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Seit April verdienen andere mit ihren Ideen Geld – was Händler jetzt wirklich tun können

Eine Künstlerin arbeitet jahrelang an ihrem kleinen Label, malt jedes Motiv von Hand, pflegt Produktfotos und Texte – und plötzlich tauchen genau diese Inhalte als Billigkopien auf Amazon auf. Anbieter: Fernost. Preis: die Hälfte. Folgen: massiver Umsatzeinbruch, Frust, Ohnmacht. Die erste anwaltliche Einschätzung? „Schwierig, sitzt in China.“

„Auf Amazon kopiert ein Händler meine Produkte/Bilder/Texte (vermutlich aus China). Welche realistischen Schritte kann ich jetzt gehen – möglichst ohne mich finanziell zu ruinieren?“

Aber: Es gibt Wege. Auch für kleine Labels und Solo-Selbstständige – ohne finanziell zu verbrennen. Von Amazon Brand Registry und konsequenten Verletzungsmeldungen, über Testkäufe mit Dokumentation, bis hin zu einstweiliger Verfügung und Störerhaftung gegenüber Amazon: Wer strukturiert vorgeht, kann Listings entfernen lassen, Marke und Sortiment schützen und sich Sichtbarkeit zurückholen.

In diesem Beitrag lest ihr, welche Optionen realistisch sind, wie sie sich nach Kosten, Wirkung und Tempo unterscheiden – und in welcher Reihenfolge Händler sie angehen sollten. Ziel: praktische Sofortmaßnahmen und ein belastbarer Fahrplan gegen Fälschungen und Listing-Hijacker.

Optionen gegen Fälschungen & Trittbrettfahrer auf Amazon

  1. Marke bei Amazon (Brand Registry) anmelden & Verstöße melden
    • Was tun: Marke eintragen (DPMA/EUIPO), dann bei Amazon Brand Registry registrieren und über das Tool Markenverletzungen melden.
    • Kosten: niedrig–mittel (Markenanmeldung + Zeit).
    • Wirkung: hoch (systematisch, wiederholbar).
    • Tempo: mittel (Onboarding dauert, Meldungen werden i. d. R. zügig bearbeitet).
    • Vorteil: Ohne Anwalt möglich; gute Grundlage für alles Weitere.
  2. Gegen den Fälscher direkt vorgehen (Abmahnung)
    • Was tun: Anwalt mandatieren, die „China-Bude“/den Verkäufer abmahnen (Unterlassung, Auskunft, ggf. Schadensersatz).
    • Kosten: eher hoch.
    • Wirkung: wechselhaft (Gegenseite oft schwer greifbar).
    • Tempo: mittel.
    • Hinweis: Sinnvoll, wenn der Anbieter greifbar ist oder im EU-Raum sitzt.
  3. Amazon als Störer in Haftung nehmen
    • Was tun: Nach vorheriger Meldung der Rechtsverletzung Amazon anwaltlich als Mitstörer in Anspruch nehmen.
    • Kosten: hoch.
    • Wirkung: gut, wenn sauber dokumentiert; rechtlich erprobt.
    • Tempo: mittel.
    • Mythbuster: Viele Seller scheuen den Schritt — meist unbegründet, wenn die Beweislage sauber ist.
  4. Selbst abmahnen + einstweilige Verfügung (eV) holen und zu Amazon gehen
    • Was tun: Verletzer (selbst/über Anwalt) abmahnen, eV beantragen; mit der eV zu Amazon → Angebote werden i. d. R. entfernt.
    • Kosten: mittel–hoch (lassen sich über niedrigen Streitwert teils steuern).
    • Wirkung: sehr hoch (gerichtlicher Hebel).
    • Tempo: schnell (eV ist auf Eilrechtsschutz angelegt).
  5. Community-Taktik: Testkäufe & Rückmeldungen an Amazon
    • Was tun: Freunde/Kunden kaufen mutmaßliche Fälschungen, melden diese als solche und senden zurück (Dokumentation sichern!).
    • Kosten: niedrig (Testkäufe, Rückabwicklung).
    • Wirkung: hoch, wenn mehrfach und gut dokumentiert.
    • Tempo: mittel (mehrere Meldungen bauen Druck auf).
    • Plus: Sehr effektiv und oft unterschätzt.

Empfehlung (praktische Reihenfolge)

  1. Sofort: Brand Registry nutzen & Verstöße melden (Option 1).
  2. Parallel: Beweise sammeln (Screenshots, Testkauf, GS1/GTIN, Produktmerkmale).
  3. Bei Hartnäckigkeit: Option 4 (eV) oder 3 (Störerhaftung) anwaltlich prüfen.
  4. Flankierend: Option 5 einsetzen, um Amazons Systeme „aufzuwecken“.
  5. Langfristig: GTIN/GS1 sauber führen, A+ Content/Markenshop pflegen, MAP/UVP durchsetzen.

⚖️ Hinweis: Das ist keine Rechtsberatung. Für deinen Einzelfall (Beweise, Zuständigkeiten, Kostenrisiko) sprichst du am besten mit einer spezialisierten Kanzlei für Marken-/Wettbewerbsrecht. Passende Rechtsanwälte mit Erfahrung findest du in der Wortfilter Facebook Community⬇️⬇️⬇️

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FAQ: Optionen gegen Fälschungen & Trittbrettfahrer auf Amazon

Stand: 2025
Diese FAQ bündelt praxisnahe Schritte mit Einschätzung zu Kosten, Wirkung und Tempo. Hinweis: Keine Rechtsberatung – für Einzelfälle bitte spezialisierte Kanzlei konsultieren.
  • Wie starte ich am schnellsten? – Brand Registry & Verstoßmeldungen
    Kosten: niedrig–mittel
    Wirkung: hoch
    Tempo: mittel

    Was tun: Marke beim DPMA/EUIPO eintragen, in der Amazon Brand Registry registrieren, Verstöße über das Tool melden (Bild-/Text-/Designklau). Funktioniert ohne Anwalt und ist die beste Basis für alles Weitere.

    • Vorbereitung: Markennachweis, ASINs/Links, Vergleichsbilder, Zeitstempel.
    • Meldung: Präzise, mit Belegen. Wiederholte Meldungen dokumentieren.
  • Lohnt sich eine Abmahnung gegen den Verkäufer im Ausland?
    Kosten: eher hoch
    Wirkung: wechselhaft
    Tempo: mittel

    Was tun: Anwalt mandatieren, den Verkäufer abmahnen (Unterlassung, Auskunft, ggf. Schadensersatz). Sinnvoll v. a., wenn die Gegenseite greifbar ist (EU/DE). Bei Fernost-Anbietern ist die Durchsetzung oft schwieriger.

  • Kann ich Amazon als Mitstörer in Haftung nehmen?
    Kosten: hoch
    Wirkung: gut (bei sauberer Akte)
    Tempo: mittel

    Was tun: Nach dokumentierter Erstmeldung anwaltlich die Störerhaftung adressieren. Gute Erfolgschancen, wenn Beweise vollständig und der Ablauf nachvollziehbar dokumentiert ist.

    Mythbuster: Viele Seller scheuen den Schritt – meist unbegründet, sofern die Beweislage stimmt.

  • Wie komme ich am schnellsten zu gelöschten Listings? – einstweilige Verfügung
    Kosten: mittel–hoch
    Wirkung: sehr hoch
    Tempo: schnell

    Was tun: Verletzer abmahnen (selbst/über Anwalt), eV beantragen und damit zu Amazon gehen – in der Praxis werden die Angebote häufig zügig entfernt. Streitwert kann Kosten beeinflussen.

  • Bringt die Community-Taktik mit Testkäufen wirklich etwas?
    Kosten: niedrig
    Wirkung: hoch (bei Mehrfachmeldungen)
    Tempo: mittel

    Was tun: Freunde/Kunden tätigen Testkäufe, melden die Ware bei Amazon als Fälschung und senden sie zurück. Wichtig: Dokumentation (Fotos, Bestellnr., Datum, Unterschiede zum Original). Mehrere, gut belegte Meldungen bauen Druck auf.

  • Welche Beweise sollte ich 2025 standardmäßig sammeln?
    • Screenshots der Listings (mit Datum/Uhrzeit), ASINs, Verkäufer-IDs.
    • Vergleichsbilder Original vs. Kopie (inkl. Quelle/Urheber).
    • Rechnungen/GTIN (GS1), Design-/Markennachweise (DPMA/EUIPO).
    • Testkaufbelege (Bestellnr., Fotos beim Auspacken, Qualitätsmerkmale).
    • Chronologie der Meldungen an Amazon (Ticket-IDs, Antworten, Fristen).
  • In welcher Reihenfolge soll ich vorgehen?
    1. Sofort: Brand Registry aktivieren & Verstöße melden.
    2. Parallel: Beweise professionell sammeln (siehe oben).
    3. Hartnäckige Fälle: eV (Option 4) oder Störerhaftung (Option 3) anwaltlich prüfen.
    4. Flankierend: Community-Taktik/Testkäufe einsetzen.
    5. Langfristig: GS1/GTIN sauber, A+ Content/Brand-Store pflegen, MAP/UVP durchsetzen.
  • Geht etwas, wenn ich (noch) keine eingetragene Marke habe?

    Ja – du kannst urheberrechtliche Ansprüche (z. B. auf Fotos/Designs) untermauern und Meldungen platzieren. Empfehlung: Parallel Markeneintragung starten (DPMA/EUIPO), um Brand Registry und damit die effektivste Takedown-Strecke zu öffnen.

  • Grobe Kostenorientierung (ohne Gewähr)
    • Brand Registry: amtliche Gebühren + Zeit (niedrig–mittel).
    • Abmahnung Ausland: eher hoch, Wirkung unsicher.
    • Störerhaftung Amazon: hoch, Wirkung gut bei sauberer Akte.
    • eV: mittel–hoch, schnell & wirksam; Streitwert beeinflusst Kosten.
    • Community-Taktik: niedrig (Testkäufe), sehr effizient, wenn koordiniert.
    Alle Angaben ohne Gewähr und abhängig vom Einzelfall. Bitte Rechtsrat einholen.

⚖️ Rechtlicher Hinweis: Diese Inhalte ersetzen keine Rechtsberatung. Für deinen konkreten Fall (Beweise, Zuständigkeiten, Kostenrisiko) wende dich an eine Kanzlei für Marken-, Urheber- und Wettbewerbsrecht.

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