In den letzten Wochen habe ich mich in ein paar Amazon-FBA-Gruppen rumgetrieben und mich belesen. Dabei sind mir 2 Dinge aufgefallen: Allgemein scheint es sehr schwer zu sein, sich Wissen zu erarbeiten, wenn keiner der Gruppenmitglieder Expertise und Erfahrung mit sich bringt. Dazu aber mehr demnächst.

Wichtiger scheint mir das Risikobewusstsein zu sein. Und daran scheint es mir bei vielen zu hapern. In manchen Gruppen ist das Wissen schlicht nicht vorhanden oder “Bedenkenträger” werden vorschnell als Behinderer abgestempelt. Manch anderer versucht, alles 100-prozentig richtig zu machen.

Hier nun ein paar neue Tipps von mir, weil ich es wichtig finde, dass einige Parameter bekannt und beachten sein sollten.

1. Risikolos Gründen gibt es nicht!

Jede Unternehmung hat sein Risiko. Manche mehr, manche weniger. Die Kunst ist es, die Situation richtig zu bewerten. Es ist nicht immer wichtig, zu genau zu sein oder allen Regeln entsprechen zu wollen. In meinen Augen ist es wichtiger, zu erkennen, in welche Fallen ihr tappen könnt und wie teuer das werden kann.

2. Das Damoklesschwert des Urheberrechts…

Man findet das geilste Produkt, denkt, dass es sich gut verkaufen lässt, und legt los. Größtes Risiko ist hier, dass ihr gegen Urheber- und Markenrecht verstoßt. Egal welche Unternehmensform man gegründet hat, für so etwas wird man privat in Haftung genommen. Das kann, je nach Umfang des Geschäfts bzw. eurer Verkäufe, existenzvernichtend sein!

3. Das böse Finanzamt…

Wenn ihr die Umsatzsteuer sauber entrichtet, hat man fast ein Jahr Zeit, um alle anderen steuerlichen Obliegenheiten in den Griff zu bekommen. Nur dehnt diese Freiheit nicht zu sehr aus. Das Finanzamt ist böse und greift sehr schnell durch, wenn es sein muss. Also: Fristen zur Abgabe von Erklärungen müssen unbedingt eingehalten werden!

4. Das Wettbewerbsrecht…

Nicht nur bei eBay, sondern auch bei Amazon ist das Instrument der Abmahnung gerne genutzt, um unliebsame Wettbewerber auszubremsen. An sich nicht schlimm, aber ihr solltet euch vorher überlegen, ob ihr wettbewerbswidrig handelt. Und wenn ja, ob die Verhältnismäßigkeit des Erfolgs zu den möglichen Kosten wirklich gewinnbringend ist. So etwas grundlegendes wie Rechtstexte sollten niemals einen Angriffspunkt bieten dürfen, denn diese gibt es bereits kostenlos im Netz. (Trusted Shops Rechtstexte Generator)

5. Der Amazon- und/oder eBay-Account…

Egal was Ihr macht: Sobald Zwistigkeiten auftreten, die auf eine mögliche Suspendierung und somit dem Ausschluss vom Handel hindeuten könnten, lass es sofort sein. Händler, denen das einmal passiert ist, können euch ein Lied davon singen, dass es äußerst schwierig ist, einen Neustart zu schaffen. Dass wichtigste, was es zu pflegen gilt, ist die gute Performance, die ihr mit euren Accounts leistet. Setzt diese niemals aufs Spiel!

Fazit:

Nicht alles auf eine Karte zu setzen und einen Plan B bereitzuhalten ist keine falsche Sache. Wie immer und überall sollte man wissen, wo sich der Notausgang befindet. Geschäftsgründungen sind nie risikofrei und es gibt schier unendlich viele Fallen, in die ihr tappen könnt. Daher die wichtigste Frage, die ihr euch bei allem Handeln zu stellen habt:

Kann ich das Risiko minimieren und qualifizieren?

Obige Frage, gepaart mit der 80 zu 20 Regel, ist der Schlüssel zu den besten Erfolgen. Zu wissen, wie der “worst case” ausgehen wird, ist in diesem Zusammenhang notwendig. 80 % positiv? Dann legt los!