Laut zweier Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes sind in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 die Zahl der Insolvenzen, aber auch der Neugründungen, gesunken. Die Anzahl neu gegründeter Kleinunternehmen ist um 3,3 % zurückgegangen. Die Insolvenzanmeldungen sind im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um beachtliche 2.3 % gesunken.

Grund zur Freude: Weniger Insolvenzen!

Von Januar bis September 2019 meldeten die deutschen Amtsgerichte 14.381 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 2,3 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag im Zeitraum Januar bis September 2019 mit 48.764 Fällen um 4,8 % niedriger als in den ersten neun Monaten 2018. Zusammen mit den Insolvenzen von anderen privaten Schuldnern und Nachlässen betrug die Gesamtzahl der Insolvenzen 80.249 Fälle, das waren 3,5 % weniger als von Januar bis September 2018, so die Bundesbehörde.

Weniger Neugründungen von KMU-Unternehmen

Unerfreulicher ist da schon die deutlich gesunkene Zahl an Neugründungen von KMU-Unternehmen. Die Zahl neu gegründeter Kleinunternehmen lag in den ersten drei Quartalen 2019 mit knapp 127.200 um 3,3 % unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Die Zahl der Gründungen von Nebenerwerbsbetrieben hingegen stieg um 7,3 % auf rund 205.600. Diese Zahl gibt zumindest ein wenig Hoffnung, dass sich diese Gründungen gut entwickeln.

Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen stieg auf rund 519.700, das waren 1,5 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Gewerbeanmeldungen müssen nicht nur bei Neugründung eines Gewerbebetriebes erfolgen, sondern auch bei Betriebsübernahme (zum Beispiel Kauf oder Gesellschaftereintritt), Umwandlung (zum Beispiel Verschmelzung oder Ausgliederung) oder Zuzug aus einem anderen Meldebezirk. 

Und auch das ist schön: Weniger größere Betriebe und Kleinunternehmen geben Gewerbe auf

Knapp 74.600 Betriebe mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung gaben von Januar bis September 2019 ihr Gewerbe vollständig auf. Das waren 1,8 % weniger als in den ersten drei Quartalen 2018. Die Zahl der aufgegebenen Kleinunternehmen sank um 6,1 % auf rund 149.100. Die Zahl der Aufgaben von Nebenerwerbsbetrieben ist dagegen um 1,2 % auf rund 139.100 gestiegen. 

Insgesamt lag die Zahl der Gewerbeabmeldungen bei den Gewerbeämtern mit knapp 454.900 um 2,1 % unter dem Vorjahreswert. Bei dieser Gesamtzahl handelt es sich nicht nur um Gewerbeaufgaben, sondern auch um Betriebsübergaben (zum Beispiel Verkauf oder Gesellschafteraustritt), Umwandlungen oder Fortzüge in einen anderen Meldebezirk. 

Quellen: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/12/PD19_476_52311.html und https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2019/12/PD19_474_52411.html

Bild: Jim Pellerin