Wenn Softwareentwickler Homeoffice nicht verstehen …

… dann entwickeln sie sehr abstruse, nutzlose Anwendungen. ›Möchten sie wissen, ob ihr Arbeitnehmer im HOME OFFICE wirklich seine Arbeitszeit und Leistung voll erbringt?‹ ist der Werbeslogan des Softwareanbieters. Um zu antworten: Nein, möchte niemand, denn eine solche Softwarelösung ist ein absoluter Bruch des Vertrauensverhältnisses zum Arbeitnehmer. DAS hat jedoch die Softwarebude nicht verstanden.

Sowohl Homeoffice als auch das Arbeiten im Büro sind dadurch geprägt, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber in einem vertrauensvollen Verhältnis miteinander umgehen. Kontrolle durch den Chef zerstört die Motivation der Mitarbeiter und sorgt für Unzufriedenheit. Vertrauen ist die Basis für eine freie und gewinnbringende Arbeitseinstellung der Kollegen. Zu viel Kontrolle bedeutet, dass ihr Mitarbeitern die Kompetenz der eigenen Entscheidung absprecht und das hat zur Konsequenz, dass sie euch wegen jedes kleinen Details nerven. Wollt ihr so arbeiten?

Natürlich bedeutet das nicht, dass jeder bei euch im Unternehmen frei drehen kann, aber gute sorgsame Zielvereinbarungen wirken Wunder und machen ganz sicher eine solche Software überflüssig.

Ergo: Fallt nicht auf solche Softwareangebote rein, nur um euren Kontrollzwang zu bedienen. Führt smart und behutsam eure Mitarbeiter, vereinbart Ziele und leistet einen Vertrauensvorschuss.

Kommentar: Ich selbst hatte bereits seit 2004 Mitarbeiter im Homeoffice beschäftigt. Eine solche Software gab es bei uns nicht. Lediglich ein projektbezogenes Zeiterfassungs-Tool. Das war dem Umstand geschuldet, dass wir zu wenig Office-Fläche zur Verfügung hatten. Mir war auch nicht einleuchtend, warum die Mitarbeiter einen langen Arbeitsweg (Köln-Troisdorf-Köln) auf sich nehmen sollten. Besser, sie nutzen die Zeit für das Unternehmen. Ein Mitarbeiter, der zur späten Stunde noch im CS beschäftigt war, lebte in Norddeutschland. Meine Erfahrung mit zig Mitarbeitern: Alles prima. Jederzeit. Immer wieder. Und wer mich persönlich kennt, weiß, dass ich eines mit Sicherheit nicht bin. Ein einfacher Chef!

Dieser Beitrag wurde am von unter Onlinehandel veröffentlicht.

Über Mark Steier

Mark Steier war von 2001 bis 2012 aktiver und größter eBay Händler in Deutschland und wurde mehrfach mit dem Platin-Powerseller-Award ausgezeichnet. Er hat mit eBay zusammen etliche heutige Funktionen für eBay Motors entwickelt. Ende 2012 zog sich Mark Steier aus dem aktiven eBay Geschäft zurück und lebt nun als Privatier in der Südwestpfalz. Seit 2015 betreibt und betreut Mark wortfilter.de. Zudem ist er regelmäßig auf Veranstaltungen anzutreffen, wo er rund ums das Thema Onlinehandel spricht. Aktuelle Informationen und Austausch mit anderen Onlinehändlern findest du in der Wortfilter-Gruppe bei Facebook.

2 Gedanken zu „Wenn Softwareentwickler Homeoffice nicht verstehen …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert