KI im E-Commerce: Viel Potenzial, wenig Integration – was Händler jetzt wissen müssen
Künstliche Intelligenz ist das Buzzword unserer Zeit. Doch wie weit ist der Einsatz im E-Commerce wirklich fortgeschritten? Die neue Studie des Technologieunternehmens uptain liefert Antworten – und die sind ernüchternd: Viele Händler haben zwar erste Schritte gemacht, aber das volle Potenzial der KI bleibt weitgehend ungenutzt.
Erste Tests, aber keine Gewohnheit
Laut uptain haben rund 71 % der befragten Online-Shopbetreiber mindestens einmal KI eingesetzt. Doch damit endet es oft schon. Nur 12 % nutzen KI täglich, gerade mal 8 % mehrmals täglich. Für den Großteil ist der Einsatz noch punktuell, eher ein Experiment als Bestandteil des Alltags.
Immerhin: 55 % der Befragten arbeiten wöchentlich mit KI. Dennoch nutzen fast die Hälfte die Technologie seltener als einmal pro Woche. Das ist ein deutliches Signal dafür, dass die Technologie zwar akzeptiert, aber noch nicht tief in die Prozesse eingebettet ist.

Content und Marketing dominieren – aber da hört’s auf
Wo kommt KI aktuell am häufigsten zum Einsatz? Wenig überraschend: im Bereich Content-Erstellung und Marketing. Tools wie ChatGPT oder KI-Bildgeneratoren unterstützen beim Texten von Produktbeschreibungen, Newslettern und Social-Media-Beiträgen.
Doch strategisch spannendere Felder wie:
- Preisgestaltung,
- Datenanalyse,
- Betrugserkennung oder
- Sortimentssteuerung
werden bisher kaum mit KI unterstützt. Laut Studie nutzen nur 41 % der Händler KI in diesen Bereichen. Der Rest verzichtet – und lässt dadurch enormes Effizienzpotenzial liegen.
Experten warnen vor verpassten Chancen
Julian Craemer, Gründer und CEO von uptain, bringt es auf den Punkt:
„Die häufigsten Hindernisse, die wir in der Praxis beobachten, sind mangelndes Know-how, aufwendige Setups und Angst vor Kontrollverlust.“
Was fehlt, sind benutzerfreundliche Lösungen, die sich einfach in bestehende Systeme integrieren lassen – ohne den Shopbetreiber zu überfordern. Denn: Wer sich nicht bald mit der Integration beschäftigt, verliert im Wettbewerb. KI kann heute weit mehr als Texte schreiben. Sie kann Kunden binden, Conversion Rates steigern und Prozesse automatisieren – wenn man sie lässt.
Fazit: KI ist da – aber wird nicht gelebt
Die Studie zeigt: Die Akzeptanz für KI im E-Commerce ist da, aber die Nutzung ist oft oberflächlich. Viele Händler nutzen die Technologie nur für einzelne Aufgaben, statt sie tief in ihre Prozesse zu integrieren. Das bedeutet: Wer jetzt handelt, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Empfehlung:
- KI nicht nur als Spielerei sehen
- strategisch einsetzen
- Prozesse evaluieren, die automatisiert werden können
- mit kleinen Pilotprojekten starten und skalieren
Denn eines ist klar: Die Zukunft des E-Commerce ist intelligent. Wer heute nicht lernt, wird morgen abgehängt.
KI im E-Commerce – Einordnung
Viel entscheidender als der bloße Appell, KI zu nutzen, ist die Frage: Warum wird künstliche Intelligenz im Onlinehandel eigentlich so wenig eingesetzt?
Es gibt einige naheliegende Thesen, die mögliche Antworten liefern:
🧠 Mangel an Ressourcen: Viele Händler haben schlichtweg nicht genug Zeit, Personal oder Know-how, um sich intensiv mit der neuen Technologie auseinanderzusetzen.
😬 Angst vor dem Neuen: Besonders bei älteren Händlern – etwa aus der Boomer-Generation – zeigt sich oft eine gewisse Zurückhaltung oder sogar Ablehnung gegenüber Innovationen.
Was meinst du? Fehlt es an Mut? An Know-how? Oder ist KI für viele einfach noch zu abstrakt?
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