Ist das ein Witz? Das dachte wohl nicht nur ich, als mir der Artikel zuflog. Aber kann das wirklich wahr sein? Ver.di, der Vorreiter und Dauerkauer an wer weiß wie vielen Tarifverträgen hat Zoff mit den eigenen Leuten? Ist das eine Ente? Aber Spiegel und sogar Frankfurter Allgemeine berichten darüber. Hier die Artikel:
Also doch kein Scherz. Offensichtlich nicht.
Was steckt dahinter?
Irgendwie ist es passend, dass so etwas ausgerechnet am Amazon-Prime-Day geschieht. Verdi hat sich wohl endgültig die Zähne ausgebissen, die laufen ihnen jetzt sogar freiwillig weg. Aber warum? Tja, das Übliche: Sie wollen mehr Geld. Und ganz nach Manier ihres Arbeitgebers Ver.di, wollen sie die standardisierten 5%.
Frech? Überzogen?
Irgendwie nicht, würde ich sagen. Ver.di gibt sich ja immer als Vorreiter für die Rechte der Arbeitnehmer und boxt wo irgend möglich Tarifverträge durch. Egal ob Flughafen oder Kindergarten. Aber die eigenen Leute haben darauf keinen Anspruch. Ver.di-Chef Frank Bsirske lehnt so einen nämlich rigoros ab. Not in my house!
Kompromissbereitschaft
Mit vertauschten Rollen stößt selbst Ver.di an die Grenzen der Vernunft und sieht sich plötzlich dem eigenen Gebaren gegenüber. Und ganz wie die üblichen Konkurrenten, gehen auch sie nur einen mickrigen Schritt auf die eigenen Angestellten zu. Sogar noch vorsichtiger, als ihre häufigsten Streikgegner. Ver.di will ganze 0,23% Lohnerhöhung den ca. 3000 Beschäftigten geben. Respekt!
Fazit
Mir fallen eine Menge Metaphern ein. Den meisten von euch wohl auch. Zumindest: Wer im Glashaus… Ihr kennt das. Es ist eine interessante Sache, die ich mir gerne und mit genüsslichem Grinsen ansehen werde. Ver.di kann hier eine Menge falsch machen und unzählige Sympathien verlieren. Es geht schließlich um ihre eigene Glaubwürdigkeit. Mal sehen, wie sie sich gegen ihre eigenen Waffen schlagen. Ich bin ja so gespannt…