Wie einige chinesische Medien berichten, entlässt das Joint-Venture von Alibaba und drei russischen Unternehmen Mitarbeiter. Zu den Partnerfirmen gehört auch mail.ru. Aber auch andere chinesische Firmen haben ihre Aktivitäten in Russland und der Ukraine reduziert, da sie Sorgen wegen der Sanktionen gegen Russland haben. Der Handel bricht fast vollständig zusammen.

Der Stellenabbau, der vor einem Monat begann, betrifft laut russischem Zeitungs-Bericht unter Berufung auf eine anonyme Quelle bis zu 40 Prozent der Mitarbeitenden in Geschäftsbereichen, die durch die westlichen Sanktionen gegen Russland entbehrlich geworden sind. AliExpress Russland wollte sich auf Nachfrage gegenüber den Medien nicht dazu äußern.

Ein Handel findet nicht mehr statt

Eine chinesische Händlerin, welche über die russische Plattform verkauft, beklagt, dass die Verkäufe nach Russland und der Ukraine eingebrochen sind und quasi kein Handel mehr stattfindet.

»Früher trugen die Märkte etwa 60 Prozent zu ihrem Geschäft mit Isolierflaschen bei, mit einem Jahresumsatz von etwa 20 Millionen Yuan (2,9 Millionen US-Dollar)«, sagte sie. Normalerweise verhandelte sie nach dem Neujahrsfest mit den Kunden über Preise und lieferte die Bestellungen bis Mai aus. »Aber wir haben noch immer keine Aufträge. Wir haben keine Ahnung, wie die Situation in der zweiten Jahreshälfte aussehen wird.«

Die kriegerische Situation trifft damit nicht nur inländische Unternehmen, sondern vor allem auch Partner, die in Russland Geschäfte gemacht haben.

Die deutschen Exporte in die Russische Föderation sind im März 2022 im Zuge des Kriegs in der Ukraine und der gegen Russland verhängten Sanktionen eingebrochen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden Waren im Wert von 1,0 Milliarden Euro nach Russland exportiert, das waren 58,7 % weniger als im März 2021. Im Februar 2022 waren die Exporte nach Russland noch um 16,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen.

Rückschlag für Alibaba & Co.

Noch vergangenes Jahr plante AliExpress Russland einen Börsengang und erhoffte sich einen Milliardenerlös. Für das Geschäftsjahr 2020-21 meldete das Unternehmen ein stattliches GMV in Höhe von 3 Milliarden US$, laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Daraus wird nun erst einmal nichts.

Nicht nur für Alibaba und deren russische Partner, sondern vor allem auch für die Vielzahl an kleinen und mittleren Händlern ist der zu verurteilende russische Angriffskrieg eine große Herausforderung.