Wie das Handelsblatt berichtet steht die Supermarktkette Real vor der Zerschlagung. Seit längerem ist bekannt, dass die Mutter Metro die Einzelhandelsgeschäfte loswerden möchte. Auch davon betroffen ist der Onlinemarktplatz real.de (ex Hitmeister). Aus Unternehmen nahen Kreisen war zu erfahren, dass die Mitarbeiter besorgt sind.
Alleine ist der Marktplatz nicht überlebensfähig
Schon zu Hitmeister-Zeiten war der Betrieb der Plattform defizitär. Zwischen 2011 und 2017 häufte die Plattform Miese in Höhe von knapp 17 Millionen Euro an. Auch 2018 wird kein positives Ergebnis erwartet. Das bedeutet ohne Finanzpartner wird real.de nicht überlebensfähig sein.
Neue Eigner, neues Glück
Ob sich ein neuer Eigner den Luxus einer eigenen Plattform leisten wird bleibt abzuwarten. Die kolportierten Aspiranten jedenfalls brillieren nicht durch eine exponierte E-Commerce Exzellenz. Laut Handelsblatt Bericht haben beide Bieter Kontakte zu Kaufland. Ein Unternehmen welches zur Schwarz Gruppe (Lidl) gehört.
„Damit dürfte klar sein, wohin ein großer Teil der bisherigen Standorte von Real wechseln würde.“, so das Handelsblatt
Was bisher geschah
Hitmeister und auch real.de waren bei Händlern nicht bekannt dafür schnell dringliche Entwicklungen umzusetzen. Zwar wurde letztes Jahr(!) endlich die Möglichkeit Varianten einzupflegen umgesetzt. Allerdings erntet die Umsetzung auch Kritik bei den Marktplatz Händlern.
Trotzdem sind etliche Händler auch zufrieden mit den Umsätzen die sie auf real.de erlösen. So berichten einige, dass sie monatliche Umsätze von 50.000€ und mehr einfahren. 2017 veröffentlichte Peter Höschl von shopanbieter.de detaillierte Zahlen zur Umsatzverteilung der einzelnen Verkaufskanäle. Real.de kam dabei auf 0,8% Umsatzanteil bei den Händlern.
Und der Traffic ist eher so naja
Im Februar konnte real.de 13.8 Mio Besucher aus seiner Seite begrüßen (Quelle: SimilarWeb). Wobei hier zu beachten ist, dass die Zahlen dieses Dienstes nicht sehr genau sind. Im direkten Vergleich sind sie jedoch verwertbar. Zu erkennen ist, dass real.de einen sehr hohen Anteil an direktem Traffic hat und zwar 57,79%.
Hier ist es sicherlich zulässig zu kolportieren, dass dieser durch die ausgesendete Printwerbung zu Stande kommt. Fällt diese weg und so wird es bei einer Zerschlagung sein, dann ist auch mit einem starken Einbruch der Besucherzahlen zu rechnen.
Daumen hoch oder runter
Die kommende Zukunft sieht nicht sehr rosig aus. Ob und wie real.de überleben wird steht in den Sternen. Es wäre schade, wenn der Marktplatz verschwinden würde. Für die meisten Händler dürfte eine mögliche Schließung der Plattform aber verkraftbar sein.
Trackbacks/Pingbacks