Diese Geschichte ist genau so in den Jahren 2020 bis 2023 passiert. Es ist erschreckend, wenn bei zwei Unternehmen die miteinander eine Geschäftsbeziehung unterhalten jeglicher Verstand und das Controlling aussetzen. Aber lest selbst.
Die Produkte & die Branche
Es sind technische Artikel die gehandelt werden. Die Branche zeichnet sich durch ein strenges seit Jahrzehnten starres mehrstufiges Vertriebssystem aus. Also die klassische Industrie, Großhändler, Einzelhändler und Endverbraucher Pyramide. Der Wettbewerb in der Sparte ist hoch entwickelt. Richtig tricky ist das Preissystem. Um auf euren tatsächlichen Einkaufspreis zu kommen müsst ihr zunächst zahlreiche Boni abziehen: Den Jahresbonus, den Vollmondbonus, den Kölsch Bonus und und und. Insgesamt gab es fast 20 (!!!) Bonus Verträge!
Unternehmen Adam
Adam ist der Name des Lieferanten von Firma Eva. Adam ist ein großer Handelskonzern. International aufgestellt und der Primus in seiner Branche. Für Adam sind Umsätze wichtig, denn dafür gibt es von der Industrie viele Boni. Teilweise werden diese an Eva weitergereicht. Zum Ende des Jahres Jahres werden sie berechnet und rückwirkend im Q1 ausgezahlt.
Das Unternehmen Eva
Eva ist ein Onlinehändler, sie bezieht ihre Ware hauptsächlich von Adam. Die Geschäftsführung ist intellektuell limitiert und versteht komplexe Zusammenhänge nicht. Trotz des digitalen Ansatz im Business Case fehlen in der Geschäftsführung Ideen die eigenen Prozesse zu automatisieren, zu messen und zu überprüfen. Charakterlich sind die Lenker von Eva ein Desaster.
Das war nun passiert
Über Jahre hinweg handelt Eva also Produkte von Adam. Die Umsätze sind gut. Preise werden nicht überwacht. Es wird fleißig mit negativen Erträgen verkauft. Alle Rechnungen werden pünktlich bezahlt bis auf die, welche an Adam zu zahlen sind. Hier baut sich über die Jahre ein riesiger Schuldenberg in Höhe von fast 4 Millionen Euro auf.
Nur interessieren tut das niemanden. Weder Adam noch Eva stören sich daran, dass Geld versenkt wird. Die Umsätze stimmen, es wird die 10 Millionen Marke geknackt.
Im Gegenteil, Eva kauft sich drei (!!!) Luxus-Karossen, fährt für über 12k Eur auf Kreuzfahrt. Ein Leben in Saus und Braus. Größenwahnsinnig terrorisiert Eva Adam und möchte immer mehr Forderungen umgesetzt sehen.
Das Ende war schon zu sehen
Doch irgendwann gab es bei Adam kluge Köpfe die begannen zu rechnen. Evas schulden stiegen und stiegen. Keine Gespräche mit Eva führten zu einer Trendwende. Eva drehte frei und lieferte immer mehr schlechtere Zahlen. Aus Sicht von Eva war dafür Adam verantwortlich. Warum das so sein sollte ließ sich nicht ergründen. Jedenfalls standen nun alle vor einem Scherbenhaufen. Viele Schulden und völlige Ratlosigkeit.
Zum Glück war Eva so groß, dass Adam nicht unbedingt die Schulden abschreiben wollte. Das wäre ja unglücklich, wäre ja dann die fehlende Kontrolle so richtig auf die Füße gefallen.
Und Eva war rat- und tatenlos. Die Schulden wuchsen weiter an.
Die Geschichte geht weiter, aber nicht jetzt. Was lernen wir?
Eva hat seine Zukunft verspielt. Die Geschäftsführung ist nicht in der Lage ein Unternehmen zu führen und wird es auch niemals sein. Dem Grunde nach fehlten hier alle Kontrollinstanzen. Es ist erschreckend wie das so weit kommen konnte. Aber so ist die Realität, die echte Wirklichkeit bei Händlern.
- Stellt euch euren Zahlen
- Rechnet, rechnet & rechnet
- Steckt nicht den Kopf in den Sand
- Wenn ihr zu doof seid, dann erkennt das und arbeitet damit
- Sucht die Fehler bei euch und nie bei anderen
- Handelt, handelt sofort
- Eignet euch wissen an
- Habt Visionen
Ob die Geschichte ein Happyend haben wird, wird die Zeit schreiben. Traurig ist sie. Sehr sogar.