Angebot an Zahlweisen nicht mehr PayPal als bevorzugte Methode auswählen.
Auswirkung wird die neue Partnerschaft aber auf die Kostenstrukturen haben. Bisher konnte sich PayPal gegenüber den Kunden mit seinen Gebühren durchsetzen. Der Dienstleister hatte einen Vertrag mit mehreren hunderttausend Händlern. Das ändert sich nun, Ayden ist der Partner.
Damit dürfte PayPal also durchaus bluten, aber der Begriff Trennung ist völlig falsch in den Medien verwendet worden. PayPal wird wie auch Ayden an einem Ausschreibungsprozess teilgenommen haben und am Ende eines solchen Procederes steht nur einer. In diesem Fall halt: Ayden.
Und was denkt die Branche & Presse darüber?
Die Pressemeldungen gehen tendenziös in die Richtung, dass die Ankündigung ein Schlag ins Gesicht für PayPal ist. Einige Medien titeln gar, dass sich eBay von PayPal trennt. Hier findet ihr eine Übersicht der Pressestimmen. Nur wenige Medien waren in der Lage, die Ankündigung von eBay und Ayden richtig einzuordnen.
Meine Meinung
Alles wird gut. Der Einschnitt war abzusehen, als Vertragsdetails zwischen eBay und PayPal über die Trennung bekannt geworden sind. eBay muss sich gegenüber den Konsumenten öffnen. Dass Ayden jetzt der Partner ist, ist eigentlich unwesentlich. Wichtig ist der Umstand, dass eBay nun seine ‘neue’ Zahlweise einführt.
Klar muss sein, dass es innerhalb der mehrjährigen Umstellungsphase zu erheblichen Irritationen kommen wird. Es würde mich überraschen, wenn alles glatt gehen würde.
Gut ist der Umstand, dass zunächst die neue Zahlweise im Heimatmarkt gelauncht wird. Dann dürfen sich die US-Seller mit den Herausforderungen rumschlagen.
In meinen Augen war der grundsätzliche Schritt nötig und längst überfällig.
“Ebay trennt sich also von PayPal, um mittelfristig auf dem Marktplatz dessen Platz einzunehmen und langfristig ein Wettbewerber des ehemaligen Partners zu werden. Ebay Payment 2025?” so Karsten Werner auf etailment.de.
Ja so ist das, in diesem nicht mehr unserem Lande.
Kritische Töne sind nicht erwünscht, Lobpudeleien erfordern auch kein Umdenken.
Was sind denn Lobpudeleien?
Mir wird gleich schlecht……….
Also Geld mit den Kunden verdienen ist in Ordnung aber um Gottes willen keine Kommunikation oder gar Fragen zu teilweisen unvollständigen oder schwammigen Beschreibungen.
Nur so ein Tip, Kommunikation ist das A und O für zufriedene Kunden die auch gerne wieder kaufen.
Mir ist ein Kunde, der fragt bevor er einen Artkel kauft um sicher zu sein das alles passt, zehnmal lieber als ein
halbwissender Voll-DAU der in falscher Erwartung wegen fehlender Produktkenntnisse kauft und letztlich schlecht
bewertet.
Das erklärt aber das inzwischen vorzufindende Verkäuferverhalten glänzend.
Ganz ehrlich, wer so Geld verdienen will sollte arbeiten gehen und zwar richtig, Straßenbau oder Steinbruch so in der Art um wieder wertzuschätzen was seine Kunden für ihre Brötchen so alles tun müssen.
Und sind wir mal objektiv, vor 18 Jahren hat ebay richtig Spaß gemacht, dann kamen immer mehr Gängeleien und Einschränkungen und inzwischen verkaufe ich auf ebay eher im Ausnahmefall, auch weil ebay KEINERLEI Einsicht bei Problemen zeigt und NULL Kundenservice walten lässt.
Wenn ich also zukünftig auch noch meinem Geld hinterher laufen kann weil irgendwo noch ein OK des Käufers aussteht, danke, das war’s dann vollständig.
Siehe auch das Bewertungsportal welches inzwischen nur noch eine Farce ist da reelles Bewerten als Verkäufer nicht möglich ist. Es stört auch nicht wenn Käufer mehrfach den Kauf nicht abschließen. Sie werden weder gesperrt noch kann man diese negativ bewerten, Hauptsache der Rubel rollt und der dösige Verkäufer beruhigt sich schon wieder.
Was ebay braucht ist einen brachialen Schuß vor den Bug um sich wieder auf die Klientel zu konzentrieren die hier eigentlich handeln sollte und das Unternehmen eigentlich erst möglich gemacht haben.
e -einfach
b -borniert
a -agieren
y -yeah
Eine interessante Entwicklung, die sich da anbahnt. Mal sehen, ob Ebay bsp. auch irgendwann damit beginnt, aufgrund der Geldeingänge von Händlern diesen Kredite anzubieten und damit für Banken zu einem Konkurrenten zu werden. Ähnlich, wie das PayPal inzwischen schon macht. Bezüglich Amazon gibt es schon ähnliche Vermutungen.
Adyen wird damit zu so etwas wie einer “Hidden Bank” bzw. zu einem Zulieferer, wie dies in diesem Report von Oliver Wyman skizziert wurde:
Bankenreport Deutschland 2030: Noch da! Wie man zu den 150 deutschen Banken gehört
http://www.oliverwyman.de/our-expertise/insights/2018/feb/Bankenreport-Deutschland-2030.html
Paydirekt, die “kleine deutsche Alternative”, ist damit einen weiteren Schritt von solchen globalen Entwicklungen abgehängt.
Ich nutze Adyen seit ca. 7 Jahren.
Eine “Besonderheit” bei denen ist, dass Adyen stets ein “Rolling deposit” einbehält. Sprich, es wird ein teil des monatsumsatzes einbehalten, quasi als sicherheit, um Adyen selbst vor Rückbuchungen zu schützen. Als ich 2011 mit Adyen angefangen hatte, betrug die Sicherheitsquote des Rolling Deposit ca. 25% des Monatsumsatzes. (Der Betrag wird übrigens auch nach schließung des Adyen-Kontos für weitere 6 Monate von Adyen einbehalten.)
Das initiale Deposit betrug bei mir beim Start in 2011 glatte 1.000 Euro. Die erste Auszahlung erfolgte erst, als das Deposit gefüllt war und danach im 7-tage-rythmus. Das Rolling Deposit wurde bei steigenden Umsätzen stets nach oben angepasst.
Wie steht es also um den “Deposit” des Adyen Kontos in verbindung mit ebay? Müssen dann alle ebay-händler ein Adyen-Konto eröffnen bei dem Adyen einen Rolling-Deposit einbehält?
Hallo F.V. Weber,
Gibt es irgendeinen Grund sich freiwillig einem solchen System auszusetzen? Ich würde es gern nachvollziehen warum man als Händler solche Knebelungen über sich ergehen lässt. Kommen durch die Nutzung von Adyen mehr Kunden zustande? andere Vorteile? Es würde mich seher Interessieren.
MfG
Ebay Sollte sich lieber mal um eine ordentliche Artikelsuche kümmern. Diese ist eine grosse Katastrophe. In der Zeit wo man den passenenden Artikel bei ebay findet – hat amazon bereits ausgeliefert. Besonders wenn man mehrere Sachen auf einmal kaufen möchte kann es ser lange dauern bis man alles gefunden hat. Die Ebay Suchmaschine ist ein schlechter Witz. Gibt man z.b ein 2 Stück , bei der Suche , war es das bereits und es kommt nichts mehr dabei raus. Beispiel : 2 Stück Grundig Licht oder zwei mal Grundiglicht – die Suchmaschine bei ebay hat bereits grosse Probleme mit Wörter die zusammen geschrieben werden oder eben nicht. Da ist Amazon Lichtjahre vorraus .
Das Problem bei ebay war bisher immer dass Änderungen auf dem Rücken der Händler getestet, verworfen oder behalten wurden. Ich kenne eigentlich kein einziges mal wo ebay selbst in die Bresche springt. Im Gegensatz zu Amazon. Als PP noch zu ebay gehörte konnte ich nicht nachvollziehen wieso bei leeren PP Konto die Rückzahlungen nicht ausgeführt werden, wenn mein Amazon Konto leer ist und ich zurück zahle gehts in Minus und Amazon “trägt” das Risiko. Wir haben zig Streitfälle auf Amazon und ich wundere mich immer wieder wieviele davon der Kunde bezahlt bekommt und dennoch keine Belastung bei uns stattfindet.
Ebay kann nur wenn die nix kostet, wenn der Händler dabei drauf geht, ist zwar auch Amazon egal, aber wenigstens haben die Kundenservice was ebay aus meiner Sicht nie hatte.
Hallo Manfred,
echten Kunden/Mitgliederservice inklusive Amazon Pay gibt es bei http://www.hood.de
Die Zahlungsabwicklung über Adyen bringt den Ebay Kunden nur Vorteile und könnte Ebay für die Kunden interessanter machen und damit auch für die Händler.
Wenn es mehr Zahlungsmöglichkeiten gibt, sollte auch die Conversion steigen.
Die Planung von Ebay sollte man als Händler als Hinweis sehen:
Die Zahlungsabwicklung muss raus aus dem Kaufprozess, zuerst den Kauf abschließen und danach reichlich Zahlungsmöglichkeiten anbieten zB. mit einzelnen Komplettanbietern wie Adyen oder vielen Einzelzahlungsmöglichkeiten.
Aber natürlich wird sich Ebay die Vorzüge bezahlen lassen, vielleicht mehr Gebühren, Rückhalt von Beträgen bei Streitigkeiten, oder es muss eine “Reserve” angespart werden.
Auf alle Fälle mal eine gute Weiterentwicklung bei Ebay, gibt es ja nicht zu oft.
Ich stimme dir zu, bis auf die Gebührenerhöhung. Die se he ich nicht. PayPal hatte bisweilen freie Hand, jeder Händler hatte einen Vertrag mit PayPal. Das ändert sich nun, und ich denke, dass das der Grund für eine Sendung der Transaktionskosten sein wird.
Also ein Neues Chaos wie so oft bei ebay – fast alle Erneuerungen in den Letzten Jahren ( Siehe Ebayplus ) bedeuten noch mehr Chaos und diie Händler sind wie immer die Dummen.
Wenn es dann irgendwann mal einen Zahlungsdienstanbieter gibt, mit etlichen Zahlungsmöglichkeiten für den Kunden und alles vernünftig und fair läuft ware das wirklich sehr schön für alle beteiligten. Aber ich sehe da erstmal viele Stolpersteine und herausforderungen. So hat Paypal es bis heute nicht geschafft vernünftige Daten zu liefern mit denen man eine automatische Zahlungszuordnung machen kann. Das funktioniert nur über Drittanbietertools wie Jera oder nexus. Wenn man nun aber bei einem Problem mal von Hand was nachschauen muss hat man echt viel nervende und vor allem unnötige arbeit. Der “Kontoauszug” von Paypal ist irgendwas aber kein Kontoauszug, da dort immer wieder der laufende Saldo nicht stimmt durch einbehalte und co. Teilweise wird das falsche Zahlungsdatum angezeigt ( Kunde zahlt am 1. ohne Geld auf seinem PP kobto zu haben und die Zahlung steht bei mir erst am 3. als eingang, oder es werden Zahlungen nach Amerikanischen Datum aufgeführt…). Es wird wie wild hin und her gebucht (Status offen, ausgeführt, vorübergehend einbehalten, verzögerte verfügbarkeit, aktualisierung einer zahlung oder einbahlts oder rüchzahlung) teils werden gebühren ausgewiesen aber nicht im saldo berechnet oder umgekehrt. GOB konform ist das was Paypal macht nicht wirklich….Paypal hat Jahrelang vorgemacht wie schön man selbst einfachste Dinge verkacken kann. Ich glaube nicht das das (zumindest am Anfang) nun anders sein wird. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt….
Und das es für uns irgendwo billiger wird halte ich für wunschdenken…
grüße robin
Sorry, aber diesen Optimismus (eigentlich sogar Naivität) halte ich für vollkommen deplatziert. Und die genannten “Vorteile” ebenso für unsinnig. Ich greife mir mal ein paar Textstellen raus und kommentiere diese.
1. “Das erspart euch die lästige Zahlungszuordnung”
Echt jetzt ??? Ähh Mark, wie hast du denn früher Buchhaltung betrieben??? Ohne Zahlungszuordnungen??? Natürlich müssen die Zahlungen den Käufen zugeordnet werden können, sonst gibt´s erst mal vom Finanzamt so ne richtig fette Watschen bei der nächsten Umsatzsteuer- oder noch schlimmer bei der nächsten Außenprüfung.
Ich kann nicht alle 14 Tage oder so von ebay die gesammelten Zahlungen erhalten ohne Aufschlüsselung , was von welchem Kunden kam. Da geht nämlich durchaus auch ein bedeutender Teil in Drittländer. Das ist für die Ust.-Voranmeldung schon ziemlich relevant, wer da was wann ! bezahlt hat.
Das war ja auch einer der wesentlichen Kritikunkte vor 6 Jahren, die fehlende Zuordnung und die Dauer bis zur Auszahlung..
2. “eBay wird euch das Geld in gleicher Art und Weise auszahlen, wie es auch PayPal derzeit macht. Die Unterschiede sind marginal”
Wieder EINSPRUCH !
Ich gehe jede Wette ein, dass wird nicht so einfach und reibungslos laufen. Ich rechne eher mit 14-tägigen Auszahlungen, denn im Gegensatz zu Painpal (sic!) gibt es Geld wahrscheinlich erst, wenn vom Kunden nach Erhalt der Ware ! das okay kommt und nicht direkt nach dem Kauf. Und das kann dauern !!! Wenn der Kunde, dem diese Verantwortung nicht klar sein dürfte, gar kein Feedback gibt, kann man dann ein paar Wochen warten. Man muss also kräftig in Vorleistung treten. Sehr schöne Situation, insbesondere für kleinere Händler !
3. “Für Händler bedeutet die Veränderung idealerweise eine Vereinfachung der eigenen Prozesse, Entlastung bei der Buchhaltung und es werden Ressourcen geschont. Keine Zahlungszuordnung wird mehr nötig sein. Und auch keine lästige Kundenkommunikation, um z.B. die Frage nach euren Bankdaten zu beantworten”
Ich hatte in den letzten 12 Monaten genau 0 Anfragen zu den Bankdaten. Fühle mich für die Zukunft echt entlastet. Außerdem widersprichst du dir 2 Sätze später selbst mit “Mittlerweile zahlen ja bereits sehr viele Kunden mit PayPal und der Direktzahlungsanteil liegt nur noch bei circa 5% (Zahl aus 2012. Im eigenen Unternehmen gemessen), so dass der Liquiditätsentzug kaum mehr relevant sein wird”
Du sagst einerseits “lästige Kundenkommunikation” wegen der Bankdaten, andererseits sagst du der Anteil der Überweisung mittels dieser Bankdaten ist verschwindend klein.
Der Liquiditätsentzug ist gegenwärtig nicht relevant, denn die PayPal-Zahlungen hat man einen Tag später auf dem Konto oder man nutzt PayPal selbst zur Zahlung. Das sieht in Zukunft sicherlich deutlich schlechter aus (wie bereits erläutert).
4. “Der Marktplatz kann aber mehr Kulanzleistungen verlangen und sie durchsetzen” Und er wird !!! Also noch mehr Gängelei. Ich freu mich.
5. “Der Plattformanbieter kann die veränderte Kostenverteilung an seine Händler ausspielen. Und das wird wahrscheinlich auch geschehen. Eine Nichtweitergabe der Kostenentlastungen wird eBay sich nicht leisten können, hat die Plattform doch jetzt schon viel Aktivität in die Wiedergewinnung abgewanderter Händler gesteckt”
Das erscheint mir auch recht blauäugig. Ebay hat ganz andere Möglichkeiten, für Händler von den Kosten her attraktiver zu werden und nutzt diese nicht. Also scheint das für ebay nicht so relevant zu sein. Warum sollte sich das mit den neuen Zahlungssystem ändern? Ich denke eher, dass sich ebay diesen “Service” wegen (IRONIE) weniger Kundenkommunikation und weniger Buchführungsaufwand (/IRONIE OFF) noch vergüten lässt, So war es in der Vergangenheit auch immer und darauf kann man sich bei ebay auch immer verlassen.
zu 1.) Nein, die Zahlungszuordnung für PayPal hat bei uns kein Mitarbeiter gemacht. das hat unsere WAWI perfekt erledigt. Und eben diese manuelle Zuordnung wirst du dir ersparen können. Allerdings ist der Anteil am gesamten Zahlungsvolumen nicht mehr groß und es gibt mittlerweile ja auch schon teil automatisierte Systeme.
zu 2.)Woher hast du dein Wissen, dass es anders sein wird? Reine Vermutung? Es wird sich an den üblichen Mechanismen orientiert und da ist Amazon ein Beispiel. Desweiteren hat es bereits 2011-2012 eine Entscheidung gegeben. Genau das war nämlich Thema. Der Liquiditätsentzug.Und eBay ist auf die Händler angewiesen. Der Amazon Marketplace ist ein starker Wettbewerber. Dieser Wettbewerb hat eine stärkere Händler Fokussierung zur Folge.
zu 3.) Ist bereits mit zu 1. und zu 2. beantwortet
zu 4.) Das sehe ich anders. Amazon hat die Messlatte was Kunden Zentrierung angeht hoch gelegt. Viele Händler wollen oder können einen angemessenen service nicht leisten. Daher ist diese Entwicklung möglicherweise zu begrüssen. Verbraucher erhalten mehr Vertrauen in den Marktplatz.
zu 5.) eBay ist bereits der günstigste der großen Marktplätze. Ich glaube auch nicht, dass ich da zu blauäugig ran gehe. Bei der Ankündigung handelt es sich nicht um eine Werbeaussage. 😉
Moin
Danke für die vernünftigen Antworten.
Zu 1. Gut, wenn eine WaWi die Zuordnung erledigt hat, dann gab es also doch eine Zahlungs-Zuordnung bei dir. Das klang beim Lesen vorher ganz anders. Aber wird eine WaWi das auch in Zukunft können, wenn ebay dich per Sammelauszahlung auszahlt? Da habe ich immer noch meine starken Zweifel, denn das war ein berechtigter zentraler Kritikpunkt vor 6 Jahren, dass die Zuordnung zu den einzelnen Verkäufen eben nicht mehr möglich war.
Wenn eine WaWi die Zahlungs-Zuordnung bei dir automatisch gemacht hat, war das doch bisher auch kein Aufwand für dich. Warum gibt es dann für dich beim ebay Zahlungssystem ein Vorteil gegenüber jetzt? Bisheriger Aufwand jetzt = Null (gemäß deiner Ausführung “die Zahlungszuordnung für PayPal hat bei uns kein Mitarbeiter gemacht. das hat unsere WAWI perfekt erledigt”)
Oder waren dir die paar Zahlungen per Banküberweisungen (Anteil PayPal bei dir 95 %) wirklich zu stressig? Also mir sind Banküberweisungen wesentlich lieber als PayPal-Zahlungen und die Zuordnungen habe ich nie als lästig oder aufwändig empfunden.
Zu 2. Natürlich muss man hier erst einmal auch vermuten und da gehe ich mit deiner Aussage konform “eBay macht es jetzt nicht selbst. Und auch die technische und funktionelle Umsetzung differiert. Im Kern ist der Ansatz jedoch derselbe”
Genau, im Kern ist der Ansatz derselbe. Und vor 6 Jahren war es so geplant wie ich es beschrieben habe. Auszahlungen erfolgen gesammelt erst nach dem okay der Kunden. Warum sollte ebay dir das Geld sofort zur Verfügung stellen, sobald die Zahlung eingegangen ist? Dann bräuchte ebay kein eigenes Zahlungssystem. Mit dem geplanten Zahlungssystem hat ebay den Händler viel besser in der Hand, da ebay das Geld des Händlers kontrolliert.
Wäre natürlich schön wenn ich mich irren sollte, doch bisher hat ebay zu oft bewiesen, dass der für Händler ungünstigste Weg gewählt wird.
Zu 4. Du glaubst nicht, dass ebay die Händler in Zukunft noch mehr gängelt bzw du wünscht das sogar? Ich denke, dass der Anteil der schlechten Händler auch bei ebay inzwischen verschwindend gering ist. Da ist schon oft genug in der Vergangenheit gesiebt worden. Inzwischen ist es eher so, dass der Anteil der unzumutbaren Kunden stetig steigt, weil seit Jahren immer nur einseitig auf den Kunden geschaut wird, wodurch einige Kunden inzwischen glauben sich alles erlauben zu können. Zum Handel gehören immer zwei und beide sollten fair behandelt werden, damit es funktioniert. Diese Fairness sehe ich nicht mehr.
Zu 5. Ja, ebay ist günstiger als Amazon, also ist da doch noch Luft für mehr (Service)-Gebühren, statt dem Händler die besseren Konditionen von Adyen weiterzugeben. Warum sollte ebay das tun? Es gibt keinen wirtschaftlich vernünftigen Grund dazu.
zu 1.) Lass uns nicht rhetorisch werden. Es ist wie ich schrieb: Die Zahlungszuordnung musste teilweise manuelle erfolgen. Das bleibt nun erspart. Dieser Vorteil ist natürlich dadurch abgeschwächt, dass bereits viele Kunden PayPal nutzen und nur noch ein geringer Anteil per Banküberweisung bezahlt.
zu 2.) Es wird eine nicht so kommen wie du denkst. Natürlich wird eBay die neue Zahlweise auch für das Risk Management einsetzen. Ohne Zweifel. Aber die Sammelauszahlung wird einher gehen mit einem guten Reporting. Der Marktplatz ist nicht ganz lern resistent.
zu 4.) Nein, schaue dir einmal die Posts in meiner Gruppe an. Hier geht es nicht um die ‘Betrüger’, sondern im wesentlichen um Händler die nicht bereit sind ein ordentliches Service Niveau den Verbrauchern zu bieten.
“Zahlungszuodnung wird mehr nötig sein” – so ziemlich der einzigste “Vorteil” der hier angepriesen wird…
“…Und auch keine lästige Kundenkommunikation, um z.B. die Frage nach euren Bankdaten zu beantworten…” -> Kundenkommunikation ist nach diesem Satz immer LÄSTIG – NICHT NUR, wenn sie z.B. nach den Bankdaten fragen. Schlechte Einstellung…
eBay will nur in Zukunft eben auch an Banküberweisungen von Kunde direkt an Händler dazwischengehen und mitverdienen.
Bringen wir es auf den Punkt: DIESE und auch andere Kundenkommunikationen sind in der Tat lästig. Hieraus den Umkehrschluss zu ziehen, dass grundsätzlich alle Kundenkommunikationen lästig sind entspricht nicht meiner Meinung und scheint mir auch eher ein rhetorisches mittel von dir zu sein.