Bekannt ist, dass Amazon bereits Händler in den USA und Italien wegen Wucherei gesperrt hat. Aber auch andere Marktplätze ziehen nach. Wie Wortfilter aus gut informierten Kreisen erfahren hat, beschäftigt sich eBay aktuell mit einer umfassenden Lösung. Diese soll sehr zeitnah bekannt gegeben werden.
Gegenwärtig bestätige eBay eine enge Zusammenarbeit mit den Behörden:
„Im Hinblick auf die aktuellen strafrechtlichen Ermittlungen zum Verdacht der Verkaufs von Artikeln zu überhöhten Preisen bei eBay.it nach Ausbruch des Coronavirus in Italien, bestätigt eBay, dass das Unternehmen mit den Strafverfolgungsbehörden im Einklang mit allen relevanten gesetzlichen Vorschriften zusammenarbeitet. eBay ist eine Plattform, die Verkäufer und Käufer zusammenbringt. Die Preise der einzelnen Artikel werden von den gewerblichen und privaten Verkäufern auf der Plattform selbstständig festgelegt. Dabei müssen bei der Nutzung der eBay-Website natürlich die geltenden Gesetze, die Rechte anderer Personen sowie unsere eigenen Regeln eingehalten werden. Bei potenziellen Verletzungen werden wir aktiv und ergreifen entsprechende Maßnahmen.“, so eine Pressevertreterin des Unternehmens.
Es ist damit zu rechnen, dass eBay die Daumenschrauben enger anlegen wird. Und das ist auch gut so, denn nicht nur Verbraucher, sondern auch die Händler werden so geschützt.
Wucher ist strafbar
Der Paragraph 291 des Strafgesetzbuch ist exklusiv der Wucherei gewidmet. Auf Grund der teilweisen Hysterie und Hamsterkäufen der Verbraucher ist sicher davon auszugehen, dass die Ermittlungsbehörden nicht zimperlich sein werden. Strafverteidiger Kemal Su aus Hamburg sieht die Rechtslage kritisch „Die Behörden werden einem Anfangsverdacht nachgehen und es wird wahrscheinlich auch zu einer Anklage kommen, wie diese dann letztendlich entschieden wird liegt in der Hand der Richter“
Natürlich ist es auf der anderen Seite zulässig sich Vorteile zu verschaffen, wenn man lieferfähig ist und wenn die Nachfrage nach Produkten wächst. Kaufmännisch wäre es falsch nicht hierauf zu reagieren. Und um auch das klar zu sagen: Moralisch gibt es wenig zu kritisieren, wenn die Preise in Maßen angezogen werden. DAS ist Marktwirtschaft!
Aber, wie immer ist nicht schwarz oder weiß richtig
Der Weg der Mitte ist sicherlich der, der am wenigsten bei den Verbrauchern, Plattformen und Marktbegleitern zu Kritik führen wird. Eine angemessene Preisanhebung ist nicht nur zulässig, sondern wirtschaftlich und unternehmerisch auch geboten.
Der BVOH e.V. hat für euch eine umfangreiche Checkliste erarbeitet. Diese findet ihr hier: https://wortfilter.de/jetzt-an-die-mitarbeiter-denken-schutz-vor-grippe-und-coronavirus/
Update: eBay & Amazon zeigen verantwortungsvolles Handeln
Wie zu erwarten war haben sich die beiden großen Marktplätze in Deutschland nun auch öffentlich zu ihrer Verantwortung bekannt einen möglichen Preiswucher zu unterbinden.