Wenn ihr eure Ware aus Drittländern einführen möchtet, dann muss sie durch den Zoll und da kann es mitunter Herausforderungen geben. Die Ware wird einbehalten und kann euch nicht überlassen werden. Was ist nun zu tun?
In einer Facebook Community postete ein Amazon-Seller seine Herausforderung: „Hat jemand auch schon ein solchen Brief erhalten? Kann ich die Ware jetzt komplett abschreiben oder gibt es da noch eine Möglichkeit die Ware zu erhalten? Ich habe bereits, erfolglos, versucht das zu googeln.“
Den richtigen Grund finden
Erhaltet ihr vom Zoll ein Anschreiben wie dieses (s.u.) kann es das >Aus< für eure Produkte bedeuten, oder es findet sich eine Lösung. Hier in diesem Fall ist die Produktsicherheit gerügt worden. Das kann, muss aber nicht, das AUS bedeuten. Es gilt also zunächst einmal den Kontakt zum Zoll zu suchen um heraus zu finden was denn tatsächlich bemängelt worden ist.
Learning: Gemeinsam mit der Behörde den Verstoß ermitteln
Ich kenne jetzt den Grund. Und nun?
Das weitere Vorgehen hängt stark von der Möglichkeit ab, dass ihr die gerügten Verstöße beseitigen könnt. Fehlt ein Zertifikat welches bei bringbar wäre, dann beschafft es und es geht weiter.
Liegen jedoch harte Verstöße vor, wie z.B. eine fehlende (und unmögliche) Zulassung, dann bedeutet es, dass eure Ware zu euren Kosten und Lasten vernichtet werden wird.
Learning: Je nach Grund kommen weitere Kosten auf euch zu
Hättet ich das verhindern können?
Ja, denn tatsächlich sollte jeder Händler VOR Einfuhr prüfen welche Zulassungsbestimmungen und Vorschriften seine Ware betrifft. Dazu könnt ihr natürlich auch Dienstleister nutzen wie z.B. ProductIP mit eigenen Büros in China. Mitunter sind es kleine Hürden die vor Ort, im Produktionsland, einfach zu bewerkstelligen wären, damit eure Ware reibungslos durch den Zoll kommt. Daher VORHER alles prüfen.
Ist das Kind in den Brunnen gefallen….
Wenn ihr nun bereits vor der Herausforderung steht, dass eure Ware nicht durch den Zoll kommt, dann gilt es jetzt Kosten zu vermeiden. Das sollte eure einzige Strategie sein. Hierzu gibt es eine Handvoll Möglichkeiten: Eine wäre, dass ihr z.B. die Ware um deklariert. Ein Plastik-Trinkbecher kann ja auch ein Kerzenlicht sein. Das ist keine >saubere> Methode und sie soll nicht dazu führen, dass ihr später das Produkt verkaufen könnt. Ihr erhaltet es lediglich aus dem Zoll und könnt es nun selbst vernichten oder außerhalb der EU anbieten. Und da wären wir auch schön bei einer zweiten Möglichkeit. Ihr überführt die Ware in ein sogenanntes Zolllager und versucht die Ware außerhalb der EU mit Preisabschlag zu veräußern.
Learning: Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten in der jetzigen Situation die Kosten zu reduzieren.
Fazit
Achtet vorher darauf, dass ihr alle Anforderungen für die Wareneinfuhr in den europäischen Wirtschaftsraum erfüllt. Der spätere Schaden kann erheblich sein. Wichtig: Der Zoll ist nun eine Hürde. Auch nach erfolgter Einfuhr haben unterschiedliche Behörden noch viele Möglichkeiten eure Ware aus dem Verkehr zu ziehen. Neben den Kosten des Warenverlust entstehen euch auch noch andere Kosten wie z.B Warenvernichtung oder Ordnungsgeld.