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Produkte: Gewinner und Verlierer 2026: Wer im Onlinehandel wächst – und wer auf der Strecke bleibt
Das Jahr 2025 neigt sich dem Ende zu – Zeit, nach vorn zu schauen. Welche Produktkategorien wachsen 2026 richtig durch? Und welche sind tot, bevor sie überhaupt loslaufen?
Die neuen Zahlen ECDB zeigen’s: Praktisch gewinnt.
Reinigungsgeräte, Medikamente und Kochboxen laufen stark. High Heels, Kameras und Vorhänge? Eher Flaute.
Die Botschaft ist: Was das Leben einfacher macht, verkauft sich online gut. Was nervt oder unpraktisch ist, bleibt liegen.
Die Gewinner 2026: Alltag schlägt Glamour
🧽 Reinigungsgeräte & Haushaltskram
Klingt langweilig, ist aber ein Umsatztreiber. Putzmittel, Waschmittel, Insektenspray – alles, was regelmäßig gebraucht wird, bringt stabile Zahlen.
Der Grund ist einfach: günstig, planbar, schnell verschickt. Und die Kunden vergleichen online gnadenlos Preise.
In China pushen Plattformen wie Pinduoduo oder Douyin das Ganze mit Gruppenkäufen. In Europa funktioniert’s mit Rabattaktionen und Vorratskäufen.
Wer hier smarte Bundles oder Sparabos anbietet, hat 2026 gute Karten.

💊 Medikamente
Auch hier geht’s steil bergauf – plus rund 19 Prozent Wachstum.
Online-Apotheken boomen, weil Kunden Vertrauen gefasst haben und der Gesetzgeber beim Versandhandel lockerer geworden ist.
Freiverkäufliche Mittel gehen sowieso gut, aber auch verschreibungspflichtige Medikamente ziehen an. Seit E-Rezepte Alltag sind, ist das kein Hexenwerk mehr.
Für Händler heißt das: Gesundheit verkauft sich – wenn Preis und Vertrauen stimmen.
🥗 Meal Kits
Kochboxen sind und bleiben ein Renner. Anbieter wie HelloFresh oder Hungryroot liefern fertige Mahlzeitenideen inklusive Zutaten – das spart Zeit und sorgt trotzdem für Frisches auf dem Teller.
Das Segment wächst um fast 20 Prozent.
Warum? Weil’s bequem ist. Niemand hat Lust, Rezepte zu suchen und einzukaufen, wenn man alles im Paket haben kann.
Einfach, planbar, läuft.
Die Verlierer 2026: Wenn der Onlinekauf keinen Spaß macht
👠 High Heels & Pumps
Nur 2 Prozent Wachstum – und das bei Mode!
Klar, online Schuhe zu kaufen, ist und bleibt nervig. Größen, Passform, Retouren – das killt jeden Kaufimpuls.
AR-Tools und virtuelle Anproben hin oder her, High Heels funktionieren stationär einfach besser. Nachhaltigkeitsdruck und Rücksendequoten tun ihr Übriges.
🩺 Medizinprodukte
Während Arzneimittel online durchstarten, geht’s für medizinische Hilfsmittel runter.
Orthesen, Gehhilfen, Verbandsmaterial – das braucht man selten und will’s vorher sehen. Nach dem Corona-Boom ist das Geschäft wieder auf Normalmaß geschrumpft.
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🪟 Vorhänge, Rollos und Möbel
Groß, sperrig, individuell – kein Wunder, dass das kaum jemand online kauft.
Fotos täuschen, Rücksendungen sind teuer, und Beratung fehlt.
Solange das so bleibt, bleibt der stationäre Handel im Vorteil.
Virtuelle Showrooms sind nett, aber kein echter Ersatz.
📸 Kameras
Das Schlusslicht: Kameras. Minus 3 Prozent Wachstum.
Warum? Weil Smartphones längst bessere Kameras haben, als viele Einsteiger-Modelle.
Kameras sind ein Nerd-Thema geworden – teuer, beratungsintensiv, kein Massenprodukt mehr.
Wer nicht gerade Profi ist, knipst eben mit dem Handy.
📊 Fakten & Trends im Onlinehandel 2026
📈 Marktentwicklung
- Der deutsche Onlinehandel wächst 2026 voraussichtlich um rund 4 % (Quelle: BEVH-Prognose).
- Der weltweite E-Commerce legt im Durchschnitt um 8 % zu.
- Amazon bleibt Wachstumstreiber und vereint über 50 % des Gesamtzuwachses auf sich (Eigen- und Marktplatzumsatz).
- Das Marktwachstum konzentriert sich auf wenige, hochfrequente Sortimente mit klarer Nachkauf-Logik.
🏆 Gewinner im Onlinehandel 2026
- Reinigungsgeräte & Haushaltshelfer: profitieren vom Convenience-Trend – einfache Nachbestellung, funktionale Produkte.
- Pharmazeutische Produkte & Nahrungsergänzung: starkes Wachstum durch alternde Gesellschaft und Abo-Modelle.
- Lebensmittel & Meal Kits: Kochboxen und Lebensmittel-Lieferdienste wachsen um bis zu 20 %.
- Haustierbedarf: hohe Loyalität, wiederkehrende Käufe, steigende Ausgaben pro Tierhalter.
- Heimwerker & DIY: stabile Nachfrage, getrieben durch steigende Materialpreise und Nachhaltigkeitsprojekte.
📉 Verlierer im Onlinehandel 2026
- High Heels & Pumps: sinkende Nachfrage, wenig Komfort und hohe Retourenquoten.
- Vorhänge & Blinds: komplexe Maße, hoher Beratungsbedarf – Kunden wollen im Laden sehen.
- Kameras & Fotozubehör: Smartphones verdrängen klassische Kameras.
- Medizinische Geräte: starke Regulierung und wenig Vertrauen in Onlinekauf.
- Dekorartikel & Modeaccessoires: impulsgetrieben, aber kein echtes Online-Preisargument mehr.
💡 Handlungsempfehlungen für Händler
- Setze auf Produkte mit Verbrauchs- oder Ersatzlogik – z. B. Filter, Kapseln, Reinigungsmittel, Nahrungsergänzung.
- Optimiere Shop und Prozesse für Nachbestellungen (Abo, 1-Click, Erinnerungssysteme).
- Kommuniziere klar den funktionalen Nutzen statt Lifestyle-Aspekte.
- Analysiere Sortimente mit hoher Retourenquote und reduziere diese gezielt.
- Investiere in Liefergeschwindigkeit, Kundenservice und Usability – das sind die echten Conversion-Treiber.
Was Händler jetzt daraus machen sollten
- Bequem verkauft.
Alles, was Zeit spart oder den Alltag einfacher macht, läuft. Fertig. - Wiederkehrende Käufe sind King.
Produkte, die regelmäßig gebraucht werden, sichern dir planbare Umsätze. - Technik allein rettet nix.
Wenn AR oder Konfiguratoren keinen echten Nutzen bringen, bleiben sie Spielerei. - Rational schlägt emotional.
Der Onlinehandel wird nüchterner. Kunden vergleichen, rechnen, entscheiden.
Wer auf Gefühl statt Funktion setzt, verliert.
Fazit
2026 wird das Jahr der Pragmatiker.
Schön war gestern, praktisch ist heute.
Wer Produkte anbietet, die den Alltag leichter machen, wächst.
Alles andere? Hat bald ein Regalplatzproblem.
Meinung
Verwertet diese Zahlen und Prognosen bitte mit absoluter Vorsicht. In den Augen des Autors sind solche Hochrechnungen und Trendanalysen immer nur ein Blick in die Glaskugel – sie können stimmen, müssen es aber nicht. Viel sinnvoller ist es, sie als Frühwarnsignal zu begreifen: Entwickelt eigene KPI-Systeme, mit denen ihr solche „steilen Thesen“ im Jahresverlauf regelmäßig überprüft.
Ist Amazon wirklich so stark, dass der Markt ohne die Bude aus Seattle rückläufig wäre oder sind die Zahlen falsch?
Schaut euch dazu ruhig einmal die großen Marktprognosen an – und vergleicht sie mit den tatsächlichen Amazon-Zahlen aus Q3 2025 und den dort kommunizierten Erwartungen. Dann seht ihr schnell, dass Realität und Prognose oft zwei verschiedene Welten sind.
Also: Lasst euch nicht verunsichern. Geht mit kritischer Vorsicht ins neue Jahr, beobachtet die Entwicklung eng – und habt immer einen Plan B und C in der Schublade.





