Wer hätte das erwartet? Auch Amazon legt schlechte Zahlen hin. Im Handel wuchs das Unternehmen nur um 3% zum Vorjahr, im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres verlor es sogar 6,43%! Für die Seller war der Handel deutlich weniger profitabel. Sie gaben mehr für Werbung aus. Gegenüber den Vorjahreszahlen der gesamten Unternehmensaktivität stieg der Umsatz gerade mal um magere 15%. Die Aktie verlor nachbörslich 3% an Wert.
»Amazon ist nun der erste und einzige Marktplatz, der Kunden in Fällen von Produkthaftung Dritter schützt. Das Unternehmen hat seine A-bis-Z-Garantie erweitert, um Kunden in dem seltenen Fall zu schützen, wenn ein fehlerhaftes Produkt eines Drittanbieters Sach- oder Personenschäden verursacht. Amazon arbeitet mit Verkäufern und deren Versicherungsgesellschaften zusammen, um Ansprüche bis zu einer Höhe von 1 Million abzudecken«, so Andy Jassy.
Das Amazon-Eigengeschäft auf allen Plattformen war also sehr dünn. Aber wie sieht es denn bei den Dritthändlern aus? Auch gegenüber dem 2. Quartal ein Verlust steht da in den Büchernt. Das bestätigen im Übrigen auch viele Händlerstimmen am Markt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal steht aber dann doch ein Plus vor der Zahl. 19% mehr konnte Amazon bei den Provisionen und Fulfillmentkosten an Erlösen einfahren. Hieraus lässt sich mir einer Ungenauigkeit aber auch das Händlerwachstum auf den Marktplätzen ableiten.
Die Anzahl der verkauften Einheiten ist zum Vorjahresquartal um 8% gestiegen. Zum Vorquartal gerechnet ist das Wachstum mit -7% negativ. Der Anteil der Händler an allen verkauften Einheiten ist bei 56% unverändert geblieben. Betrachtet ihr aber auch einmal die Werbeeinnahmen – diese sind bei euch Kosten – dann sind diese um 50% gestiegen. Amazon verbucht sie auf der Habenseite, bei euch stehen sie im Soll. Unterm Strich bedeutet es, dass für euch der Handel auf Amazon weniger profitabel war.
Interessant sind noch die gestiegenen Logistikkosten. Diese haben um 20% gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Wie zu erwarten, trifft die derzeitige Logistiksituation auch Amazon. Für das laufende Quartal sind die Prognosen noch schlechter. Hier rechnet Amazon mit einem Rückgang der Handelsumsätze. Ursächlich dafür sieht der neue CEO Andy Jassy Lieferengpässe und höhere Kosten.
Und was bedeutet das nun alles?
Auch für die Händler sind die Aussichten mehr als düster. Weniger Umsatz, höhere Kosten und damit ein wesentlich geringerer Ertrag. Der Corona-Boom ist vorbei und er hat ein paar gewichtige Probleme gebracht.
Ihr braucht jetzt eine sichere Krisenstrategie. Nicht noch günstigere Preise und nicht noch mehr Werbeausgaben sind die Lösung. Schafft euch Liquidität und achtet auf eure Deckungsbeiträge.
Auch die lieben Aggregatoren und Händler die verkaufen wollen bekommen das zu spüren
Sowohl für die Aggregatoren wie auch für die verkaufswilligen Händler stehen magere Zeiten an. Die dauerhafte Wachstums-Story wird sich kaum mehr so gut erzählen lassen. Das wird zur Konsequenz haben, dass die Aufkäufer schlechter an Geld kommen und bei euch werden die Multiples sinken.
Hier die vollständigen Zahlen: https://s2.q4cdn.com/299287126/files/doc_financials/2021/q3/Q3-2021-Earnings-Release.pdf
Entweder man ist ein Ebay Hengst oder nicht. Mark ist ein Ebay Hengst! Sehr coole Einschätzung. Ebay rockt