Was bedeutet das für dich als Verkäufer?
eBay und Amazon sind nun gesetzlich verpflichtet, umfassende Informationen über ihre Verkäufer und deren Transaktionen zu sammeln und an die Finanzbehörden weiterzuleiten. Diese Daten umfassen unter anderem:
- Name und Anschrift
- Steueridentifikationsnummer (TIN)
- Geburtsdatum
- Bankverbindungen
- Gesamteinnahmen und Anzahl der Transaktionen pro Quartal
Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Steuerhinterziehung zu verhindern und für mehr Transparenz im Online-Handel zu sorgen.
Warum solltest du deine gemeldeten Daten überprüfen?
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die von den Plattformen übermittelten Daten korrekt sind. Fehlerhafte oder unvollständige Angaben können zu Missverständnissen mit den Finanzbehörden führen und möglicherweise unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen. eBay hat beispielsweise folgende Mitteilung an seine Verkäufer versendet:
“Hallo …,
Nochmals vielen Dank, dass Sie uns Ihre Steuerinformationen für 2024 bereitgestellt haben. Ihr Bericht nach dem PStTG für 2024 wurde jetzt an die deutschen Steuerbehörden übermittelt. Klicken Sie auf den Button unten, um Ihren Bericht herunterzuladen.
Wenn Sie Fragen oder Bedenken bezüglich des Plattformen-Steuertransparenzgesetzes (PStTG) und der Verwendung Ihrer Steuerinformationen haben, finden Sie weitere Informationen auf unserer Hilfeseite.”
Auch Amazon hat seine Verkäufer informiert:
“Guten Tag!
Diese E-Mail enthält einen Link zu Ihrer Erklärung zu ‘Verkaufen bei Amazon’, mit der Sie eine Vorschau der Daten einsehen können, die Amazon gemäß der EU-Richtlinie über die Zusammenarbeit der Verwaltungsbehörden – 7. Änderung (DAC7) an die EU-Steuerbehörden weitergeben muss.
Weitere Informationen zu DAC7 finden Sie unter Hilfeseite in Seller Central.”
Es ist daher ratsam, die bereitgestellten Berichte sorgfältig zu prüfen und bei Unstimmigkeiten umgehend den Kundensupport der jeweiligen Plattform zu kontaktieren.
Auswirkungen auf internationale Händler, insbesondere aus China
Durch die neuen Meldepflichten erhalten die deutschen Finanzbehörden nun auch umfassende Einblicke in die Umsätze von Händlern aus Nicht-EU-Ländern, insbesondere China. Theoretisch könnten sie so Steuerhinterziehung effizienter aufdecken. Allerdings gibt es Berichte, dass das zuständige Finanzamt in Berlin mit der Flut an Daten überfordert ist und es daher zu erheblichen Vollzugsdefiziten kommt. So sollen jährlich über 500 Millionen Euro an Umsatzsteuern nicht erhoben werden.
Steigende Aufmerksamkeit für privat-gewerbliche Verkäufer
Für Verkäufer, die ihre Tätigkeit als privat einstufen, jedoch regelmäßig und in größerem Umfang handeln, kann es nun ungemütlich werden. Die lokalen Finanzämter verfügen über mehr Ressourcen und könnten verstärkt prüfen, ob tatsächlich eine gewerbliche Tätigkeit vorliegt. Die neuen Meldepflichten erleichtern es den Behörden, potenzielle Fälle von Steuerhinterziehung zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Fazit
Die Einführung des PStTG und die Umsetzung der DAC7-Richtlinie bringen erhebliche Veränderungen für alle Online-Verkäufer mit sich. Es ist unerlässlich, die von den Plattformen gemeldeten Daten sorgfältig zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle steuerlichen Verpflichtungen erfüllt werden. Bei Unsicherheiten sollte rechtlicher oder steuerlicher Beistand in Anspruch genommen werden, um mögliche Risiken zu minimieren.
Und mit wem will man da bei Amazon drüber reden? Dem VKS? Selten so gelacht!
Warum hast du Redebedarf mit Amazon? Wenn die Zahlen falsch sind, dann solltest du diese innerhalb deines Kontext sauber darlegen und dokumentieren können. Siehst du redebedarf mit Amazon, dann werde doch Mitglied hier: https://buvec-verband.eu/haendlervorteile/ Der BuVeC e. V. verfügt über gute Kontakte zu eBay und Amazon, sowie zu den anderen Plattformen.
das die Finanzämter über mehr resourcen verfügen halte ich für ein märchen, dann würden die erstmal die dönerbuden prüfen.
beis nicht die Hand die dich füttert 😉