UPDATE: Das Datum ist wohl der 28.02.2017
So ist jedenfalls aus informierten Kreisen zu erfahren: Die Halbwertzeit wäre dann mit knapp über einem Jahr beachtlich kurz. PROCATO war 2015 als B2B-Marktplatz gestartet und sollte nach eigenen Darstellungen der Brückenschlag zwischen Industrie und Fachhandel sein.
Bereits 2015 betrachte ich das Modell kritisch
In meiner Recap zum 28. ECC Forum schrieb ich „In meinen Augen ein endliches Geschäftsmodell mit falscher Fokussierung. Der Kunde und nicht der Fachhandel hat im Fokus zu stehen. Welche Kunde möchte schon teurer bei PROCATO einkaufen und dann noch 5 bis 8 Tage warten, wenn er bei Amazon den Artikel günstiger und am nächsten Tag erhält. Wirklich erschreckend wie schlecht die Industrie in der Lage ist eine vernünftige Antwort auf Amazon und die Digitalisierung zu finden. Finanziell sollte das kein Problem sein.“
Über die Gründe wird spekuliert
Es gibt Spekulationen über die Hintergründe der Schließung. Gemunkelt wird über ein fehlendes Werbebudget und eine nicht vorhandene Marketingstrategie. Meine Vermutung: Erfolglosigkeit ist wohl der wahre Schließungsgrund.
Wer will da schon kaufen?
Beispielhaft zeigt sich der Mangel an Kundenzentrierung an diesem Produkt. Mit Amazon Prime erhalte ich den Artikel als Konsument knapp 20% günstiger und dazu noch schneller als auf Procato.
Totalversagen der Industrie
Ja, ja und nochmals ja. Ich frage mich in der Tat, was da für Deppen am Werk waren. Es bedarf ja nun nicht unbedingt großer intellektueller Flughöhe, um zu begreifen, dass der Schlüssel zum Konsumenten die Erfüllung seiner Erwartungen ist. Und da unterscheiden sich B2B- und B2C-Kunden nicht wirklich.
Wie sieht die Realität aus, was sind die wahren Gründe?
Es ist schon etwas stark reduziert, zu behaupten, dass dort nur Deppen am Werk waren. Die Gründe, weswegen solche Projekte verkackt werden, sind meistens etwas (aber nicht viel) komplexer. Häufig sitzen Entscheider in verschiedenen Teams und arbeiten nicht miteinander. Das ist dann wie im Kindergarten: Wer klaut wem das Förmchen. Einzelne Teamplayer, die den eCommerce verstehen, sind nicht durchsetzungsstark genug. Im Zweifelsfall sitzt da ein kleiner Haufen Ja-Sager, der nicht in der Lage ist, eigene und richtige Standpunkte umzusetzen. Und dann der ahnungslose Chef. Der kann vlt. gerade mal den PC anmachen, hat aber von eCommerce so wenig Ahnung, wie das Schwein vom Fahrradfahren. Was passiert? Er macht Druck und „Irgendetwas“ wird auf die Straße gesetzt, damit sich alle freuen können. Am Ende des Tages gibt es noch viele Gründe mehr, warum etwas schief geht. Vor allem sind aber meistens alte Strukturen und Begehrlichkeiten die Bremse.
Zum B2B-Marktplatz Wucato habe ich nichts geschrieben
Das stimmt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. – Bestimmt!
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