Aldi macht Schluss mit Online – ein Rückzug voller verpasster Chancen 🚫📦


Vier Jahre, ein Aldi Online-Shop, ein ambitioniertes Projekt, 80 Mitarbeitende – und am Ende: der Stecker wird gezogen. Aldi schließt zum 30. September seinen gemeinsamen Online-Shop von Nord und Süd. Was 2021 noch gefeiert wurde, endet nun als ernüchterndes Kapitel. Der Grund: Es sei nie profitabel gewesen. Doch wer genau hinschaut, erkennt schnell: Das Problem lag nicht im Markt – sondern in der Umsetzung.


80 Mitarbeitende für 33 Millionen Umsatz? Da stimmt was nicht ❗️

Ein Umsatz von 33,9 Mio. Euro im Jahr 2023 klingt solide – bis man erfährt, dass dabei ein Verlust von 4,8 Mio. Euro eingefahren wurde. Noch bemerkenswerter: 80 Mitarbeitende arbeiteten an diesem Projekt. Das bedeutet: Jeder einzelne verantwortete im Schnitt weniger als eine halbe Million Euro Umsatz jährlich.

Im E-Commerce ist das extrem ineffizient. Zum Vergleich: Moderne, gut aufgestellte Onlinehändler schaffen das mit deutlich kleineren Teams – und profitabel. Der Verdacht liegt nahe: Die internen Prozesse bei Aldi waren schwerfällig, analog gedacht und digital schlecht aufgestellt. Klassische Konzernstruktur eben – mit all ihren bekannten Problemen: zu viele Hierarchien, langsame Entscheidungswege und fehlende digitale Kompetenz. 🐌💻


Synergien verschenkt – aus zwei Riesen wurde kein Gigant 🧩

Was besonders enttäuscht: Aldi Nord und Süd haben es nicht geschafft, ihre Kräfte sinnvoll zu bündeln. Statt echte Synergien zu schaffen – etwa bei Logistik, IT, Einkauf oder Kundenservice – wirkte der gemeinsame Shop von Anfang an wie ein Kompromiss. Technisch nie ganz rund, inhaltlich wenig überzeugend, strategisch unklar.

Dabei wäre das Potenzial da gewesen! Zwei starke Marken, Bekanntheit, Reichweite, ein Sortiment, das gut ist für Online-Aktionen. Dazu die bewährten Non-Food-Angebote, die Millionen Kundinnen und Kunden in die Läden ziehen. Warum wurde dieses Erfolgsmodell nicht digital weitergedacht?


“Amazon ist zu stark” – eine bequeme Ausrede 🙄

In der Kommunikation wird gern auf den Markt verwiesen: Amazon sei zu dominant, die Investitionen zu hoch. Doch das greift zu kurz. Niemand erwartet, dass Aldi ein zweites Amazon wird. Es geht nicht darum, die Welt zu erobern – sondern den eigenen Markenkern digital intelligent zu verlängern. Und das wäre mit überschaubarem Aufwand möglich gewesen:

  • Fokus auf exklusive Eigenmarken
  • Starke Non-Food-Angebote mit wechselnden Aktionen
  • Click & Collect für mehr Kundenbindung (naja)
  • Ein schlanker Marktplatzansatz mit Partnern aus dem Discount-Umfeld
  • Mobile First, klar und funktional gestaltet

All das hätte Aldi mit seiner Finanzkraft und seinem Vertrauen bei den Konsumenten problemlos umsetzen können. Es fehlte schlicht der Wille. 😕


Andere zeigen, wie’s geht 💡

Walmart in den USA beweist seit Jahren, wie stationärer Handel und E-Commerce verschmelzen können – mit Erfolg. Auch Kaufland hat in Deutschland einen Marktplatz aufgebaut, der trotz technischer Schwächen nicht schrumpft. Wer mutig investiert, eine klare Linie verfolgt und digital denkt, hat Chancen. Aldi hingegen hat gezögert, gezweifelt – und nun kapituliert.


Was bleibt? Ein digitales Armutszeugnis 📉

Der Rückzug ist mehr als nur die Schließung eines Shops – er ist ein Proof. Ein Beweis, dass große Player mit falsch eingesetzten Ressourcen immer noch easy scheitern können, wenn sie den digitalen Wandel nicht verstehen (wollen). Aldi hätte mehr sein können – eine digitale Hausnummer im Discount-Bereich. Stattdessen bleibt man im analogen Trott.


Fazit: Aldi Online-Shop, wer sich nicht bewegt, wird abgehängt 🛒💨

Für Händler bietet dieses Beispiel vor allem eins: eine Lehre. Digitalisierung funktioniert nicht mit Excel-Tabellen, Hierarchie und dem Blick in den Rückspiegel. Es braucht Mut, klare Entscheidungen, schnelle Prozesse und echte digitale Kompetenz. Wer sich heute nicht agil, schlank und nutzerzentriert aufstellt, bleibt morgen auf der Strecke – egal wie groß der Name ist. Und gerade kleine Händler der 1. Generation sind fantastisch darin abgehängt zu werden.

Aldi hat sich selbst aus dem Rennen genommen🚀

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